Satellite
  • Day 8

    Golinhac - Conques

    May 11, 2011 in France ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute Nacht habe ich wirklich schlecht geschlafen. Um so glücklicher bin ich dann, als die Zeit zum Frühstück gekommen. Feigenmarmelade, diese probiere ich hier zum ersten mal – sehr lecker. Ebenso schmeckt eine Marmelade aus grünen Tomaten.

    Um 7.40 Uhr verlasse ich dann die Herberge. Wieder ist das Wetter einfach herrlich.
    Der Weg führt mich heute abwechselnd durch Wälder, dann wieder hinaus auf die Hochebene und Felder. Ab und an winken mir geschäftige Bauern zu. Kurz vor Conques habe ich den Eindruck, dass sich die Zahl der Wanderer stark vermehrt hat. Bisweilen überhole ich ganze Gruppen. In St. Marcel treffe ich auf einen bayrischen Pilger (ebenfalls mit Fahne am Rucksack), der von Zuhause aus über die Schweiz bis hierher gelaufen ist und noch bis Santiago durchläuft. In ein Gespräch verwickelt ist der Abstieg nach Conques, vor dem mein Führer warnt, schnell geschafft. Im Gegensatz zu dem von Rochegude herab fand ich den nach Conques wirklich nicht schlimm.

    Conques und seine Abtei mit der Kathedrale Ste-Foy ist wirklich beeindruckend. Ein kleines mittelalterliches Städtchen, wie aus dem Bilderbuch und dementsprechend natürlich touristisch herausgeputzt. Aber die Hauptattraktion von Conques ist das große Tymphanon des Eingangsportales von Ste-Foy aus der Zeit vor 1130. Dargestellt wird das Jüngste Gericht.

    Ich nehme mir viel Zeit, um die vielen kleinen Gässchen zu durchstreifen und schiesse unzählige Fotos.
    Um 17.00 Uhr besuche ich dann eine Führung mit einer Erklärung des Tymphanon (in französisch). Ich verstehe zwar nicht alles, finde es aber trotzdem nett zu lauschen. Danach ziehe ich mich in die Herberge zurück, um vor dem Essen noch etwas zu ruhen.

    In der Herberge hinter der Kathedrale ist alles super organisiert: Man kommt rein, meldet sich an, bekommt seinen Stempel. Dann muss man die Wanderschuhe ausziehen und den Rucksack in einen Plastiksack packen. Dies dient zum Schutz vor der Ausbreitung von Bettwanzen.
    Der Eingangsbereich sieht aus wie ein Schuhladen. Danach werde ich von sehr freundlichen Betreuern in mein Zimmer geführt. Mit 14 Betten im Zimmer wird auch diese Nacht wohl keine Ruhige werden.
    Read more