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  • Day 78

    Ushuaia: Von Hebräern und Pinguinen

    January 4, 2019 in Argentina ⋅ ⛅ 8 °C

    Ich saß im Flugzeug und fragte mich, warum ich mir das eigentlich antue. Wollte ich das wirklich? Alleine durch ein bis jetzt abgesehen von der Hauptstadt noch immer fremdes Land in einem noch immer fremden Kontinent, mit wenigen Dingen, zu viel Bargeld in der Hosentasche und mit einer Sprache, die ich zwar sprechen und verstehen kann, die mich aber hin und wieder in entscheidenden Momenten verlässt? Auf eine gewisse Art und Weise nicht, auf eine andere Art und Weise aber schon. Es fühlte sich nach einem Abenteuer an, das in naher Zukunft erst einmal Seinesgleichen suchen würde. Als ich also nach ,,erfrischenden" zwei Stunden Schlaf aufwachte und im Flughafen am Ende der Welt landete. Hatte ich dieselbe Energie, die ich auch schon in Uruguay gehabt hatte. Ich trat hinaus und wurde direkt von dem wahrscheinlich stärksten Wind mit offenen Armen empfangen. Ein freundlicher Taxifahrer fuhr mich durch unglaubliche Landschaften bis zum Stadtzentrum, wo ich mich auf die Suche nach einer Bleibe machte. Jedoch war das Hostel, das ich als erstes in Augenschein nahm, bereits ausgebucht. Der sehr nette Herbergsvater rief für mich aber ein paar weitere Hostel an, bis er endlich ein Bettchen für mich finden konnte. Ich ging also dorthin; der Rucksack wurde langsam sehr schwer und die Riemen schnitten mir in die Schultern. Der Unterschied zwischen den Landschaften in Buenos Aires und Feuerland bestand außerdem für mich ungünstigerweise darin, dass Buenos Aires sehr flach ist, wohingegen es hier andauernd auf und ab ging. Das machte also alles nicht viel einfacher, aber ich übertreibe ein wenig, es waren nicht viel mehr als ein paar Blöcke, die ich gehen musste. Letzten Endes brachte ich also auch diese Hürde über mich. Im Hostel packte ich meine Sachen aus und ging danach ein wenig durch die Stadt. An einem Restaurant hielt ich an und aß einen Hamburger mit Kürbispüree. Gegenüber entdeckte ich das Hard Rock Café Ushuaias, das scheinbar erst vor kurzer Zeit in das Gebäude eines alten Kinos gesetzt wurde. Blöd, dass Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt und der Ausgangspunkt zu den meisten Reisen zur Antarktis, jetzt eines hat, aber das Zentrum der Welt, nämlich Dortmund, keines hat. Verstehe ich gar nicht.
    Da es der erste Januar war, gab es aber generell nicht viel in der Stadt zu tun bzw. zu sehen, weswegen ich wieder zum Hostel zurückging und telefonierte. Als ich fertig war, sprach mich ein Israeli an und je weiter ich mich umsah, bemerkte ich, dass es im Prinzip nur Israelis im Hostel gab. Die meisten Schilder hatten sogar hebräische Untertitel, was mich sehr überraschte. Ich hatte alles erwartet, nur keine Massen an Israelis. Als mich aber einer von ihnen an seinen Tisch einlud, erklärten sie mir, dass sie gerade ihre Wehrpflicht abgeschlossen hatten und es nun üblich sei, für sechs bis zwölf Monate zu reisen. Vor allem seien Südamerika und Indien beliebt. Und viele fangen in Ushuaia an und arbeiten sich dann nach Norden bis nach Mexiko.
    Danach ging ich früh ins Bett, da ich noch ein wenig Schlaf nachzuholen hatte.
    Am nächsten Morgen erwachte ich erfrischt, nur um zu erfahren, dass das Hostel für mich heute doch kein Bett habe. Ich bezahlte also, verabschiedete mich von den netten Israelis und ging zu dem Hostel, zu dem mich das letzte geschickt hatte. Das war auch sehr viel cooler, es gab mehr Leute (immer noch sehr viele Israelis) und auch generell mehr Stimmung. Es fühlte sich einfach insgesamt besser an. Ich ging dann auch schon direkt weiter durch die Stadt zum Touristeninformationszentrum, wo ich mir ein paar Flyer und mehr holte. Danach ging es durch den Paseo de los Artesanos, eine lange Hütte mit vielen Läden, in denen allerlei Handgemachtes, wie Leder- und Metallwaren, Mates usw., verkauft wurden, zu einem Geschäft, das Führungen und Tours in der Umgebung anbot. Dort kaufte ich Tickets für zwei Führungen, die später noch genauer beschrieben werden. Ich sollte aber um zwei Uhr nachmittags bei dem Treffpunkt sein. Also schaute ich mich in der Zwischenzeit weiter um, aß eine Kleinigkeit und kehrte wieder zurück. Es stand ein Bus bereit, in dem ein freundlicher cooler Führer mit Sonnenbrille und ein lustiger Busfahrer warteten. Ein mittelalter Italiener und seine Tochter (oder sehr junge Midlife-Crisis-Freierin, man weiß es nicht) saßen bereits im Bus und fragten mich, ob ich auch Italiener sei. Ich sagte: ,,No, alemán" (,,Nein, Deutscher"), woraufhin sie sagten: ,,Ah, tedesco" (oder so ähnlich) und ich sie verdutzt anguckte, bis sie mir erklärten, dass das deutsch auf Italienisch heiße. Bis dann die anderen eingetroffen waren - das waren Brasilianer, mehr Italiener usw. - vergingen etwa zehn Minuten. Wir fuhren also los zu unserem ersten Ziel, dem Tren del Fin del Mundo (Zug am Ende der Welt), wo einige, inklusive auch mir selbst, ausstiegen und uns den Bahnhof anguckten, bevor wir in den Zug stiegen.
    Feuerland war einst, wie Sydney für das British Empire und Neu-Kaledonien für Frankreich, der Ort, an den viele Gefängnisinsassen geschickt wurden, um sie erst einmal zu isolieren, aber vor allem, um diese Region aufzubauen und zu ,,zivilisieren". Dafür wurde dieser Zug auch gebaut. Von Insassen für Insassen, um sie in die Wälder zu bringen, wo sie den ganzen Tag Bäume fällen würden. Noch heute sieht man alte Baumstümpfe. Wenn sie groß sind, wurden sie im Winter gefällt, als die ganze Region im Schnee versunken war. Die Schienen selbst sind auch nur 50 cm breit, weswegen der Zug auch nicht sonderlich breit ist.
    Ich teilte mir ein Abteil mit einer kleinen brasilianischen Familie und wir lauschten der Stimme, die uns in drei Sprachen Informationen über den Zug, seine Passagiere und deren Geschichte erzählte. Auf etwa halber Strecke hielten wir an einem anderen Bahnhof an, der zwei Aussichtsplattformen auf die Umgebung hatte und einen Stand, an dem man Fotos kaufen konnte, die man am ersten Bahnhof mit einem als Insassen verkleideten Schausteller geschossen hatte.
    Nach einer Viertelstunde ging es weiter und die Fahrt endete dann auch ohne einem weiteren Höhepunkt. Am Endpunkt wurden wir von unserer Gruppe im Bus wieder abgeholt. Nun waren wir im Nationalpark und erfreuten uns der Flora und Fauna. Wir fuhren an einem Campingplatz vorbei, auf dem zu unserer Überraschung sogar deutsche und schweizer Autos standen. Die hatten auch eine ganz schöne Reise hinter sich. Einmal hielten wir an einer Art Strand an, wo es das angeblich südlichste Postamt der Welt gab. Dort konnte man sich einen Stempel in den Pass drücken lassen, was ich auch tat. Außerdem konnte man von dort aus in weiter Entfernung einen Teil Chiles erkennen, der fast vollständig unbewohnt ist.
    Nach einer Weile hielten wir noch einmal an und liefen ein paar Kilometer durch den Park bis zu dem berühmten Schild, das das Ende der Ruta Nacional No. 3 markiert. Auf dem Weg dahin erzählte uns der Führer ein wenig über die Pflanzen und Tiere des Nationalparks, z. B. auch über die Beere namens Calafate, nach der auch die Stadt El Calafate benannt ist, aber dazu später mehr.
    Danach fuhren wir weiter und hielten noch einmal an einem See; auf der anderen Seite konnte man wieder den wilden und unerreichbaren Teil Chiles erkennen. Mich erinnerte das landschaftlich alles an den West Highland Way in Schottland. Nach einer Weile war ich aber auch froh, wieder ins Hostel zu fahren.
    Man ließ uns am Touristenbusbahnhof aussteigen, und empfahl uns das Schild von Ushuaia (s. eines der Fotos). Dort machte ich ein Selfie und ging danach zum Supermarkt, wo ich Fertigsuppen und zwei Äpfel kaufte. Die Fertigsuppen vertrugen sich allerdings nicht so gut mit meinem Magen, was ich am nächsten Morgen schmerzhaft feststellen musste, aber gut.
    Ich aß also die Fertigsuppen und die Äpfel, spülte alles mit ein wenig Saft hinunter und unterhielt mich währenddessen mit ein paar, man hätte es sich denken können, Israelis. Irgendwann wandten sie sich aber ihrer Gruppe zu, weswegen ich mich stattdessen mit einer Gruppe Bonarensern auf Spanisch unterhielt. Ich fragte mich, warum ich diese Gruppe netter Kerle nicht schon viel früher in Buenos Aires getroffen hatte. Sie waren mehr oder weniger genau das, auf das ich gehofft hatte. Und es stellte sich heraus, dass sie, was für eine Überraschung, Juden waren. Wir verabredeten und für später auf ein Bier und sie gingen etwas essen.
    Ich hatte da dann die Gelegenheit, mich in meinem Zimmer zu organisieren und mich mit meinen Zimmergenossen zu unterhalten. Das waren unter anderem ein Kanadier namens Dan sowie ein, wer hätte es gedacht, Israeli. Beide sehr nett.
    Irgendwann waren die Jungs mit dem Essen fertig und ich traf sie vor einer der wenigen Bars in Ushuaia, die aber leider schon überfüllt war. Also gingen wir zum eventuell noch volleren Irish Pub, in dem wir aber nach einer gewissen Wartezeit sogar einen Tisch bekamen. An der Theke sahen wir auch Dan, der gerade versuchte, sich an eine Mitarbeiterin eines der vielen Kreuzfahrtschiffe (die auch der Grund dafür sind, dass in Ushuaia alle Touristenattraktionen sehr voll sind) ranzumachen. Wir bestellten an unserem Tisch zwei Runden Heineken und unterhielten uns über dies und jenes. Nach einer Weile verließen wir den Pub, noch immer mit Bierflaschen in der Hand, und unterhielten uns draußen weiter. Irgendwann gingen wir wieder zurück zum Hostel und setzten uns hin. Wir alle waren aber so müde, dass wir dann auch ziemlich schnell ins Bett gingen. Da das aber der letzte Abend dieser heiteren Gruppe war und sie am nächsten Morgen traurigerweise sehr früh fahren mussten, sah ich sie nicht wieder. Ich habe aber ihre Nummer, ich hoffe also, sie nach meiner Reise oder im März wiederzusehen.
    Stattdessen frühstückte ich also alleine und ging danach wieder nach oben in das Zimmer, wo ich gerade Dan traf, wie er aufwachte. Ich gesellte mich während seines Frühstücks zu ihm und wir unterhielten uns ein wenig. Er ist ein Psychiater in einem Krankenhaus und als ich fragte, für wie lange er denn studiert habe, viel mir die Kinnlade herunter: 13 Jahre. Das ist mal eine Hauszahl.
    Auf jeden Fall war er danach wieder müde und ging wieder schlafen, also setzte ich mich hin und schaute im South American Handbook nach, was man denn so in Ushuaia für ein paar Stunden machen könnte. Es stellte sich heraus, dass es ein bekanntes Regional- bzw. Naturkundemuseum gab, wohin ich dann auch ging. Die dortige Ausstellung beinhaltete Texte und Exponate über die Eingeborenen, die Kolonialherren und Tiere. Am beeindruckendsten war eine ehemalige Schiffsgalleone und ausgestopfte Exemplare fast sämtlicher Vogelarten Feuerlands. Tierfreunde würden verzweifeln, nehme ich an.
    Am Ende sprach ein Eingeborener über seine Vorfahren, sich und die Zukunft seines Volkes. Dann war es aber auch schon an der Zeit, sich auf den Weg zum Hafen zu machen.
    Erst einmal 40 Pesos Hafensteuer. Dann auf aufs Schiff, mit etwa 482.000 anderen Menschen, nein, Touristen. Ich fand tatsächlich anfangs die Tatsache, dass ich auf einem Schiff war, interessanter als die Orte, zu denen wir fahren würden. Nach einer gewissen Zeit änderte sich das aber natürlich. Wir fuhren als erstes an einer Insel vorbei, auf der unendlich viele Pinguine und Robben standen und lagen und später an einer, wo es noch viel mehr von beidem UND den berühmten Leuchtturm gab. Ich meinte aus einiger Entfernung einen leicht untersetzten Pinguin auszumachen, der drei anderen Pinguinen sagte: ,,Stumm lächeln und winken, Männer, stumm lächeln und winken." Dann fuhren wir aber doch weiter, sodass ich das nicht ganz bestätigen kann. Der ständige Wechsel zwischen hinaustreten und wieder hereinkommen hatte mich ein wenig kalt gemacht, und da wir jetzt sowieso eine ganze Weile lang nur fahren und nichts besonderes zu sehen bekommen würden, kaufte ich mir einen Tee, weil das jetzt meiner Meinung nach das einzige Heißgetränk war, das man in einer solchen Situation auf einem Boot trinken konnte. Ich schaute also aus dem Fenster, trank meinen Tee und hörte ein Hörbuch weiter, das ich ein paar Tage zuvor angefangen hatte. Ein schöner Moment.
    Irgendwann erreichten wir die berühmte Pinguinkolonie östlich vom Hafen von Ushuaia. Das konnte man sich nicht entgehen lassen - das dachten sich zumindest diese oben genannten 482.000 Passagiere - weswegen alle vorne standen und wir uns mit Ellenbogen scheinbar tödliche Verletzungen zufügen wollten, um zumindest ein Foto zu schießen, auf dem die Pinguine nicht sieben, sondern nur fünf Meter entfernt sind. Ich fühlte mich ein wenig wie Colin Firth als Harry Hart in Kingsman, als die SIM-Karten in der kleinen Kirche aktiviert werden.
    Nein, ganz so schlimm war es natürlich nicht, aber ich fühlte mich trotzdem etwas unwohl, weswegen ich mich zurückzog, bis die meisten ein Foto gemacht hatten und wieder ins Innere des Katamarans gegangen waren.
    Die Pinguine selbst waren hingegen sehr lustig. Einige lagen auf ihren Bäuchen, andere liefen mit gespreizten Flügeln herum und wieder andere standen einfach nur herum und glotzten durch die Gegend.
    Auf der Rückfahrt holte ich mir als Beweis dafür, dass ich hier gewesen war, einen weiteren Stempel für meinen Pass.
    Wieder am Hafen ging ich direkt zum Hostel und fragte Dan, ob er mit mir kochen wolle. Er bejahte. So gingen wir zum Supermarkt in der Nähe und beschlossen, eine Gemüsepfanne sowie Fleisch und Kartoffelpüree zu kochen. An der Kasse wurde unsere Geduld ein wenig durch eine junge Frau aus Ostasien geprüft.
    Ich will an dieser Stelle nicht unhöflich sein, aber was nun mal so ist, muss eben gesagt sein - diese junge Frau war nämlich geistig etwa auf der Höhe einer Eintagsfliege.
    Dass sie ihre Einkäufe auf zwei Rechnungen aufteilen wollte, war natürlich kein Problem. Aber als die Verkäuferin ihr den Preis nannte, guckte die junge Frau sie angeekelt an und fragte, was denn der Preis in Dollars sei. Die Verkäuferin tippte etwas in die Kasse ein und beantwortete die Frage. Die junge Frau gab ihr eine Handvoll Dollar und die Verkäuferin gab ihr das Wechselgeld - allerdings in Pesos. Die junge Frau guckte sie an, als hätte sie ihr gerade ein paar Kieselsteine in die Hand gelegt. Sie fragte, ob sie das Wechselgeld denn nicht in Dollars zurückbekomme, sie habe ja mit Dollars bezahlt. Die Verkäuferin sagte, dass das leider so nicht funktioniere, da der US-Dollar hier keine offizielle Währung sei. Die junge Frau packte das Geld widerwillig in ihre Tasche. Inzwischen hatte Dan mich schon verständnislos angeguckt und wir beiden mussten ein Lachen unterdrücken. Als sie diese Prozedur bei der zweiten Zahlung mehr oder weniger wiederholt hatte, meinte Dan zu mir, dass sie das doch einfach im Kopf überschlagen solle, sie sei ja schließlich Asiatin. Als sich die Verkäuferin dann uns zuwandte, sagte die junge Frau allerdings etwas pekiert, dass sie ja noch keine Plastiktüten bekommen habe. Die Verkäuferin drehte sich wieder mit einem angestrengten Lächeln zu ihr und sagte der jungen Frau, dass dieser Supermarkt aus Umweltgründen gar keine ausgebe. Die junge Frau guckte sie verstört und überrascht an, als hätte man ihr gerade gesagt, dass es den Osterhasen nicht gebe. Also packte sie entschlossen ihre Sachen unter den Arm und ging beleidigt hinaus. Dan und ich lachten los und wir trösteten die arme Verkäuferin ein wenig. Auf der Straße zogen wir ein wenig über die junge Frau her, man kann ja auch mal ein Arschloch sein.
    Im Hostel machten wir uns direkt ans Kochen. Ich schnitt das Gemüse und die Zwiebel, während Dan versuchte, den Ofen und den Herd anzumachen, während er die Kartoffeln aufsetzte und das Fleisch vorbereitete. Bei letzterem sah er zugegebenermaßen sehr professionell aus, er schien das nicht zum ersten Mal zu machen.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis alles fertig war. Ich konnte zwischendurch sogar noch ein bisschen packen, weil ich am nächsten Morgen keine Gelegenheit dazu haben würde.
    Wir setzten uns also letzten Endes an einen Tisch in der Küche und aßen das wahrscheinlich nahrhafteste Essen, das wir in den letzten Tagen gegessen hatten und in den nächsten Tagen essen sollten. Es war sehr lecker. Während wir uns also so richtig den Wanst vollschlugen (Haters call it Völlerei), unterhielten wir uns ein bisschen und es stellte sich heraus, dass er genau doppelt so viele Jahre zählte wie ich: 36.
    Danach gingen wir nach oben und er machte sich fertig, während ich weiterpackte, er wollte nämlich wieder in den Irish Pub gehen. Als wir im Bad waren, in Anwesenheit eines Israeli, den ich schon am ersten Abend in diesem Hostel getroffen hatte und der nurnin Unterhose dastand, weil er eigentlich in die Dusche wollte, fiel uns auf, dass wir noch irgendwelche Kontaktdaten voneinander haben wollten. Also wurden wir Facebook-Freunde. Wir verabschiedeten uns, noch immer im Bad und in Anwesenheit dieses vielleicht etwas zu bemitleidenswerten Israeli und er ging die Treppe hinunter. Ich ging ins Zimmer, machte mich bettfertig und stellte den Wecker auf sehr früh am Morgen. Mehr oder weniger kurz darauf wachte ich wieder auf, sammelte meine letzten Sachen zusammen und ging dann zum Busbahnhof, von wo aus um 5.30 Uhr mein Bus losfahren würde. Ich stieg ein, blickte ein letztes Mal auf Ushuaia und dachte an die Pinguine und Dan. Der erste Abschnitt meiner Reise war schon vorbei.

    Achja, ich habe vergessen zu erwähnen, dass es da überall kalt war. Also wirklich kalt. Und das ist der Sommer. Das liegt an den antarktischen Winden, die nach Norden ziehen.
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