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  • Day 7

    Stufe für Stufe

    March 30, 2019 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 15 °C

    Um 01:15 Uhr ging es heute Nacht los.
    Die Taschen waren gepackt, ausreichend Wasser gekauft und Kleinigkeiten zu essen besorgt. Über 1000 Höhenmeter und knapp 5.500 Stufen lagen vor uns.

    Nachdem wir unser eigenes Tempo gefunden hatten, ging der zunächst gemächlich beginnende Aufstieg los. Zahlreiche Teestuben und Souvenirshops säumten den Beginn des Aufstiegs. In der Ferne konnten wir die Lichter des Gipfels erkennen. Wir wussten, dass ein beschwerlicher und anstrengender Weg vor uns lag.

    Nach etwa drei Kilometern wurden die Stufen zunehmend höher und der Anstieg steiler. Die vielen religiösen Pilger, die in Scharen auf den Berg strömten, begleiteten unseren Weg mit religiösen Gesängen.

    Stufe um Stufe und Schritt für Schritt viel der Aufstieg schwerer. Die Stufen, die in ihren Höhen zwischen 5 und teilweise über 50 cm schwanken, forderten viel von uns ab. Auch wir mussten regelmäßige Pausen zur Beruhigung und Regenarition der Muskulatur einlegen.
    Mit zunehmender Höhe und Anstrengung lag der dauerhafte Geruch von Tiger Balm in der Luft. Auch der Wind wurde stärker und die Temperaturen deutlich niedriger.

    Am Gipfel angekommen hörten wir die Glocken des Tempels läuten. Die Anzahl der Glockenstöße steht für die Anzahl der jeweiligen Aufstiege. Teilweise hörten wir die Glocke 6, 7 oder 8 Mal. Was für eine außergewöhnliche Leistung!!!

    Um kurz nach 06:00 Uhr konnten wir den Sonnenaufgang über dem Hill Valley beobachten. Die Temperaturen stiegen rasch und wir beschlossen schnell den Abstieg anzutreten, um nicht der kompletten Hitze ausgesetzt zu sein.
    Erst auf dem Rückweg fiel uns auf, wie viele Massen den Weg auf den Berg gemeistert hatten. Etwa eine halbe Stunde standen wir im Gedränge des Abstieges. Dieser sollte abermals etwa zwei Stunden dauern und nochmalige knapp 5.500 Stufen bergab von uns verlangen.

    Wir sind absolut stolz auf unsere Leistung, aber noch beeindruckter von den vielen älteren Menschen, die den Weg auf den Gipfel im noch so hohen Alter auf sich nehmen. An dieser Stelle merkt man mal wieder, dass der Glaube Berge versetzen kann oder in diesem Fall Berge erklimmen lässt.
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