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  • Day 2

    Katikati, Neuseeland

    October 26, 2016 in New Zealand ⋅ 🌧 19 °C

    Checkout ist um 10 uhr.
    Frühstück gibt es keins.
    Geld kann ich auch nicht abheben.

    Fuck!

    In einem Telefonat für 7,50$ erklärt mir meine deutsche Bank, dass mein Monatslimit erreicht ist und ich erst Geld hin und her schieben muss. Das ist getan, ich darf aber noch etwa 24 Stunden warten. Solange zahlen Frithjof und Jonas für mich.

    Auf der Suche nach einem Job mieten wir uns einen Wagen, Toyota, Automatik, Lenkrad links. Ich fahre weil ich der älteste bin und das den Preis drückt.
    LINKS!

    LINKS!

    Und dann, kaum bin ich fünf Meter gefahren: Alles wie daheim. Es ist gar nicht so kompliziert wie man (um)denkt - ich hätte es abenteuerlicher erwartet, aber ein Auto ist nunmal ein Auto.

    Bis nach Katikati sind es 30 km, die nehmen wir in knapp 20 Minuten. Dort angekommen halten wir bei einem Hostel. Durchgesessene, abgewetzte Sessel und Sofas. Betonboden und Stahltische. Im Garten können Frithjof und ich unsere Zelte aufschlagen. Für 75 $ die Woche ist das mehr als geschenkt.

    Der eigentliche Hammer geschieht aber vor dem Hostel. Bevor wir einchecken. Auf der Straße.
    Ein Farmer erklärt uns er hätte eine Avocado-Farm, Samstag kann ich loslegen.
    "Hast du Höhenangst?"
    "Nein."
    "Wie viel wiegst du?"
    "Circa 100 Kilo."
    "Ja, weißt du, der Wagen auf dem dann liegst ist auf 190 Kilo ausgelegt."
    "Alles klar."
    "Gut, dann bis Samstag."

    Zack und ich hab den Job in der Tasche, ein Platz für mein Zelt und noch zwei Tage, entspannt zur freien Verfügung. Ohne ständig von Hostel zu Hostel zu hüpfen.

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    Der Wagen ist wieder abgegeben und wir tingeln noch am Strand von Tauranga herum. Am späten Mittag fällt uns ein, dass wir seit gestern nichts gegessen haben und lassen uns in einem Pub nieder. Ausweiskontrolle, alles ok.
    Lammfleisch hat immer einen starken Eigengeschmack. Liegt das dann noch zwischen zwei Brotscheiben, Tomaten und Zwiebeln dann hat man ein prickelndes, gustatorisches Erlebnis - besonders dann, wenn man die letzten Tage salz- und gewürzlos gekocht hat wie wir.

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    Das Wetter: Warm, humide, alle 30 Minuten Platzregen.
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