Bikepacking 2020

July - August 2020
A 30-day adventure by Lucas
  • 16footprints
  • 7countries
  • 30days
  • 99photos
  • 22videos
  • 1.6kkilometers
  • Day 1

    Feucht fröhlicher Start

    July 28, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 29 °C

    Durchwachsenes Wetter und eine recht eintönige Streckenführung, meistens direkt an der Bundesstraße - so kennt man Komoot gar nicht. Dafür waren die Beine super, und ich freu mich auf Morgen und den Bodensee-Königsee Radweg!Read more

  • Day 2

    Plattenmeier im Allgäu

    July 29, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 23 °C

    Hab' in meiner ersten Nacht im Zelt traumhaft geschlafen und bin deshalb minimal später losgekommen als geplant.

    Die Tour war von Beginn an recht hügelig, nach ca. 60km war ich auf dem anvisierten Bodensee-Königsee Radweg, der im Laufe meiner Route immer schöner wurde. Die letzten Stunden des Tages, in den Ammergauer Alpen, mit der langsam untergehenden Sonne, waren großartig.

    Und meine aufkeimenden Sorgen, die Plattenmeier-Gene würden mich langsam im Stich lassen, waren glücklicherweise unbegründet. Nach einem bislang plattenfreien Jahr 2020 mal wieder ein Durchschlag, der war aber auch ehrlicherweise die Folge eines ziemlichen Fahrfehlers.

    Die Nacht im Zelt verbringe ich heute in traumhafter Lage am Naturfreundehaus Saulgrub.
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  • Day 3

    Mit den Österreichern durch Bayern

    July 30, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute war ich die erste Tageshälfte mit Juli & Fiona aus Salzburg unterwegs, die auf dem gleichen Campingplatz wie ich waren und mit dem Schliersee auch dasselbe Ziel hatten. Die zwei sind von Paris nach Salzburg unterwegs und sind heute schon auf dem vorletzten Tag ihrer Reise.

    Die Strecke war mal wieder wirklich schön, wenn der Bodensee-Königsee Radweg auch einige schöne bayerische Seen überraschend umfahren hat. Morgen geht es dann zum ersten Mal richtig in die Berge, deshalb würde ich gern recht früh raus - das könnte in der Mittagshitze sonst unangenehm werden - schauen wir mal, ob das klappt.
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  • Day 4

    Hoch und weit bringt Sicherheit

    July 31, 2020 in Austria ⋅ ☀️ 25 °C

    Das war der bisher längste, härteste, aber auf jeden Fall auch schönste Tag der Reise.

    Um dem anstehenden mehrtägigen Unwetter in den Alpen einigermaßen auszuweichen bin ich, anstatt über den Großglockner nach Klagenfurt zu fahren, direkt vom Schliersee aus in Richtung Süden und über den Spitzingsattel und den Brenner nach Italien. Insgesamt etwas über 2000 hm und 150 km, davon überraschend viel auf wunderschönen, menschenleeren Schotterstrecken. Mein Tageshighlight war sicher der Grenzübertritt nach Österreich: Vom Spitzingsee aus bin ich in ein längeres hügeliges Waldstück gefahren, das mich zu einem Feldweg am Ufer eines kleinen Flusses gebracht hat. Nach nochmal 5 Kilometern sanft abfallender Schotterpiste, kam ich wieder auf eine Straße und sah - durchaus überrascht - zum ersten Mal österreichische Straßenschilder. Ich glaube kaum, dass dieser Grenzübergang in den letzten Monaten jemals gesperrt war.

    Durch das Inntal musste ich für knapp 40 km glücklicherweise quasi gar nicht treten - eine Gruppe von Professoren der TU Braunschweig auf Rennrädern waren so freundlich mich mitzuziehen.

    Der Brenner hat sich zum Ende hin nochmal unheimlich gezogen, aber der Ausblick und die italienische Pizza am Abend haben die Quälerei entsprechend belohnt!
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  • Day 5

    Familienurlaub in Alto Adige

    August 1, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 26 °C

    Durch meine Änderung in der Routenplanung war ich in Sterzing weniger als 50 km Luftlinie von San Vigilio entfernt, wo meine Eltern gerade im alljährlichen Wanderurlaub sind. Das war natürlich Grund genug für einen kleinen Schlenker - der knapp 1000 hm beinhaltete - aber mit einem weichen Hotelbett und Dolomitenpanorama belohnt wurde!

    Der Tag war mit knapp 70 km auf dem Rad mein bislang kürzester, das kam mir nach dem kräftezehrenden Vortag aber auch ganz gelegen.
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  • Day 6

    Das Dach der Tour (?)

    August 2, 2020 in Italy ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach der bislang erholsamsten Nacht in einem weichen Hotelbett - obwohl ich auch im Zelt bisher überraschend gut geschlafen hab - war ich heute morgen so übermotiviert, das ich beschlossen habe, anstatt von San Vigilio direkt ins Tal zu fahren und von dort flussabwärts zu meinem heutigen Ziel - Bozen - zu rollen, noch den Passo de Gardena (2136 m) in die Route einzubauen, vermutlich der höchste Punkt der gesamten Tour.

    Nach zweieinhalb Stunden weitestgehend ununterbrochenem Bergauffahren mit ständigem Blick auf das Sellamassiv war ich oben angelangt und musste den Rest des Tages (Bozen liegt auf 260 m) nur noch Rollen lassen.

    Komoot hat mich auf der Abfahrt nochmal ein paar Nerven gekostet - ich war stellenweise auf Trails unterwegs, die ich mir selbst ohne Gepäck und mit einem Downhill-Rad kaum zugetraut hätte - aber diese Momente gehören für mich mittlerweile eigentlich schon zum Radfahren dazu.

    Morgen steht jetzt auch der erste Rad-freie Tag auf dem Plan - in Bozen (wie im gesamten Alpenraum) soll es am Montag 38 Liter / qm regnen, also die perfekte Gelegenheit um mich in aller Ruhe um Rad, Equipment und Wäsche zu kümmern, bevor es übermorgen Richtung Gardasee und später an die Adria geht!
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  • Day 8

    Dancing in the Rain

    August 4, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 23 °C

    Ich bin mal wieder minimal später als geplant in den Tag gestartet - aber wer hätte auch ahnen können, dass ich nach 6 Espressi am Vortag nicht um 22 Uhr einschlafen kann?

    Die Fahrt entwickelte sich dann zum ersten echten Härtetest für das Equipment - mit ca. 4h im Regen - meine Taschen sind Innen aber alle weitestgehend trocken geblieben und es gibt ja bekanntlich kein „schlechtes“ Wetter, sondern nur schlechte Laune, und das hat heute trotzdem ziemlich Spaß gemacht!

    Das Profil kam mir auch wirklich entgegen, ich bin die ersten 140 km nur flussabwärts an der Etsch entlang gerollt und zum Ende nochmal ein bisschen bergauf aus dem Flusstal heraus und an den Gardasee nach Bardolino - wo der Himmel mittlerweile schon fast wieder wolkenlos ist und ich gerade mein Abendessen am Ufer genieße.
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  • Day 9

    Like Ice in the Sunshine

    August 5, 2020 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C

    Auweia, das war hart.

    Den Vormittag über hab ich noch am Gardasee entspannt. Der See war aber, zumindest bei Bardolino, für mich ziemlich überraschend voller Wassergras, das Schwimmen hat deshalb nur begrenzt viel Spaß gemacht.

    Nachdem ich das Zelt abgebaut und das Rad beladen hatte, war es dann ziemlich genau 12 Uhr mittags - also perfekt um zu 120 Kilometern durch die wolkenlose italienische Mittagshitze aufzubrechen!

    Ich bin mir nicht sicher ob es nur an der Hitze lag oder ich eventuell auch etwas schlechtes gegessen habe, der Tag wurde auf jeden Fall zum bislang mental und körperlich anstrengendsten meiner Reise.

    Abends im wirklich schönen Padua angelangt - interessante Randnotiz, hier gibt es den ersten und ältesten Botanischen Garten der Welt - hab ich den Abend ziemlich erschöpft trotzdem noch genießen können.

    Am nächsten Tag hab ich aber schnell gemerkt dass von den Strapazen doch etwas hängengeblieben ist. Deshalb bin ich jetzt seit 2 Tagen in Padua - das Rad wird nicht vom Fleck bewegt - und ich verkrieche mich Mittags an schattige oder klimatisierte Orte.

    Da ich mich heute schon wieder ganz gut fühle, hab ich vor morgens früh aufzustehen und bevor es wirklich heiß wird, schon die 50 km zu meinem nächsten Stopp - Venedig - hinter mir zu haben.
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  • Day 12

    1000 km auf dem Tacho

    August 8, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 30 °C

    Am Samstagmorgen hatte ich meinen kleinen Schwächeanfall weitestgehend auskuriert und die Fahrt von Padua nach Venedig - am noch erträglich warmen Vormittag - verlief unspektakulär.

    Ich war schon einmalmal für eine knappe Woche in Venedig gewesen und hatte es bei meiner Reiseplanung dieses Jahr nicht wirklich auf dem Schirm, hab mich nun aber sehr spontan für den kleinen Umweg entschieden, weil ich im Vorfeld gehört hab, das es hier aktuell wirklich schön sein soll.

    Und das Ausbleiben der Tagestouristen von Kreuzfahrtschiffen macht sich tatsächlich an jeder Straßenecke bemerkbar - und mir hat das Erkunden der Schwimmenden Stadt so richtig Spaß gemacht.

    Den Abend hab ich dann gemeinsam mit Ricarda und Kathi, die ich bei einer Stadtführung am Nachmittag getroffen hab, mit relativ viel Spritz, Wein und viel zu viel Essen ausklingen lassen. Zum Nachtisch gab's natürlich trotzdem noch ein Eis!

    Am Sonntag bin ich dann mit der Fähre weiter für noch einen „Ruhetag“ am Strand bei Lido di Jesolo - das Rad und ich können es aber kaum noch erwarten wenn es dann morgen früh in Richtung Slowenien weitergeht.
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  • Day 14

    Slovenien

    August 10, 2020 in Slovenia ⋅ ⛅ 22 °C

    Obwohl der Wecker um 6:00 geklingelt hat und ich eine starke Stunde später schon auf dem Rad saß, war die Hitze nach spätestens 50 km, gegen 10:00 mal wieder kaum zu Ertragen.

    Die Fahrt war bei komplett wolkenlosen Himmel und deutlich mehr als 30 Grad extrem schweißtreibend, aber die Beine waren heute zum Glück super und die 130 km zur slovenischen Grenze liefen zügig.

    Ich hatte vorher echte Bedenken was den Grenzübertritt betrifft, da man als Deutscher die Italienisch-Slowenische Grenze offiziell nur an einer von vier ausgewiesen Stellen überschreiten darf, die für mich aber alle ungünstig gelegen wären.

    Nachdem ich dann aber auf einem Waldweg im italienischen Hinterland, kurz nach dem Kreuzen einer geschotterten privaten Hofeinfahrt, an einem handgemalten, hellblauen Schild mit den drei Buchstaben “SLO” vorbeikam und kein Grenzbeamter weit und breit zu sehen war, haben sich die Bedenken auch schnell gelegt.

    Die Nacht habe ich dann auf einem wunderschön gelegenen Pferdehof verbracht, nachdem die Mutter des Besitzers mir sogar noch Abendessen gemacht hat - in dem kleinen Ort hätte es sonst auch nichts mehr zu Essen gegeben - kurzum, Slovenien überzeugt bisher auf ganzer Linie!
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