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  • Day 10

    Camino de Inca

    March 14, 2022 in Peru ⋅ ☁️ 13 °C

    Vor 3 Tagen mussten wir uns also ohne Patrick auf den Weg machen, um den Inkatrail zu begehen. Schweren Herzens ließen wir ihn um 4 Uhr morgens im Hotel zurück und wurden zum Start des Trails gebracht. Auf was wir uns da eingelassen hatten, wurde uns erst im Laufe der nächsten Tage so richtig klar. Zunächst schien es sich nur um eine recht normale Wanderung zu handeln - aber gibt es eine „normale“ Wanderung im Hochgebirge überhaupt? Bei Sonnenschein wanderten wir los in Richtung unseres ersten Nachtlagers, besuchten auf dem Weg eine Inkastätte und konnten den Tag noch genießen. Im Verlauf zeigte sich jedoch einer unserer Mitstreiter der Höhe und den Steigungen nicht gewachsen, so dass er am nächsten Morgen das Camp in Richtung Ausgangspunkt verließ, während wir uns auf den anspruchsvollsten Teil der Reise machten: 15 Kilometer, 2 Pässe mit 4200 und 3900 Metern Höhe, 12 Stunden Wanderung über grobe Steinplatten und glitschige Stufen, dass wir die große Höhe merkten war nicht zu verleugnen. Durchgehend Regen, Aussicht an den Pässen gleich null. Und das Nachtlager am ehesten mit einem Sumpf vergleichbar. Nun muss man jedoch ein Wort über unsere „Ausstattung“ verlieren: Wir wurden begleitet von unserem Guide Rene, einem Koch, einem Sous-Chef und insgesamt 7 Trägern, die unsere Zelte transportierten. Wir waren also rundum umsorgt und konnten uns täglich über herrlich angerichtete Mahlzeiten und am dritten Tag sogar über einen selbstgemachten Kuchen freuen!
    Am dritten Tag besserte sich das Wetter etwas und an das Aufstehen um 5 Uhr hatten wir uns auch ganz gut gewöhnt. Erstmal war es aber weiterhin ziemlich nass, doch immerhin ging es an diesem Tag „nur“ über einen Pass von 3600 m. Danach folgten 3 Stunden Marsch bergab über unregelmäßig in Stein gehauene Treppen im andinen Regenwald. Nachdem wir die Wolken durchbrochen hatten, zeigte sich uns endlich ein großartiges Andenpanorama und wir besuchten noch eine letzte Inkastätte, nun bei Sonnenschein, um uns vor dem 4. und letzten Tag des Camino de Inca auszuruhen. An diesem hieß es nämlich bereits um 03:40 Uhr mitten in der Nacht „Raus aus den Federn“ und los zum Sonnentor, einem Pass mit Inkagebäuden und theoretisch mit Blick auf Machu Picchu, das Ziel des Camino de Inca. Nach Sonnenaufgang konnten wir jedoch zunächst nur einen unscharfen Blick durch die noch dichte Wolkendecke auf das Ziel unserer Reise werfen, weshalb wir uns schließlich dazu entschieden, den Weg zu Ende zu bringen. Nach einer weiteren Stunde hatten wir es geschafft: wir waren in Machu Picchu! Hier trafen wir auch endlich Patrick wieder, der mit uns der Führung von Rene durch diese magische Stadt folgte. Machu Picchu ist definitiv die Reise und auch die Anstrengung des Inkatrails wert!
    Schließlich ging es gemeinsam mit Zug und Bus zurück nach Cuzco, so dass wir unser viertägiges Abenteuer Camino de Inca abschließen konnten.
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