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  • Day 69

    Chiang Mai - Tempeltour Altstadt 1

    November 20, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute startete ich mit einer dritten Variante der Smoothie Bowl in meiner Lieblingssaftbar in den Tag und konnte davon einfach nicht genug bekommen :)! Nachdem ich zurück im Vida noch Gavin verabschiedete, machte ich mich heute allein auf Entdeckungstour, um ein paar erste Tempel in der Altstadt von Chiang Mai zu erkunden und mich einfach treiben zu lassen!

    Also führte mich mein Weg als erstes zum Wat Chiang Man, welcher zu den ältesten Zeugen der Geschichte von Chiang Mais gehört. Als König Mangrai Ende des 13. Jahrhunderts sein Königreich aufbaute, errichtete er im Zuge dessen auch die „Rose des Nordens“ Chiang Mai. Und genau dort, wo der ambitionierte Herrscher des Lan Na Reiches sein Lager aufschlug, sollte 1297 der Wat Chiang Man gebaut werden - der erste Tempel der Stadt. Da dieser offenbar nicht zu den größten und prunkvollsten gehört, war es hier am Vormittag ziemlich leer, was mich aber absolut freute, denn somit konnte ich in Ruhe durch die Tempelanlage schlendern und mich in den Schatten setzen, um gedanklich über 700 Jahre zurückzureisen.

    Als nächstes besuchte ich den Wat Saeng Mueang Ma Luang, der nicht weit weg vom Wat Chiang Man, ebenfalls im Norden der Altstadt lag. Diesen hatte ich erneut fast für mich selbst und obwohl ich nicht wirklich viel über diesen Tempel herausfinden konnte, war das Gelände nicht weniger spannend anzusehen. Jedes Mal, wenn ich die Treppen zum Viharn aufsteige und schon von Weitem den riesigen Altar sehe, bekomm ich leichte Gänsehaut - vor allem wenn ich die Einzige im Raum bin. Die Details an den Wänden, Säulen, Türen bzw. einfach überall begeistern mich so sehr, dass ich mir immer nur schwer vorstellen kann, wie diese Tempel alle früher per Hand erbaut worden sind - ich fand jedes Gebäude immer wieder faszinierend! Der Viharn ist übrigens die Versammlungshalle eines jeden thailaendischen Tempels. Sie ist in der Regel das verkehrsreichste Gebäude in einem Wat und beinhaltet einen Altar und mehrere Buddha-Figuren. Ein Viharn ist für jedermann zugänglich, vorausgesetzt man hält sich an die Tempel-Etikette. Die Bot (auch Ubosot genannt) ist wiederum die Ordinationshalle und das heiligste Gebäude eines Wat. Sie muss so groß sein, dass mindestens 21 Mönche darin Platz haben. Es ist der Ort wo neue Mönche ihre Gelübde ablegen und demnach auch in der Regel nur für Mönche offen.

    Nach diesem Tempel ging ich weiter durch das White Elephant Gate, das geschichtlich erste errichtete Tor im Norddurchgang der Stadtmauer zum Wat Lok Molee. Der Tempel wurde im 14. Jahrhundert erbaut und bietet seitdem einigen Mönchen ein zu Hause, die man auf der Anlage auch teilweise antrifft. Der Chedi des Tempels ist im Gegensatz zu den vielen vergoldeten Chedis der anderen Tempel sehr einfach gehalten, was aber für mich wieder einen besondere Charme versprühte. Davor konnte man goldfarbene Blätter an einen Glücksbaum hängen oder beim Rundgang um die Chedi die zahlreichen Kerzenschalen und kleinen Figuren anschauen. Da ich in Chiang Mai das berühmte Yee Peng Laternenfestival nur knapp verpasst hatte, sah man aber in der ganzen Stadt und vor allem in den Tempelanlagen noch die vielen bunten Laternen hängen, die nicht nur schön anzusehen waren sondern der Stadt nochmal eine besondere Stimmung beschafften.

    Obwohl ich hiernach schon recht überladen von den ganzen Eindrücken war, erhaschte mein Auge noch einen weiteren Tempel, gleich gegenüber der Flussseite. Der Chiang Wat Rajamontean war auch definitiv schwer zu übersehen, da er zur Straße gerichtet eine große Buddhastatue beherbergt, die dort wohl erst 2010 aufgestellt wurde. Das Innere des Tempels durfte man leider nicht betreten und die Bauweise war nicht typisch thailändisch sondern stilistisch eher so angelegt, dass man annehmen konnte, dass viele der Mönche des Tempels ursprünglich aus Laos stammen - es war anders hier aber definitiv nicht weniger schön!

    Da die Sonne wieder mit voller Kraft auf mich herab prasselte und ich langsam hungrig war, entschied ich, dass es für heute genug Tempel waren und machte mich auf dem Weg zu einem mir empfohlenen, veganen Restaurant. Dort entspannte ich ein wenig im schönen Garten mit einem Fruitshake und leckeren Gemüsenudeln bevor ich wieder zurück zum Vida schlenderte.
    Auf dem Rückweg kam ich noch an einem Massagezentrum vorbei, welches meine Ausmerksamkeit erregte - hier konnte man sich von weiblichen Ex-Häftlingen massieren lassen, die wohl in der Regel ein halbes Jahr vor ihrer Entlassung standen und sich bereits jetzt durch Massagen ihr Geld für ihr bevorstehendes Leben in Freiheit verdienen konnten. Da ich das Projekt gern unterstützen wollte und meine Füße vom Umherlaufen ohnehin glühten, entschied ich mich spontan für eine einstündige Fußmassage für umgerecht 7€ und bereute es nicht - es war super entspannend :)!

    Den Rest des Tages verbrachte ich anschließend mit Ausruhen, Telefonaten nach Deutschland und nochmals leckeren Essen am Abend. Es ist schön, endlich ein paar Tage länger an einem Ort zu sein und sich nicht stressen zu lassen! Für Morgen hatte ich mir aber wieder eine Tour ins Umland, in den Doi Inthanon gebucht - meine Entdeckungslust ist halt aktuell noch lange nicht gestillt :)!
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