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  • Day 86

    Kurztrip 4.0 - Friendstime

    November 29, 2019 in Scotland ⋅ ☀️ 2 °C

    Wir planten zu sechst ein großes Auto zu mieten und von Edinburgh nach Oban und weiter auf die Ilse of Mull, zu fahren. Diese Insel ist relativ unbekannt bei Touristen und dort leben nur 3.000 Menschen.
    Im Vergleich zur Größe der Insel heißt das, so gut wie niemand. Aber die Landschaft sollte atemberaubend sein und ich hatte schon mehrfach gelesen, dass es der Geheimtipp für Schottland wäre, daher wollte auch ich mich von der Schönheit der Insel überzeugen lassen.

    Als meine Freunde am Flughafen ankamen, holten sie direkt das Auto ab, sodass wir es nicht am Tag der Abfahrt holen müssten und sofort unsere Tour starten könnten.
    Abends gingen wir noch in den Pub bei uns in der Nähe und ließen den Abend ausklingen. Am nächsten Morgen sollte es früh losgehen, also packten wir unsere Sachen und gingen bald darauf schlafen.

    Bevor es Richtung Oban gehen sollte, wollten wir uns noch die Rosslyn Chappel anschauen, diese ist aus dem Film „Da Vinci Code“ bekannt. Da sie relativ viel Eintrittsgeld kostete, liefen wir einmal drum herum und fuhren weiter.
    Auf dem Weg nach Oban fuhren wir durch den Loch Lomond Nationalpark, dort wollten wir einen Stopp einlegen und ein bisschen laufen.
    Wir fragten in einer Tourist Information nach einem schönen aber kurzen Weg (wir hatten nicht so viel Zeit, weil wir eine bestimmte Fähre bekommen wollten) und die Frau zeigte uns ein paar Möglichkeiten, den Park während der Autofahrt kennen zu lernen. Danach liefen wir noch einen kleinen Spazierweg entlang.

    Lustig war, dass wir auf diesem Weg alle vier Jahreszeiten „erlebten“. Zunächst kamen wir auf einen mini-Hügel, auf den die Sonne schien und alles erwärmte (Sommer). Als wir weiter runter liefen und der Schatten kam, wurde es merklich kühler (Herbst) und komplett im Schatten angekommen, waren die Pflanzen noch vereist und es war sehr kalt (Winter). Anschließend kamen wir wieder in die Sonne und wir wurden wieder aufgewärmt (Frühling).

    Während der Weiterfahrt buchte ich schnell eine Fährfahrt für uns alle. Wir versuchten die spätmöglichste Fähre zu nehmen, aber das war gar nicht so leicht, da die nur alle 2 Stunden fuhr und wir nur schwer einschätzen konnten, wann wir nun in Oban an der Fähre ankommen würden.

    Ab und zu mussten wir trotzdem kurze Pausen einlegen, weil die Strecke einfach zu schön war und es so viel zu sehen gab.

    Als die Sonne untergegangen war, kamen wir in Oban an und suchten schnell den Weg zur Fähre. Wie das immer so ist, hatten wir doch etwas mehr Zeit gebraucht als gedacht, mussten unsere Tickets noch abholen und wollten auch noch etwas essen.

    Um Zeit zu sparen, teilten wir uns auf, Nico und ich holten die Tickets vom Schalter ab und warteten im Auto darauf, dass wir auf die Fähre fahren konnten. Die anderen vier suchten in der Stadt nach etwas Essbaren und fanden einen Subway, wo wir alle glücklich wurden. Anschließend kamen sie mit dem Essen über den Passanteneingang auf die Fähre. Oben an Deck trafen wir uns wieder und konnten in Ruhe zu Abend essen und die Fahrt genießen.

    Nach ca. 40imin Fahrt kamen wir auf der Ilse of Mull an. Es war stockduster und wir mussten noch einmal quer über die Insel zu unserem Hotel fahren (dieses Mal gab es leider keine günstigen Unterkünfte, da so wenige Menschen auf der Insel leben und es kaum Angebote gab). Nachdem wir die größere Stadt verlassen hatten, kam uns die Dunkelheit entgegen. Kein Licht stand am Straßenrand und obwohl wir auf Googlemaps sahen, dass das Meer direkt neben uns hätte sein müssen, konnten wir nichts sehen. Da so wenige Menschen auf der Insel leben, gibt es kaum größere Straßen und auch wir befanden uns auf einer der vielen „one-line-Streets“ auf denen man nur bei „Passinglots“ dem Gegenverkehr ausweichen konnte.

    Immer wieder schauten wir aus den Fenstern und sahen, dass einige Sterne am Himmel zu sehen waren. Als wir eine geeignete Stelle zum Anhalten fanden, machten wir den Wagen aus und stiegen aus dem Auto. Als wir nun, komplett ohne Licht, in die Sterne blickten, waren wir alle wie gelähmt. Es sah so unglaublich fantastisch aus, so viele Sterne hatte ich in meinem Leben noch nicht zusammen gesehen. Selbst die Milchstraße war deutlich zu erkennen, es war unbeschreiblich. Auch Heute denke ich gerne an diesen Moment zurück, wie wir dort mitten in der Pampa standen und in den Himmel starrten. 😀

    Nachdem wir wieder klarkamen, konnte es weiter zu unserer Unterkunft gehen. Diese war in Tobermory, einem kleinen Dorf mit Hafen, weit im Norden der Insel. Bei unserer Ankunft hatten wir viele der Einheimischen auf der Straße singen und feiern sehen. Als wir im Hotel ankamen fragten wir, was für ein Fest dort veranstaltet würde und der Mann an der Rezeption sagte uns, dass es der Tag im Jahr wäre, an dem zum ersten Mal die Lichter für die Weihnachtszeit angezündet werden. Daher hätten die Geschäfte noch länger geöffnet und es würden Weihnachtslieder gesungen. So packten wir unsere Sachen auf die Zimmer und gingen wenig später runter in das Dorf, um uns das Spektakel einmal genauer anzuschauen.

    Tobermory besteht eigentlich nur aus einer Straße mit Hafen und dort gibt es süße kleine Geschäfte mit Souvenirs und Selbstgemachtem. An diesem Tag waren alle Geschäfte gefüllt von Menschen, überall gab es kostenlose Getränke oder Süßigkeiten und die Menschen waren gut drauf. Wir hatten den perfekten Tag erwischt, um in dieser Stadt und der Insel anzukommen.
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