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  • Day 4

    Die Wanderung - Teil 1

    August 4, 2020 in France ⋅ ☀️ 20 °C

    Ganz früh am nächsten Morgen hatten wir eine Sunrise Tour geplant. Wir wollten um 04:00 Uhr aufstehen und ca. 1200m hoch auf den „La Tournette“ Berg Wandern. Nicht alle in der Gruppe sind Wanderbegeistert, daher teilten wir uns auf. Zu siebt standen wir nach 5 Stunden Schlaf, mitten in der Nacht, wieder auf, packten alles zusammen und wanderten los. Die Tour sollte ca. 5 Stunden dauern und wir planten um 09:00 Uhr wieder bei den Anderen anzukommen.
    Zunächst liefen wir querbeet durch kleine Wege, die entlang einer steilen Straße führten. Wir kamen an einer Molkerei vorbei, in der ein Bauer bald begann, seine Kühe zu melken. Dann ging es immer weiter den Berg hinauf. Einige aus der Gruppe sind gute Wanderer und konnten schnell den Wegen folgen. Sandra und ich sind weniger ausdauerfähig und brauchten etwas länger.

    Als wir schon einige Höhenmeter geschafft hatten, berichteten uns die Anderen, dass sie Steinböcke gesehen hätten. Und tatsächlich waren dort zwei Steinböcke, die uns ein Stück des Wegs begleiteten und uns zeigten, wo wir hinmussten. Es war fast ein magischer Moment, die Steinböcke hatten keine Angst und ließen uns auf ca. 10m herankommen. Ganz in Ruhe stiegen sie den Berg hinauf, als wäre es ihr morgendlicher Spaziergang, auf dem sie ein paar Touris den Weg zeigten. Allein dafür hatte sich der Aufstieg und das frühe Aufstehen gelohnt. Dieses Ereignis gab mir neue Kraft, den Berg weiter zu bewandern.

    Langsam wurde der Himmel immer heller und die Sonne würde bald aufgehen. Uns war klar, dass wir den Sonnenaufgang verpassen würden, aber das war okay, denn wir wollten uns nicht hetzen, sondern die tolle Landschaft und deren Tiere bestaunen. Jonathan hatte seine Kamera dabei und war fleißig dabei, alles in Fotos festzuhalten.Bald kamen wir an einer Passage an, die sehr steil war und wir klettern mussten. Wir kletterten langsam, voller Konzentration an den Felsen entlang bis das nächste Stück Geröll kam und wir sicherer laufen konnten. Ich war wirklich froh, dass wir nur kleine Rücksäcke dabeihatten und keine großen Backpacks, die hätten das Ganze erschwert. Dann waren wir endlich auf der ersten Etappe angekommen, es war noch nicht ganz die Spitze, aber hier wollten wir erstmal eine Pause machen und frühstücken. Es tat uns allen gut, im Gras zu sitzen, die Sonne im Gesicht zu spüren und leckeren Porridge zu essen. Endlich wurde mir warm, die letzte Nacht war wieder sehr kalt gewesen und trotz mehrerer Schichten an Kleidung war es im Schatten immer noch eiskalt. Auf dieser Wiese sahen wir erste Wanderer, die auch so früh den Berg hinaufsteigen wollten.
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