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  • Day 1

    Rio Ucayali

    June 22, 2016 in Peru ⋅ ⛅ 15 °C

    Mittwoch 22 Juni der nächste Morgen bricht an. Ich habe erstaunlich gut geschlafen in dieser Hängematte. Man wird aber dafür sehr früh hier schon wach. Um halb 7 erwachte ich schon aus meinen Träumen und um 7 gibt es Frühstück. Naja eher eine Frühstückssuppe. Flüssignahrung statt auf der Speisekarte. Irgendetwas mit Hafer, Zucker und Wasser. Aber es ist nahrhaft und das zählt hier. Ich mein für das Geld was die Kreuzfahrt kostet darf man sich nicht beschweren. 100 Soles kostet die Tour das sind umgerechnet 30 Euro für 4 Nächte, jeden Tag 3 Mahlzeiten und Dusche. Na gut was die Dusche angeht ging es wieder an die Grenzen. Toilette und Duschkopf war in einem Raum ohne Duschvorhänge und sauber ist relativ und warmes Wasser nicht vorhanden. Gut Augen zu und durch.
    Dafür bin ich jetzt aber fit wie ein Turnschuh.

    Da das Aktivitätenprogramm auf diesem Kreuzfahrtschiff =) zu wünschen übrig lässt, muss man sich hier viel selbst beschäftigen damit einem nicht langweilig wird. Man liegt viel in der Hängematte, hat Zeit zum nachdenken, die Dschungel zu beobachten um Gitarre zu spielen und zu lesen, achja und ganz wichtig und um meinen Blog den ich hier schreibe, wieder auf den aktuellsten Stand zubringen. Ich hatte doch die Zeit ganz gut nutzen können.

    Am Nachmittgag erreichen wir das erste Dörfchen wo uns Karla leider schon verlässt. Eine halbe Stunde Aufenthalt hatten wir in diesem Dorf. Ich nutzte die Gelegenheit dieses kleine Dorf zu erkunden. Ein Dorf das nur mit dem Boot an die Außenwelt gekoppelt ist. Die meisten arbeiten auf Bananen oder Bambusplantagen. Man sieht auch oft vom Boot aus, wie sie am Ufer die Bananen von den Plantagen auf die kleinen Holzboote schleppen.

    Sehr interessant zu beobachten ist auch immer, wie während der Bootsfahrt aus dem Dschungel Leute pfeifen und ein Zeichen geben, das mit auf das Boot wollen. Dann hält das Schiff aber nicht an, sondern ein kleines Holz Boot das am großen Boot befestigt ist, legt ab und holt die Personen vom Ufer an Bord. Diese Menschen kommen tief aus dem Dschungel aus wirklich keinen Siedlungen und wo es kein Hafen gibt wo das Henry Boot anlegen könnte. Echt eine gute Idee.

    Auch noch eine super Sache ist, dass jedes mal wenn ein Dorf angefahren wird, Leute auf das Boot kommen und frisch frittierten Fisch oder Bananen... verkauft für so wenig Geld. Ein ganzer Fisch für nur 1 Euro umgerechnet. Das war aber auch notwendig, den die Mahlzeiten machen mich nicht wirklich satt. An den restlichen Tagen gab es auch immer fast das gleiche zu Essen. Eigentlich immer Reis, Bohnen und Hühnchen. Einfach und nahrhaft, das ist hier wichtig.

    Durch einige Storys von den mitreisenden hier, kapiere ich erstmal wie arm die hier sind und wie scheisse gut es uns doch geht aber trotzdem hat mich hier keiner ausgenutzt oder beklaut. Sie waren super nett zu mir und trotz das sie wenig zum leben hatten haben sie mir trotzdem immer etwas angeboten wie Süßigkeiten usw. Total herzlich die Menschen hier. Das hier ist vor allem mein größter Kulturschock und das größte Abenteuer.

    Pablo schwärmte von der Stadt Iquitos und seinem Dschungel. Mein nächstes Ziel war Iquitos und er meinte wenn wir mit dem Boot Iquitos erreichen, dann wird er mir den Dschungel in 2 oder 3 Stunden zeigen. Er meinte wir bekommen einen Tiger zu sehen. Das kann ich mir kaum vorstellen. Da müsste man eigentlich ganz tief in den Dschungel rein, lange warten und viel Glück haben. Den Tiger sind hier sehr selten.
    Aber da lass ich mich mal überraschen und bin sehr gespannt.

    Nach 4 Nächten und 5 Tagen erreichen wir am Samstag Nachts um 2 die Stadt Iquitos. Das Boot verlassen können wir erst um 5 Uhr. Warum? Gute Frage habe ich selber nicht verstanden.

    Henry Boot du bist ein Phänomen. Auf deinem Boot habe ich viel erlebt, gesehen und gelernt. Hier habe ich zum ersten mal einen richtigen Einblick von den Menschen hier in Peru bekommen. Habe mit den gleichen Lebensumständen gelebt wie die Menschen hier und zum ersten mal richtig gespürt wie es ist mit wenig auszukommen. Es klappt und die Menschen sind trotzdem glücklich. Wenn man es nicht anders kennt gibt man sich auch mit einfachem zufrieden. Henry Boot du warst bisher nun das größte Abenteuer für mich.
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