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  • Day 32

    Malstunde im Nirgendwo

    January 29, 2019 in Australia ⋅ ☀️ 30 °C

    Mit zwei Bierchen stoßen wir an einem einsamen Ufer eines kleinen Sees bei untergehender Sonne auf einen weiteren schönen Tag im fünften Kontinent an und genießen die unglaubliche Stille. Weit und breit keine Menschenseele, wir sind die einzigen Besucher eines Campingplatzes, der auf Vertrauensbasis betrieben wird (das heißt wir werfen am nächsten Tag einfach einen kleinen Obulus in einen Briefkasten). Wir befinden uns gerade in Brims, einem Örtchen ca. 300 km im Inland des Staates Victoria, gefühlt etwa 20 Einwohner, der Stadtkern besteht aus einer kleinen Kneipe und einem Gemischtwarenladen (das Wort Supermarkt wäre hier übertrieben 😉), ansonsten noch ein paar kleinere Bauernhöfe, und es gibt natürlich unseren Campingplatz 😀 Wir haben schon auf unserem Weg hierher gespürt, dass wir uns immer weiter von der dicht besiedelten Küste entfernen. Die Abstände zwischen Ortschaften werden immer größer, die Ortschaften selbst immer kleiner. Tankstellen werden langsam rar, die Funklöcher immer häufiger. Die Straßen sind einsam. Die Landschaft wird immer trockener, staubiger und weiter. Wir fangen langsam an zu spüren, wie groß und dünn besiedelt dieses Land doch ist, könnten wir doch noch hunderte Kilometer weiter Richtung Norden fahren und hätten noch lange nicht die Landesmitte erreicht.
    Trotz seiner Abgeschiedenheit hat Brims ein kleines Highlight zu bieten, welches uns überhaupt erst hierher verschlagen hat. Der Ort ist Bestandteil des sogenannten „Silo Art Trails“, den wir uns am nächsten Tag genauer anschauen werden. Der Trail ist insgesamt 240 km lang und zeigt an ca. 10 Stationen imposante Graffitikunstwerke auf riesigen Silos. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen auch wenn wir nur drei der Stationen besichtigen werden (der Trail liegt nämlich leider so gar nicht auf unserer Route).
    Die Silos sind tatsächlich beeindruckend und der Abstecher hierher ist jeden gefahrenen Kilometer wert. Wieder mal ein tolles Highlight, das nicht in jedem Reiseführer erwähnt wird und das uns außer ein bisschen Sprit nicht einen Dollar gekostet hat 😊
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