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- Päivä 14
- lauantai 15. marraskuuta 2025 klo 13.00
- ⛅ 30 °C
- Korkeus: 743 m
EteläsudanTambura5°23’47” N 27°17’60” E
Ministrantentreffen am Samstag
15. marraskuuta, Eteläsudan ⋅ ⛅ 30 °C
CM - Heute Vormittag wurde ich von einem Jungen aus der Gemeinschaft, Daniel gefragt, ob ich ihn nicht zu einer Diskussionsrunde mit Jugendlichen zum Thema "Frieden" begleiten wolle. Ich hatte vorher noch eine anderen Termin und sagte ihm zu, dass ich später vorbeikommen wollte. Gegen 10:00 Uhr fand ich Daniel und er sagte mir, die Runde hat noch nicht begonnen, aber er holt mich dann ab. Keine halbe Stunde später fand ich mich dann in einer Runde mit Jugendlichen der örtlichen Ministranten.
Nach dem ich mich vorstellte, wollten sie von mir wissen, wie sie erfolgreich werden?
Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet, aber ich improvisierte, legte die Frage bezogen auf ihre spätere Laufbahn aus und erzählte ihnen, dass es erst mal wichtig ist, in der Schule zu lernen.
Dann kommt es zum einen darauf an wo jeder sein Talent hat, denn ohne Talent werden sie nicht so erfolgreich in einem Beruf sein. Außerdem muss einem der gewählten Beruf auch Spaß machen, denn mit Frust bei der Arbeit wird einer nie die volle Leistung bringen.
Da sie ja auch in einer Region leben die sehr viel Krieg und Überfälle erleidet, bot ich Ihnen auch noch an das Thema Frieden anzuschneiden. Da ich ja Krieg und Frieden aus Europäischer Sicht kenne, nahm ich als Aufhänger den 2. Weltkrieg und wie es dazu kommen konnte. Einige wussten zwar dass es 2 Weltkriege gab aber ansonsten war ihr Wissen über die Geschichte sehr dürftig. Die Frage ob jemand Adolf Hitler kennt konnte nur einer beantworten und der wusste aber keine Details dazu. Nun ich erklärte den Jugendlichen sehr kurz wie es dazu kam, dass Hitler und Deutschland den Krieg begann. Mein Resümee zu der kurzen Geschichtslektion war, dass es sie bitte keine Nationalisten wählen sollten, wenn sie denn wählen dürfen.
Die teilweise mangelnde oder schlechte Bildung bestätigte mich in meiner Meinung, dass demokratische Länder in Afrika sehr wohl kein Garant für Frieen sind. Ungebildete Wähler können viel leichter von Politikern manipuliert werden. Sie auch unser Negativbeispiel Kenia. Da finden demnächst Wahlen im Bezirk Turkana statt unglaublich aber wahr. Da gibt es Politiker, die verteilen Geld bei Wahlveranstaltungen an die arme Bevölkerung, das sie vermutlich vom Bezirkshaushalt abgezweigt hatten. Im Anschluss ging ich noch auf Beispiele für langanhaltenden Frieden ein und wählte hier die Länder der EU, die inzwischen schon seit 80 Jahren in Frieden leben. Hier nannte ich die beiden in meinen Augen wesentlichen Stützpfeiler dieses Friedens und das ist die Europäische Union mit einer politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die uns vor inneren gewltsamen Konflikten schützt. Der zweite Eckpfeiler ist die NATO, der die meisten europäischen Länder angehören, die uns vor inneren und äußeren Angriffen schützt. Die Demokratie erwähnte ich hierbei nicht, weil diese nicht notwendigerweise ein Garant für Frieden ist. Die Konflikte im Südsudan erwähnten wir nur am Rande. Aber ich warf auch ein, dass man die Situation mit Europa natürlich nicht 1:1 auf die Länder Afrikas übertragen kann.
Anschließend wurden noch zwei direkte Fragen an mich gestellt. Ein Junge wollte wissen, ob er Priester werden soll. Ich hoffe, unsere Missionspriester antworten ebenso wie ich. "Wenn er sich berufen fühlt, in der Nachfolge Jesus Christus zu leben und die Regeln, nach denen ein Priester leben muss, einhalten kann, dann ja. Aber wenn er seine Erfüllung in einer Familie mit Kindern sieht, dann nein.
Die zweite Frage lautete: "Soll ich Journalist werden? Diese Frage habe ich nicht beantwortet, sondern ihn eingeladen, er soll vorbeikommen wenn Franz wieder da ist, der ihm das wesentlich besser beantworten kann. Mal schauen ob er das Angebot wahrnimmt.
Nach ca einer Stunde und einem Gruppenfoto verabschiedete ich mich wieder aus der Runde.Lue lisää



Bildung ist bestimmt EINE wichtige Maßnahme für eine Entwicklung. DENKEN lernen ist ein Teil der Bildung. ( " Benutze deinen eigenen Verstand " ( sehr europäisch - ich weiß!!) Geschichte zu vermitteln ist immer positiv, gerade auch wenn die " dunklen" Seiten angesprochen werden. ( Und dadurch der Gedanke - lernen aus der Geschichte - fokussiert wird). Weiterhin viel Freude und " Erfolg", ciao . [Josef, ein " Europäe]
MatkaajaÜbrigens, ein großes Kompliment zu Euren Bildern, die mir dieses Umfeld ein wenig näher bringen 😘
Wow, eine Disskusionsrunde zum Thema "Frieden" in der Schule - toll ! Das Fach könnte gut universell an jeder Schule als Hauptfach eingeführt werden. Früh übt sich... [Sabine]
Christian MoserHallo Sabine, Frieden ist nicht nur im Fastbürgerkriegsland Südsudan ein sehr zentrales Thema. Auch in Turkana mit den archaischen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit gibt es immer wieder schwere Konflikten zwischen den Clans. Es gibt hier nur ein rudimentäre Justizsystem. Darum nehmen die Menschen aus den Clangesellschaften die Gerechtigkeit oft selbst in die Hand was oft zu schlimmen Konflikten bis hin zur Blutsfehde führt. Diese Strukturen zu durchbrechen ist schwierig. Darum fangen wir hier gleich in der Schule damit an