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  • Day 4

    Klaipeda

    May 17, 2017 in Lithuania ⋅ ☀️ 15 °C

    Um auf die ursprünglich geplante Route zurückzukehren, fahren wir heute entlang der russischen Grenze nach Klaipeda, das frühere Memel.

    Mit dem Grenzübertritt nach Litauen ändert sich so einiges. Als Währung gilt wieder der Euro, die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt, die Landschaft ist nun topfeben, es gibt keine Alleen mehr und eine komplett andere Siedlungsstruktur, als wir sie kennen - nur sehr wenige Städte oder Dörfer, dafür eher einzelne Gehöfte irgendwo im Nirgendwo.

    Wenn dann doch mal Menschen zu sehen sind, sind sie fast immer neugierig, wer da des Weges knattert. Kinder winken uns zu - wir winken natürlich zurück.
    Das erste Mal auf dieser Reise (eigentlich das erste Mal überhaupt) wünsche ich mir ein selbstfahrendes Motorrad, denn es geht schlicht und einfach nur geradeaus. Einzig die Kreisverkehre bringen ein wenig Abwechslung - ich bin versucht, einfach ein paar Mal um den Kreisel zu fahren.

    Am frühen Nachmittag erreichen wir Klaipeda.
    Da Mario ein wenig angeschlagen ist, haut er sich kurz auf's Ohr, während ich einen kleinen Ausflug auf die kurische Nehrung mache (siehe extra Eintrag).

    Am Abend steht ein kleiner Stadtrundgang durch die sehenswerte Innenstadt auf dem Programm. Die Architektur ist eine Mischung aus alten Speichern, sozialistischen Zweckbauten und modernen, individuell designten Gebäuden.
    Das Abendessen gibt es natürlich bei klassisch litauischer Küche - Vegetarier haben es dort eher schwer, da Fleisch integraler Bestandteil aller Gerichte ist.

    An der Hotelbar komme ich dann mit Einheimischen in's (längere) Gespräch, wobei wir so ziemlich jedes Thema streifen:
    -Identität der Klaipedaer (sehen sich kulturell näher an Deutschland als an Russland)
    -Mafia (gibt es nicht)
    -Strafen für's zu schnell Fahren (für Einheimische bis zu 2 Jahren Führerscheinentzug, für Ausländer quasi folgenlos)
    -Einkommen (Angestellte 600-1000€, Selbstständige bis zu 2.000€)
    Und einige mehr...

    Bezahlen durfte ich nichts - es war mir ein wenig unangenehm.

    Eintrag für die To do-Liste: Englisch-Vokabeln lernen.
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