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  • Day 35

    Welcome to Bali

    October 17, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Am Mittwoch ging schließlich 15.45 Uhr mein Flug von Krabi über Bangkok nach Denpasar - Bali. Ich freute mich schon wahnsinnig auf die Insel, das gesunde Essen und die vielen Yogastudios in Ubud - die Yogahochburg auf Bali schlechthin.
    Da mein Flug erst 1.10 Uhr nachts landen sollte, plante ich eine Nacht in der Nähe des Flughafens - in Kuta - ein, da Ubud ca. 40km nördlich davon im Inselinneren liegt und mir dies schlichtweg nach dem Flug zu weit war. Ich suchte mir also vorher ein Homestay aus, kommunizierte meine späte Ankunft und vereinbarte mit der Unterkunft einen Abholservice. Am Flughafen angekommen suchte ich eine Weile nach meinem Fahrer, der mich angeblich mit einem Namensschild empfangen sollte aber ich stellte schnell fest, dass einfach niemand da war... Die Zeit verging und ich wurde ungeduldig und müde. Schließlich entschied ich nach einer verlorenen halben Stunde Suchen mit zwei anderen gestrandeten Backpackern, die in die gleiche Richtung mussten, mir ein Taxi zu teilen - wenigstens kam dies meinem Geldbeutel zugute und ich wäre ja auch gleich im Bett...dachte ich! An der Unterkunft angekommen, empfing mich außer einem Hund, ein paar Zikaden und Vögeln auch dort niemand. Es war bereits 3 Uhr, mein Handyakku hatte 3% und ich klopfe hinter dem Rezeptionstisch verzweifelt und müde gegen die große Holztür aber auch daraufhin reagierte keiner. Als ich mich schon auf dem Tempelboden im Garten schlafend visualisierte, entdeckte ich einen Gast auf dem Balkon. Ich ging hinauf und bat ihn um Hilfe - glücklicherweise hatte er die Nummer eines Ansprechpartners und klingelte diesen endlich aus den Schlaf. Als wenn nix wäre, fragte er mich wie meine Anreise war und dass er mich ja schon erwartet hätte - ich dachte, ich muss gleich aus meinen Schuhen fahren! Nachdem er alle Schuld von sich wies und ich mich gern morgen bei demjenigen beschweren kann, mit dem ich kommuniziert hatte, wurde ich noch abkassiert, schließlich könnte ich ja am nächsten Morgen weg sein und wurde dann 3.20 Uhr endlich auf mein Zimmer gebracht - danke für das tolle Vertrauen und den super Service, die Emails vorher hätte ich mir auch sparen können! Ich weiß nicht warum aber offensichtlich sollte jedes neue Land einen komischen Start für mich bereit halten, zum Glück plante ich am nächsten Morgen gleich weiter nach Ubud fahren!

    Nachdem ich also nur ca. 5h Schlaf abbekam, aß ich müde meinen Banana Pancake und erkundigte mich anschließend wie ich am besten nach Ubud käme. In Kuta, wo ich aktuell war, hatte ich keinen Bedarf zu bleiben - hier ist die Partyhochburg von Bali und gefühlt somit einmal wieder der Patong Beach, Ao Nang und Ballermann in Einem - nichts wie weg hier! Auf Bali gibt es überraschenderweise nicht so viele öffentliche Verkehrsmittel, da das meiste von den lokalen Taxibetreibern abgefahren wird, die natürlich wie überall überteuerte Preise haben und auf zahlungsfähige Touristen geiern! Man kann die Taxi App Grab wie in Myanmar nutzen aber die meisten Strecken zwischen den Orten kosten trotzdem mindestens 25€ und mehr! Nachdem mir erzählt wurde, dass es keine Busse auf Bali gäbe und ich doch ein Taxi über die Unterkunft organisieren solle, recherchierte ich auf eigene Faust und wie sollte es auch anders sein - es gab ein paar Busunternehmen. Also sattelte ich meinen Rucksack und lief freiwillig die 2,5 km per Fuß zur nächsten Haltestelle, wo ich für nur 4€ meinen angeblich "nicht existierenden" Bus nach Ubud bezahlte - es ist in der Hinsicht scheinbar in allen Ecken das Selbe, die Taximafia ist überall...!
    Die Busfahrt dauerte zwar sehr viel länger als mit dem Taxi aber ich bekam einen tollen ersten Eindruck von Bali und je weiter ich mich von Kuta entfernte, umso mehr hob sich wieder meine Laune!

    Bali ist die wohl bekannteste Insel in Indonesien und ist berühmt für ihre eindrucksvollen Tempelanlagen, die einzigartige hinduistische Kultur, die wunderschönen Reisterassen sowie zahlreiche Surf- und Tauchspots an der Küste. Auf der Insel leben ca. 4,3 Mio. Einwohner, wobei die meisten Balinesen hiervon in der Tourismusbranche tätig sind. Die Natur und Tierwelt ist geprägt von den bekannten Tempelaffen, den riesigen Banyan Bäumen, Bambuswäldern, Kokospalmen und einer Vielfalt an verschiedene Blumen - vor allem die berühmte Frangipaniblüte, die hier fast jede Frau im Haar stecken hat :)! Ubud gilt wiederum mit ca. 34.000 Einwohnern als das kulturelle, spirituelle und künstlerische Zentrum Balis. Die kleine Stadt ist ein Paradies für Yogis und Wellness-Junkies und eine kulinarische Oase für Veganer und Vegetarier. Da Tobias in nur vier Tagen nach Bali kommen würde und wir die Gegend dann zusammen erkunden wollen, plante ich für die kommenden vier Tage demnach ganz viel Ruhe, viel Yoga und viel tolles Essen ein :)!

    Als ich Ubud nach ca. 1,5 Stunden Busfahrt (wir fuhren noch auf Umwegen durch eine andere Stadt) aber erreichte, war ich zunächst einmal absolut überfordert! Die Hauptstraßen sind sehr eng und voll mit unzähligen Autos und Rollern, man hat auf den Gehwegen gerade so allein Platz zum Laufen und muss dabei auch noch den unzähligen Schlaglöchern und entgegenkommenden Menschen ausweichen! Ich hatte mich für die erste Nacht in Undis Homestay eingebucht und folgte demnach der Straße bis ich schließlich in eine kleine Nebengasse abbog und es schlagartig ruhiger wurde! In Ubud aber auch generell auf Bali gibt es verschiedene Arten von Unterkünften - Resorts, Villen, Hotels, Hostels oder Homestays, wobei ich letzteres persönlich bevorzuge, da man hier in typischen Gästehäusern bei lokalen Familien übernachtet. Als ich bei Undis Familie ankam, wurde ich super herzlich empfangen, mein Zimmer war klein aber gemütlich und sauber und der Familientempel im Hinterhof war wunderschön! Nachdem wir ein wenig plauderten, beschloss ich, mich noch ein bisschen in der Umgebung umzusehen und anschließend die berühmte Yoga Barn für meine erste Klasse zu besuchen. Ubud Yoga Barn ist wohl die bekannteste Yogaschule der Stadt und gilt als Zentrum für Heilung und Erneuerung. An 360 Tagen im Jahr kann man hier von 7Uhr morgens bis 21 Uhr täglich mehr als 15 Drop In Yogaklassen (heißt ohne Anmeldung) und Workshops besuchen - die Auswahl reicht von Power Yoga, Hatha, Vinyasa, Meditation bis hin zu Acro- und Fly High Yoga. Wenn es einen Ort gibt, an dem man Neues probieren kann, dann hier. Die Anlage ist wahnsinnig weitläufig und liegt mittem im Grünen, was die Atmosphäre hier unglaublich friedlich und entspannend macht! Es gibt 7 verschiedene Indoor- sowie Outdoor Studiobereiche, ein Community Center und ein Gartencafe - ich bin gefühlt mal wieder im Paradies angekommen :)! Die Klassen kosten mit einer 5er Karte 110.000 IDR, umgerechnet ca. 7€, was für Yogaklassen von meist 90min absolut in Ordnung ist!
    Da es schon früher Abend war, als ich ankam, waren die meisten Yogaklassen vorbei oder fanden gerade statt, so dass ich mich für das Abend Event anmeldete - 60 min Gong Bath Meditation! Man "badet" wie der Name andeutet meditativ in Klängen und Tönen verschiedener Frequenzen, die durch Klangschalen, Instrumente und Gesänge entstehen. Die Art von Meditation soll letztlich diejenigen Hirnströme aktivieren, die mit tiefer Meditation und einem friedlichen Gemütszustand assoziiert werden. Als Teilnehmer liegt man entweder flach auf dem Rücken mit dem Kopf zu den Klängen gerichtet oder sitzt wie beim Meditieren im Lotussitz. Die Session wurde von zwei Männern geführt und war zugegeben sehr angenehm und schön - wobei die Klänge auch immer mal wieder durch sanftes Schnarchen einzelner Teilnehmer durchbrochen wurde (denn ja, manche schlafen bei der Meditation auch ein). Ob man dran glaubt oder nicht aber ich fühlte mich danach angekommen und tiefenentspannt. Als ich mir im Gartencafe anschließend ein super leckeres, veganes Curry und einen Ingwertee gönnte, lernte ich noch Rosan kennen, die in Holland als Yogalehrerin arbeitet und aktuell ein halbes Jahr alleine reist. Wir kamen ins Gespräch, plauderten bis das Cafe schloss und tauschten Nummern, um uns die Tage wiederzusehen - ein gelungener erster Abend in Ubud!
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