Satellite
  • Day 2

    Ein unguter, aber spannender Anfang

    October 20, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach dem herzlichen Empfang eines in seinen eigenen Worten folgendermaßen beschriebenen Mannes: 1,5 Meter großer Zwerg mit grauer Baseballkappe (Peter) frühstückten wir in einem sehr netten Café für wenig Geld. Peter aß genüsslich sein Omelette und ich mein Toast mit Konfitüre und Quark während er mich langsam in das argentinische Leben einführte. Frohen Mutes fuhren wir weiter zu Klaus' Haus (wo ich gleich in der ersten Nacht schlafen werde), wo wir das viele Gepäck ausluden und es zum Haus trugen. Kurz bevor ich das Haus mit dem schönen metallic-hellblauem Koffer betrat, bemerkte ich ein Namensschild auf dem Koffer, an das ich mich nicht erinnern konnte. Zu allem Überfluss war außerdem ein Name darauf zu lesen, der gar nicht mein eigener war. Plötzlich realisierte ich, dass ja auch das frisch gekaufte rosafarbene Kofferband und die Stücke Tape fehlten, die meine Mutter freundlicherweise am Tag vorher zur Befestigung aufgeklebt hatte. Ich hätte mir in dem Moment den Kopf an der Ecke des spitzen Tisches im Wohnzimmer aufschlagen können. Und als ich dann auch das verstörte und enttäuschte, aber auch etwas über meine Dummheit belustigte Gesicht des Zwerges sah, wusste ich, dass ich mich nicht von meiner besten Seite gezeigt hatte. Der liebe Peter und der nette Herr, dessen Koffer ich unbeabsichtigt gestohlen hatte, hatten aber genug Verständnis für die Situation, als dass wir eine kleine Stadttour durch das wunderschöne Buenos Aires zum Flughafen und zum Hotel machten, in dem der nette Herr wohnte. Die arme kleine (und müde) Mila musste sich dabei schrecklich langweilen. Aber schließlich wurden sie und ihr Vater (der Zwerg) endlich vom Geruch eines netten kleinen Restaurants/Bistros erlöst, in dem es leckeres Fleisch, Käse und Empanadas zu essen gab. Im weiteren Verlauf des Tages mussten Peter und Mila glücklicherweise nicht durch meine Spontanabstinenz in Mitleidenschaft gezogen werden; wir fuhren zu Peters sehr schön eingerichteter Wohnung (auch wenn ein Schild des Freistaat Bayerns an der Wand hängt) und ich räumte die zweite Hälfte der Unmengen des zusätzlichen Gepäcks aus, die Peter mir mit auf die Reise gegeben hatte. Schließlich lernte ich auch Milas Mutter kennen und ich verbrachte einen sehr schönen Abend zusammen mit Klaus am Küchentisch, wo wir ein wenig über die argentinische Politik philosophierten. Insgesamt also ein aufregender erster Tag, ich fühlte mich zwischendurch etwas verloren (dieses Spanisch ist nicht ganz ohne), aber jetzt bin ich zufrieden und freue mich wieder auf ein richtiges Bett.Read more