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  • Day 61

    Bucear en cenote 'Dos ojos'

    November 6, 2017 in Mexico ⋅ ☀️ 27 °C

    Unterirdisch ist die Yucatan-Halbinsel durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Das hat mir heute mein Tauchguide Gustavo gesagt. Schon krass die Vorstellung! In Yucatan gibt es über 3000 Cenotes. Durch diese
    Einsturzdolinen der Kalksteindecke werden die unterirdisch fließenden Wasserströme zugänglich. Und ich durfte heute in der Cenote ‘dos ojos‘ tauchen. Yeah! Warum ist das in Yucatan überhaupt möglich ist, wir hier erklärt:

    „Eine Kombination von geologischen und klimatischen Ereignissen hat zu der Entwicklung dieser einzigartigen Ökosysteme geführt. Vor rund 65 Millionen Jahren schlug im äußersten Nordwesten der Halbinsel Yucatan (nördlich von Merida) ein großer Meteorit ein , der weite Teile der Erde verwüstete und unter anderem auch das Aussterben der Dinosaurier ausgelöst haben könnte. Die Halbinsel Yucatan lag dann unter dem Meeresspiegel. Aus dieser Zeit stammt der koralline Kalkstein, der die heutige Halbinsel aufbaut. Während der letzten Eiszeit sank der Meeresspiegel (der Wasserstand der Weltmeere lag während den Vereisungen teilweise mehr als 100 Meter tiefer als heute) und tektonisch bedingt erhob sich Yucatan als flache Kalksteintafel aus dem Meer. Die Korallen starben und Dschungel wuchs über die fast 2,5 Kilometer dicke Kalksteintafel die durch das Korallenriff geschaffen wurde. Fossilien die weit im Landesinneren gefunden wurden sind ein Beweis dafür und man kann sie heute auch häufig während eines Höhlentauchgangs bewundern.
    Vor allem während der Eiszeiten in den Phasen des abgesunkenen Meeresspiegels drang Regen in den porösen Kalkstein und suchte sich einen Weg zum Meer. Das im Wasser gelöste Kohlendioxid (als Kohlensäure) löste dabei den Kalk und wusch so mit der Zeit unterirdisch miteinander verbundene weit verzweigte unregelmäßige Hohlräume, Kanäle und Tunnel aus, die unter dem Boden der Halbinsel das größte zusammenhängende Höhlensystem der Welt bilden. Höhlen fielen teilweise trocken, neuer Regen drang durch die Kalkdecken, löste Mineralien und tropfte in die Höhlen: es bildeten sich Stalaktiten die wie Eiszapfen von der Höhlendecke hängen und Stalagmiten die sich vom Boden der Höhle nach ober erstrecken, die über die Jahrtausende hinweg ausgedehnte Tropfsteinhöhlen formten.

    Sind die Kalksteindecken in einem Bereich durch Auswaschungen zu dünn geworden, brechen die Höhlendecken ein und es entstehen Tagöffnungen, die sich mit Regenwasser füllen können und bis zum Grundwasser reichen. So werden auch die unterirdisch fließenden Wasserströme von der Oberfläche aus zugänglich. Massive Höhlensysteme wurden durch die allmähliche Auflösung des hochporösen Korallenkalks gebildet.”

    Ich bin froh, dass diese Umstände dazu führten, eine wunderbare Erfahrung machen zu können. Die Cenote Dos Ojos hat zwei Wege, die man ohne einen extra Höhlentauchschein tauchen darf. Der erste heißt Barbie line, diese Höhlen sind eher breiter, offener und lassen viel Licht rein. Der Blick zu den offenen Bereichen mit dem Licht ist unglaublich. Der zweite Weg ‘bat cave’ ist enger und dunkler. Dafür sind viel mehr Stalgmiten und Stalaktiten zu sehen. Dieser Weg hat mir mehr Spaß gemacht, weil es ein richtiges Höhlengefühl gab. Bei diesem Weg gibt es zwischendrin eine kleine Cenote, die nur durch ein kleines Loch erreichbar ist, in der ganz viele Fledermäuse wohnen.
    Oh, war das schön.
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