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  • Day 44

    Istanbul, die Dritte

    November 8, 2019 in Turkey ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute haben wir aber einen Wecker gestellt! Wir waren dann also endlich mal am Vormittag in der Stadt und suchten uns etwas abseits von Touristenströmen einen Bäcker, wo wir irgendetwas aus Blätterteig und Käse mitnahmen. Und natürlich Ayran. Die Blätterteig Tasche entpuppte sich als Blätterteig-Feta-Nudel Tasche und war echt lecker und massig. Wir entdeckten ein Schild, das zu einer Zisterne führt und dachten im ersten Moment, dass es sich um die berühmtere Basilika-Zisterne handelt, die auch durch Dan Browns "Inferno" bekannt wurde. Bei dieser Zisterne handelt es sich allerdings um eine viel kleinere Variante, die auch umsonst ist und in der gerade eine Teppichausstellung stattfindet. Wirklich schön und wesentlich untouristischer als die Basilika Zisterne, wie wir im Weiteren feststellen.

    An der Basilika-Zisterne müssen wir nicht lange warten, aber sobald wir eintreten hallen uns schon die Stimmen vieler, vieler Menschen entgegen. Gleich unterhalb der Treppe befindet sich auch eins von diesen Touri-Foto-Dingern, wo man sich als Sultan verkleiden kann, fotographiert wird und dafür sehr viel Geld zahlt. Weil der Lärm der Massen noch nicht genug ist, wird alles noch mit Musik untermalt. Das wäre ohne die tausend Stimmen sicherlich ganz schön und stimmungsvoll.
    Wie in der blauen Moschee wird auch hier wohl renoviert und Teile sind mit Tüchern abgehängt, schade! Wegen des Lärms sind wir dann doch ganz froh wieder draußen zu sein und machen uns auf zur Hagia Sophia, ehemals Kirche, ehemals Moschee, heute Museum. Hier drinnen herrscht natürlich auch reges Treiben, aber da die Nebensaison wohl wirklich erreicht ist, kommen wir wieder ohne Anstehen hinein. Drinnen lernen wir dann auch noch die Hagia Sophia-Katze namens Gli kennen, die ihren eigenen Instagram-Account hat und eine Berühmtheit ist. Seit 14 Jahren lebt sie wohl schon in der Kirche. Insgesamt waren wir dann wohl doch zwei Stunden in der Hagia Sophia, weil es wirklich viel zu entdecken gibt und gerade den geführten Gruppen ab und zu zu lauschen, gibt einem wertvolle Infos. Man kann sicherlich hier auch noch mehr Zeit verbringen, uns reicht es aber dann.

    Unser nächstes Ziel ist der Spice Market, also Gewürzmarkt auch ägyptischer Bazar genannt. Hier sind - ihr dürft raten- wieder viele Touristen. Wir hatten uns dem Markt etwas authentischer vorgestellt, aber es ist leider mittlerweile auch eine Tourishopping-Straße mit allen möglichen unnötigen Souvenirs. Auf dem Platz vor dem Gewürzmarkt und neben einer der großen Moscheen verweilen wir etwas und beobachten das gemeinsame Gebet der Muslime. Jeden Freitag beten Muslime zusammen und es ist ein regelrechter Ansturm auf die Moschee. Der Gottesdienst wird auch über Lautsprecher nach außen übertragen, so dass wir auf dem Platz alles mitbekommen, auch wenn wir nichts verstehen. Nach Stärkung mit Döner und Sesamkringel schlendern wir durch das Stoffviertel (Kathi hätte gleich alles leer kaufen können) zur Süleymaniye Moschee, die der blauen Moschee wohl nicht wirklich in etwas nachsteht. Sie befindet sich hinter der Istanbul-Universität und entpuppt sich als wunderschön. Hier sind keinerlei Touristenmassen, man hat einen schönen Ausblick über die Stadt und es ist einfach mal ruhig. Auch hier müssen wir uns verschleiern und sogar Maurice muss wegen zu kurzer Hose einen Rock anziehen. Hier wird das Innere durch keine Gerüste verstellt und man kann die Muster an der Decke bestaunen. Hier machen wir auch mal wieder Bekanntschaft mit vielen süßen Katzen, die wir am liebsten alle mal wieder mitnehmen wollen. Auf den Bildern zu sehen sind, Salzstange und zwei von den drei Schweinchen.

    Der Rückweg zur Metro führt durch das Universitätsviertel, wo sich ein Copyshop an den nächsten reiht und es viele Cafes gibt, in denen sich Studenten aufhalten. Hier sind auch wieder keine Touristen unterwegs....herrlich! Wieder auf unserem Parkplatz machen wir noch einen Abstecher zur Messe und decken uns mit Mandeln, Maulbeeren und mehr Brot ein und als besonderes Highlight gibt es einen türkischen Nachtisch für später. Wir kochen Fladen gefüllt mit Gemüse und Käse und geniessen dann Sütlak, Milchreis mit einer Karamellschicht und Haselnüssen darauf. Schmeckt ein bisschen wie Creme Brulee.
    Diese Nacht werden wir leider von coolen Jungs, die laut Musik hören geweckt, aber zum Glück verziehen die sich irgendwann wieder und wir können einigermaßen schlafen.
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