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  • Day 68

    Chiang Mai - Ausflug in den Doi Suthep

    November 19, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute Morgen wachte ich etwas früher auf, denn mein Zimmer hatte statt Glasscheiben lediglich Mückengitter und war somit leider sehr hellhörig. Aber was solls, heute war sowieso mein erster Ausflug geplant, da konnte etwas zeitiger aufstehen auch nicht schaden! Nachdem ich mir wieder eine leckere Smoothiebowl in der Juice Bar gönnte, traf ich mich anschließend mit Gavin in der Rezeption. Wir hatten uns gestern Abend noch zufällig getroffen und für einen Ausflug zum Doi Suthep verabredet - einem knapp 260 qkm großen Nationalpark vor den Toren der Stadt. Dieser ist nicht nur aufgrund der guten Erreichbarkeit sondern ebenfalls wegen dem schönen buddhistischen Tempel (/Wat) Phra That beliebt, dessen goldene Chedi auf circa 1.200 Metern majestätisch aus dem Dschungel ragt.

    Also nahmen wir uns zunächst ein Tuktuk zum Zoo, wo wir nachfolgend in eins der großen Sammeltaxis, in die sog. Songthaews, Richtung Tempel einstiegen. Die roten Pickups sieht man in Chiang Mai fast auf jeder Straße, denn sie sind für Einheimische und Touristen das wohl beliebteste und günstigste Fortbewegungsmittel. Auf der Ladefläche befinden sich zwei überdachte Bankreihen, auf denen man Platz nimmt, sofern man ein Songthaew gefunden hat, welches in die gewünschte Richtung fährt! Es gibt welche mit festen Strecken und welche, die im Stadtkern ihre Runden drehen und Leute einsammeln, die ungefähr die gleiche Route fahren! Da es von ihnen auch so viele gibt, findet man somit immer schnell ein Fahrzeug, was einen an das eigene Ziel bringt. Eine Einzelfahrt kostet in der Regel 30 Baht und somit nicht mal einen Euro, wir zahlten für die 15 km zum Tempel insgesamt 50 Baht und hatten gleich noch ein bisschen Abenteuer inklusive. Die Straßen waren so kurvig und steil, dass Gavin sichtlich mit sich zu kämpfen hatte und seine Augen die gesamte Fahrt über starr auf den Horizont fokussierte! Wir wurden 30 Minuten regelrecht durchgeschaukelt und waren heil froh als wir endlich ankamen - zur Not wären die Fenster im Songthaew ja offen gewesen, wahrscheinlich auch genau deswegen :)!

    Auf dem Sammelplatz war natürlich wieder einiges los. Zahlreiche Touristen stiegen von ihren Rollern oder sprangen aus den Taxis oder Songthaews, um sich anschließend erstmal bei einem kühlen Getränk von einem der zahlreichen Stände zu erfrischen. Es war wie immer heute ganz schön heiß und somit wurde es nicht weniger anstrengend als wir die 200 Stufen auf der majestätischen Schlangentreppe hinauf zum Tempeleingang schritten. Dort angekommen bezahlten wir den obligatorischen Eintritt und begaben uns ins Innere des Tempels. Dieser besteht zum einen aus einer großen Außenanlage und einem Innenhof, für dessen Betreten wir wieder unsere Schuhe ausziehen mussten. Sobald man hier eintritt, wird man vom Gold des achteckigen Chedis regelrecht geblendet. Umgeben wird dieser von einem Zaun sowie an jeder Ecke von Schirmen im burmesischen Stil. Zwischen dem Zaun und dem Chedi laufen die Gläubigen meist mit einem Blumengesteck oder in der Gebetshaltung drei Runden im Uhrzeigersinn um den Chedi - dies soll der heiligen Stätte den nötigen Respekt erweisen. Da Touristen auch willkommen waren, dies zu tun, wandelten wir ebenfalls andächtig unsere Runden um die beeindruckende, goldene Tempelspitze. Der umliegende Wandelgang des Innenhofs war ebenfalls sehr interessant und entsprach einer offenen Galerie die 1806 angelegt wurde und viele Wandmalereien aus dem Leben Buddhas zeigte. Nachdem wir den Innenhof schon voll mit Eindrücken verließen, schauten wir uns anschließend noch auf der Außenanlage um. Hier sah man weitere kleine Gebetshäuser, riesige Tempelglocken und - gongs sowie alte Holzschnittkunst und natürlich den berühmten, atemberaubenden Ausblick von den Tempelterassen auf Chiang Mai und das Umland.

    Hiernach gingen wir erstmal wieder zurück zum Sammelplatz, um uns im Schatten bei einer erfrischenden Cola auszuruhen! Sid hatte uns empfohlen, den Rückweg nach unten zum Zoo zu Fuß zu gehen, da es erstens kürzer und zweitens schöner ist, durch den Dschungel zu laufen. Also versuchten wir dies bis wir relativ schnell an einem "Baustelle betreten" Schild ankamen und leider nicht weiter konnten bzw. keine Lust auf überraschende Abenteuer hatten. Also warteten wir in der Kurve auf den nächsten Songthaew und sprangen hinten ein, um uns zum Wasserfall auf halber Strecke nach unten fahren zu lassen. Dort angekommen stellten wir fest, dass es nicht nur einen Wasserfall sondern überraschenderweise ebenfalls einen weiteren, wunderschönen Tempel, den Wat Pha Lat, gab. Der Name bedeutet grob übersetzt „Tempel der abfallenden Steine“ und dieser befand sich mitten im Wald und war von großen, flachen Steinen umgeben, auf denen man sitzen und den tollen Ausblick auf Chiang Mai genießen konnte. Das Gelände war mit einer langen Schlangentreppe verziert und ein Gebirgsbach mit kleinen Wasserfällen bahnte sich den Weg ins Tal. Da die meisten Bauten etwas älter und von der Natur bewachsen waren, hatte das Areal eine absolut magische, mystische Atmosphäre, die uns beiden sehr gut gefiel! Im Gegensatz zum Wat Phra That war es auch nicht so voll, so dass wir entspannt noch eine Weile am Wasserfall mit Blick auf Chiang Mai verweilten.

    Da aber auch ab hier der Trekk nach unten nicht so sicher aussah, nahmen wir anschließend wieder ein Songthaew zurück in die Stadt. Später erfuhr ich, dass andere dort lang gelaufen sind aber alles sehr abenteuerlich war. Da es an diesem Tag wieder gut heiß war, bereute ich es aber nicht und wer weiß, sollte ich mal wiederkommen, steht der sog. "Monks trail" sicher auf meiner Liste :)!

    Wieder zurück in Chiang Mai ging ich erstmal was essen und Gavin verabschiedete sich für ein Nickerchen. Da er schon morgen weiter nach Laos reisen würde, verabredeten wir uns später fürs Abendessen und gönnten uns heute zur Abwechslung mal eine frische Steinofenpizza, die nicht nur riesig groß sondern auch super lecker war. Den Abend verbrachten wir mit ein paar Bier und guten Gesprächen auf der Dachterrasse bis Sid um 22 Uhr das Licht ausmachte und wir uns in die Nacht verabschiedeten.
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