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  • Day 89

    Wieder zurück im geliebten Georgien

    December 23, 2019 in Georgia ⋅ ☁️ 9 °C

    Angekommen im Hostel warten natürlich Sarah und Grant auf uns. Wir haben ja noch WItze darüber gemacht, dass sie noch da sein würden, wenn wir zurückkommen und genau so ist es ;). Sie sind allerdings wirklich am Zusammenpacken, um die Weiterfahrt nach Armenien auf sich zu nehmen. Bis sie nicht wirklich losgefahren sind, glauben wir nicht daran. Wir frühstücken gemütlich im Sonnenschein und geniessen unseren vertrauten Platz neben den bettelnden Katzen. Und letztendlich fahren Sarah und Grant wirklich los und überlassen so ihr Zimmer, wo sie einen Monat gelebt haben, einem Turkmenen und seiner Frau mit Kind. Wir verabreden uns allerdings schon quasi wieder für Armenien, da wir ziemlich sicher beide an Silvester da sein werden.
    Nach einem kurzem Schläfchen für Kathi, brechen wir mit aller Gemütlichkeit in die Stadt auf. Ziel ist der Weihnachtsmarkt im fancy Hostel Fabrika, der laut Internet auch einen Stand der Hunderettungsorganisation DOG zu bieten hat. Auf dem Weg dorthin versucht Kathi noch, eine neue Kontaktlinsenloesung zu kaufen, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Laut Aussagen der ersten Apotheke gibt es keine Kontaktlinsenloesung in ganz Tiflis....stark zu bezweifeln. Bei der naechsten Apotheke dauert es 2 Minuten und Kathi haelt eine neue hochwertige Loesung in der Hand. Naja.

    Der Weihnachtsmarkt in der Fabrika ist wirklich gut besucht und bietet von Waffeln, Striezeln und Gluehwein alles, was sonst so das Herz begehrt. Man kann an vielen Staenden handgemachte Sachen kaufen und ein Orchester sorgt fuer die noetige Weihnachtsmusik. Leider ist der Hundestand nicht auffindbar. Vielleicht waren sie nur am Morgen da und haben fuer alle mitgebrachten Hunde neue Besitzer gefunden. Das waere natuerlich die beste Loesung. Bei dem Misfallen der Hunde von Seiten der Gesellschaft bezweifeln wir das aber eher.

    Wir schlendern weiter Richtung Innenstadt und kaufen uns fuer den Abend wieder zwei Tickets fuer Star Wars. Kino ist auch in Georgien super billig und wir haben nochmal Lust drauf. Bis zum Filmstart erkunden wir noch einen neuen Teil der Innenstadt und werden in einer der vielen Untergrund-Passagen fuendig, was unsere Pilgerbandkollektion anbelangt. So billig wie hier werden wir wohl keine Baender mehr bekommen. Zum Essen beherzigen wir einen Tipp von Sarah und Grant und kehren im Restaurant Racha ein, was eindeutig mehr von Einheimischen besucht wird. Bestellen muss man selber an der Theke und Englisch spricht hier niemand. Wir fuehlen uns gleich pudelwohl. Hier sind vor allem die Khinkali empfehlenswert, weswegen wir uns die volle Goennung geben und gleich zwanzig bestellen. So lecker! Mittlerweile sind wir auch wahre Profis, was das Essen von Khinkali anbelangt. Die Georgier sind eher erstaunt, wie viel wir essen koennen!
    Im Kino gibt es zu Kathis Freude diesmal nur salziges Popcorn und wir geniessen den Film aufs Neue. Noch geraedert von der Zugfahrt sind wir froh, dann mal nicht so spaet ins Bett zu kommen und auch wieder in unserem geliebten Louie zu schlafen.

    Am naechsten Tag steht Ausschlafen auf dem Programm, wie so oft. Herrlich nach dieser Zugfahrt. Nach sonnigem Fruehstueck und Katzen Knuddeleien machen wir uns, nachdem wir den Besitzer noch schnell geweckt haben zwecks Bezahlung, auf zum Dschwari-Kloster. Das Dschwari-Kloster thront oberhalb der ehemaligen Hauptstadt Mzcheta und gilt als einer der spirituellsten Orte Georgiens. Erbaut wurde das Kloster im 6. Jahrhundert und ist ein Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Laut Legende hat die heilige Nino, die das Christentum nach Georgien gebracht hat, hier schon im 4. Jahrhundert ein Kreuz errichten lassen. Von hier hat man einen gigantischen Ausblick auf die zwei Fluesse Mtkwari (von Westen kommend) und Aragwi (vom Norden aus dem Kaukasus kommend), die hier zusammen fliessen und auf Mzcheta. Das Kloster ist ein beliebtes Touristenziel und Fotolocation von Hochzeitspaaren. Auch hier gibt es wieder viele Hunde zum Kuscheln und die Einheimischen freuen sich sichtlich, dass wir unser Hundefutter an die Streuner verteilen. Schoen auch mal zu sehen, dass die Hunde gemocht werden. Geimpft oder kastriert sind sie leider trotzdem alle nicht, was eine Frage des Geldes ist. Von hier fahren wir wieder hinab ins Tal nach Mzcheta, was der Ort des Christentums in Georgien ist. Wie fast überall ist hier auch der Toursimus angekommen und ueberall sind Staende mit irgendwelchem Touristenzeug aufgebaut. Wir fahren auf einen grossen Parkplatz und fuettern erst mal wieder ein paar Hunde. Auch hier bedankt sich ein Einheimischer bei uns. Ploetzlich werden wir von einem Deutschen angesprochen. Er kommt aus Muenchen und seine Frau ist Georgierin und sie verbringen die Weihnachtsferien bei der georgischen Familie. Er erzaehlt, dass es ein Muss ist hier jedes Jahr hinzufahren und Kerzen in den Kirchen anzuzuenden. Die Kirche ist in Georgien ja eh sehr wichtig, aber hier noch umso mehr. Zusammen mit dem Paar und ihrer Tochter betreten wir die Kathedrale und bestaunen die Pflichtbewussten Georgier beim Kerzen anzuenden sowie gut erhaltene faszinierend gute Fresken. Auch hier treffen wir lustigerweise gleich weitere deutschsprachige: ein Paar aus Wien ist mit gesamter Familie versammelt. Die kleine Basilika in der Kirche stammt aus dem 4. Jahrhundert und wurde im 11. Jahrhundert durch einen Kreuzkuppelbau ersetzt. Laut Legende liegt unterhalb einer alten Zeder Sidonia mit dem Hemd Jesu begraben. Dieser Baum war dann im Weg, um die Kirche zu bauen und nach vielem Beten wurde er von Engeln aus dem Weg getragen. Wenn man diesen Stamm berührt, heilt er angeblich alles Leid.

    Nicht weit der Kathedrale befindet sich eine weitere Kirche bzw. zwei Kirchen. Hier befindet sich ein Frauenkloster neben der ersten christlichen Kirche Georgiens. Diese ist erstaunlich klein, aber wirklich sehr schön innen wie außen. Vor der Kirche findet sich das Rebkreuz der Nino, angeblich das Original. Neben diese kleine Kirche wurde später eine große gebaut, wo die Gottesdienste nun stattfinden. Wirklich auch sehr schön und super heilig und wichtig für die georgisch-orthodoxe Kirche. Mittlerweile ist es auch schon wieder fast dunkel geworden und wir fahren im letzten Licht durch ein schönes Tal am Fluss entlang Richtung Gori. Wir suchen uns einen Schlafplatz direkt am Eingang der Felsenstadt Uplistsikhe und fragen noch bei den dort wachenden Polizisten nach, ob es ok ist. Natürlich kein Problem. Die Besichtigung der Felsenstadt steht dann am nächsten Tag an.
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