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  • Day 50

    Lovina - Wasserfälle und Dolphintour

    November 1, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Im Hotel Suma konnten wir glücklicherweise unser Frühstück wieder auswählen und somit die obligatorischen Eierspeisen aussparen und bspw. gegen Banana Pancakes oder Porridge ersetzen - dazu gab es Kaffee, frische Fruchtsäfte und Obst und somit starteten wir gut gesättigt ins nächste Abenteuer!
    Heute wollten wir ein paar Wasserfälle anschauen und schwungen uns dafür wieder auf unseren Roller, um Richtung Inselinneres zu fahren.
    Die Straßen waren wie immer abenteuerlich aber Tobias war mittlerweile ein richtiger Rollerprofifahrer und ich einfach nur froh, lediglich hinten drauf sitzen zu können :)! Zuerst fuhren wir zum Secret Garden of Sambangan, in dem sich vier Wasserfälle befanden. Hier konnte man auswählen, ob man diese für 1,50€/ Person nur besichtigen möchte oder ob man 10€/Person zahlt, um die "Activity" Variante zu kaufen und somit darin zu schwimmen und unter Aufsicht eines Guides von mehreren Klippen zu springen. Wir entschieden uns für die unabhängigere Version und erkundeten die Gegend ohne die überteuerte Spaßgebühr. Wir liefen zuerst zum größten der vier Wasserfälle, dem Aling-Aling Waterfall, in dem man ohnehin nicht schwimmen durfte, da das Wasser hier für die Locals heilig ist. Der Spaziergang dorthin war aber sehr schön und größtenteils naturbelassen - überall wuchsen wild die Bäume und Palmen, an den umliegenden Felswänden plätscherten kleinere "Wasserfälle" und als wir schließlich vom großen wieder hinunter Richtung kleinere liefen, beobachten wir mutige Klippenspringer und bereuten es nicht, nur die Besichtigungsvariante bezahlt zu haben, denn es war wie immer auch in jedem Wasserfall recht viel los!
    Nach den Secret Gardens fuhren wir zu einem weiteren Wasserfall, den GitGit Waterfall, parkten unseren Roller auf einem Parkplatz und gaben hierfür eine Spende für die Community ab (was relativ üblich ist aber man freut sich bereits über 1.000/2.000 IDR (10 Cent)). Der Weg nach unten dauerte ein wenig und wie zu erwarten war, gab es auch hier wieder zahlreiche Stände mit mehr oder weniger freundlichen Verkäuferinnen. Manch eine schien so verzweifelt, dass sie uns nach nur einem flüchtigen Blick auf die Ware gleich ansprach, mit den Preisen sofort runterging und uns auch nach unserem Vorbeigehen noch energisch hinterher schrie, was unsere Shoppinglust nicht wirklich erhöhte! Allein den Kopf in Richtung der Auslage zu drehen war schon ein Fehler, also liefen wir schnurstracks weiter Richtung Wasserfall. Unten angekommen, war es zur Abwechslung mal recht leer und somit konnten wir hier in Ruhe ein wenig umherlaufen und uns auch im eiskalten Wasser erfrischen. Da die Fahrerei aufgrund der Straßenverhältnisse insgesamt doch mehr Zeit als gedacht in Anspruch nahm, fuhren wir hiernach wieder zurück nach Kalibukbuk (unserer Ortschaft in Lovina), um uns dort noch entspannt umzuschauen und später den Sonnenuntergang am Strand zu genießen! Durch Kalibukbuk führt wie durch alle Orte nur eine große Hauptstraße, von der aus zwei kleinere Straßen zum Strand mit der berühmten Delphinstatue abgehen. Außer ein paar Bars, Restaurants und Verkaufsständen gibt es hier nicht allzuviel zu entdecken, was aber nicht unbedingt schlimm war! Was allerdings irgendwann ein wenig nervig wurde, waren die zahlreichen Locals, die einem alles mögliche anbieten wollten, sobald man nur stehen blieb oder wie wir uns an den Strand legten. Offensichtlich waren sehr wenige Touristen vor Ort, was uns auch gleich zur optimalen Zielscheibe machte, denn äußerlich konnte man uns natürlich relativ schnell als Urlauber entlarven! Somit lernten wir zuerst zwei Jungs kennen, die jedoch nur für ein Schulprojekt ein wenig Englisch üben wollten und denen sich diesmal Tobias annehmen durfte :)! Danach folgte die Bekanntschaft mit einer Obstverkäuferin, die sich selbstverständlich gleich zu uns in den Sand setzte, uns ihre Lebens- (und Leidens-) Geschichte erzählte und der wir schließlich, ein wenig aus Mitleid und auch um sie wieder loszuwerden, ein bisschen Obst abkauften. Als man sah, dass wir scheinbar Geld ausgaben, kamen noch mehr zu uns und obwohl natürlich alle nett waren, nervte es doch langsam aber sicher! Nach dem dritten Delphintouranbieter und Schmuckverkäufer (auch viele Kinder) wurde es irgendwann so lästig, dass wir zurück ins Hotel wollten - der Himmel war heute leider ohnehin zu bewölkt für einen schönen Sonnenuntergang und alles was wir suchten, war nur noch ein bisschen Ruhe :)!

    Am nächsten Morgen standen wir früh auf, da wir uns um 7 Uhr mit Edi und seiner Crew an der Delphinstatue treffen wollten. Die Delphintouren sind im Internet generell ein wenig umstritten, man liest von Hetzjagden auf die Tiere und 60-70 Boote, die diese umzingeln und somit alles andere als tierfreundlich agieren - das Ganze würde einen regulär auch nur 7€ kosten. .. ! Als ich hierzu ein wenig im Internet recherchierte, fand ich aber den Kontakt von Edi, der 20€ für die Tour verlangte und in hohen Tönen gelobt wurde - zusätzlich zum Delphine Anschauen, kann man bei ihm auch am Boot unweit von den Delphinen ins Wasser gehen und anschließend noch einen Schnorchelspot besuchen! Also versuchten wir mit ihm unser Glück und sollten auch nicht enttäuscht werden...!
    Wir starteten mit zwei typischen Fischerbooten, jeweils zu viert in einem, hinaus aufs Meer. Die Sonne war bereits aufgegangen aber es war nach wie vor herrlich ruhig auf dem Wasser und der klare Ausblick auf die Berge zu unserer Linken wunderschön! Wir fuhren zunächst Richtung Westen aber drehten nach einiger Zeit überraschend wieder um, da dort außer einem Thunfischschwarm anscheinend keine Tiere zu finden waren. Es dauerte eine ganze Weile und wir wurden kurzzeitig auch etwas unruhig, ob wir denn überhaupt Delfine sehen würden! Unser Bootsfahrer telefonierte alle 10min mit seinen Kumpels, um sich scheinbar über den aktuellen Standort der Tiere auszutauschen und nach über einer Stunde Fahrt schrie er plötzlich los und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf ein paar kleine Rückenflossen, die aus dem Meer auf- und wieder abtauchten! Obwohl wir uns bereits hier schon wahnsinnig über die ersten Delphine freuten, trauten wir bald unseren Augen nicht, denn es wurden immer mehr und überall wo man hinsah, schwammen sie um uns herum, super entspannt und wir auf dem Boot mittendrin! Überhaupt waren es nicht viele Boote an dem Spot, vielleicht 7 oder 8 und wir hielten gefühlt auch immer ausreichend Abstand! Dann hieß es plötzlich, wir sollen unsere Masken aufziehen und ins Wasser gehen, um die Tiere ebenfalls unter Wasser beobachten zu können - dies war zugegeben das wahrscheinlich Schönste, was ich (wir) in der Art erleben durfte(n)! Wir hingen mit beiden Händen an einer kleinen Steigleiter (bzw. ich mit einer und in der anderen Hand die Kamera!) und hielten den Kopf unter Wasser und sahen plötzlich ein paar Meter vor uns Schwärme von 40-50 Delphinen. Man konnte sie pfeifen hören, spielen sehen und beim Ab- und Auftauchen beobachten, es war absolut einzigartig :) - wir waren beide von diesem Erlebnis absolut überwältigt!!! Das Ganze machten wir drei Mal bis es auch langsam anstrengend wurde, sich an dem Griff festzuhalten, vor allem wenn das Boot sich, wenn auch langsam, fortbewegte! Bevor wir zum Schnorchelspot fuhren, beobachteten wir die Delphine nochmal ein wenig vom Boot aus, wobei der ein oder andere auch nochmal vor unserer Nase aus dem Wasser sprang und wir alle laut aufjubelten. Wir abschiedeten uns mit einem Dauergrinsen und "Thank you Dolphins" und fuhren weiter zum Schnorchelspot. Dort fanden wir wieder super viele, bunte Fische, die wir gleich nach dem Anker legen mit Bananen und Brötchen füttern durften. Als wir ins Wasser gingen, setzte dies der Bootsfahrer fort und somit fanden wir uns in Mitten von riesigen Fischschwärmen wieder, was einerseits ein wenig unheimlich aber andererseits auch sehr lustig war! Wir verweilten hier eine gute halbe Stunde, schauten uns die Korallen an, entdeckten ein paar Seesterne und zahlreiche, verschiedene Fischarten! Ab und zu wurden uns dann noch Bananen zugeworfen, so dass wir auch unter Wasser die Fische weiter anlocken und füttern konnten bis wir schließlich wieder ins Boot krabbelten und den Heimweg antraten!
    Von den Eindrücken noch völlig überwältigt, beschlossen wir nach einem reichhaltigen Mittagsessen im nächsten Warung den Rest des Tages mit unseren Büchern am Pool zu verbringen - nach so viel positiver Aufregung hatten wir ein bisschen Runterkommen gebraucht :).

    Am Abend organisierten wir uns noch einen Fahrer für den nächsten Tag, der uns an die Ostküste nach Amed fahren und auf dem Weg dahin noch zu ein paar Spots bringen sollte. Für "Nicht-Rollerfahrer" ist dies übrigens die übliche Variante, sich auf Bali fortzubewegen. Viele Touristen buchen sich einen privaten Fahrer, der einen dann einen oder auch mehrere Tage von A nach B bringt, die Stops bestimmt man gemeinsam und der Preis richtet sich meist nach deren Anzahl und natürlich der entsprechenden Entfernung! Wir fanden Josis Kontakt im Internet und verabredeten uns mit ihm am nächsten Tag für 10 Uhr - die Tour sollte uns für den ganzen Tag knapp 40€ kosten.
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