Satellite
  • Day 73

    Welcome to Hippietown Pai

    November 24, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute früh halb 9 wurde ich vorm Vida von einem Minivan abgeholt, um meinen Trip nach Pai anzutreten - 130 km in drei Stunden mit 762 Kurven und mindestens zwei Reisetabletten.
    Die Fahrt zwischen den beiden Städten gilt landschaftlich als eine der schönsten in Nordthailand, was ich definitiv bestätigen und auch dank meiner vorher eingeschmissenen Medikamente genießen konnte. Man könnte aber annehmen, dass die Fahrer untereinander eine Art Wettbewerb haben - der, der am meisten Mitfahrer zum Brechen bringt, hat gewonnen - zumindest fühlte sich so der gewählte Fahrstil an. Mittelstreifen - egal, Tempolimit - egal, steile Kurve - schneide ich, egal - es war schon ein wenig abenteuerlich :) ! Alle Businsassen hielten aber gut durch bis auf einer - natürlich mein Sitznachbar, der 10 Minuten vor dem Ziel laut anfing tief ein- und auszuatmen. Ich dachte nur, "bitte, bitte halt durch und wenn nicht, brech mich ja nicht an!". Kurz vorm Ziel entledigte er sich dann doch noch, zum Glück in seine wie von Zauberhand schnell rausgekramte Tüte aber ich war froh, dass wir gleich danach ausstiegen - allein der Geruch und grad nochmal der Gedanke daran dreht mir schon den Magen um.

    An der Busstattion schnallte ich mir dann den Rucksack auf und lief den knapp einen Kilometer zu meinem Hostel, denn Tuktuks oder Songthaews gab es in Pai so gut wie gar nicht. Nach einem straffen Fußmarsch von 10 Minuten, war ich froh als ich den Backpack absetzen konnte und wurde von Sunny, der Hostelbesitzerin freundlich und verpeilt zu gleich in Empfang genommen. "Wir waren gestern auf einer Jungle Party, hab nicht so viel geschlafen, sorry :)" - das konnte ich bestätigen, denn nachdem mich Sunny erst in einen 8 Bett Dorm führte, in dem mich vier ebenso verpeilte Gesichter ansahen und ich ihr erklärte, dass ich ein Privatzimmer gebucht hatte, brachte sie mich noch einen Flur weiter in ein Zimmer, in dem definitiv die Putzfrau heute noch nicht vorbeikam. "Ah Mist, das ist ja noch gar nicht sauber, sorry hab ich wohl vergessen in Auftrag zu geben!" - also alle Stufen mit meinem Backpack wieder runter und zurück in die Rezeption. Dort wartete ich dann lediglich 10 Minuten bis mein Zimmer "fertig" war aber da ich es vorher gesehen hatte, bezweifelte ich, dass viel Mühe in die Säuberung gesetzt wurde :)! - Was solls, ich war froh, wenn ich endlich ankommen durfte. 

    Für ein spätes Mittagessen lief ich anschließend ein wenig umher und endete in einem schönen Cafe, namens "Om Garden Cafe", in dem man allerlei gesunde Speisen in einem hübschen Hinterhofgarten zu sich nehmen konnte. Nach der kleinen Stärkung schlenderte ich weiter durch die kleinen Gassen, was hier absolut entspannt war, denn Pai ist wirklich nicht groß. Das Städtchen hat nur um die 2.000 Einwohner aber liegt wunderschön eingebettet zwischen großen Bergen und Reisfeldern an einem gleichnamigen Fluss. Hier scheint die Zeit irgendwie stehen geblieben zu sein und alles erinnert an eine alte Hippie-Kommune, fernab von jeglichem Stress und Trubel - ich fand es wunderbar!

    Da mich gegenüber vom Cafe ein schönes Yoga Studio anlachte, entschied ich mich wie meistens, den ersten Tag entspannt zu verbringen und buchte mir für 16.30 Uhr eine Vinyasa/ Tibetan Bowl Klasse im Bodhi Tree Yoga Pai. Das Studio befand sich im Erdgeschoss eines alten Holzhauses und wird von einer ausgewanderten Engländerin geführt. Die Gruppe war wieder bunt gemischt und die Stunde sehr toll - diese begann und endete jeweils mit einer Meditation, die die Lehrerin mit tibetanischen Klangschalen begleitete - wie immer ging ich absolut entspannt und augeglichen hiernach zu meinem Hostel zurück, man kann sich echt dran gewöhnen :)!
    Nach einer kurzen Dusche schlenderte ich schließlich die 10 Minuten zurück zum "Zentrum" zum Nachtmarkt. Ich fand es mittlerweile so viel besser an den kleinen Garküchenständen statt in einem Restaurant zu essen - die Atmosphäre war auf der Straße ohnehin die Beste. Ich endete bei einem Stand, an dem mir eine Frau und ein Mann mit witzigen Strickmützen bunte Sommerrollen servierten, aß ein paar Meter weiter "Banana with sticky rice" und endete später noch bei einem "Vegan Wrap" Stand, an dem ich die Sommerrollen in groß und nochmal leckerer bekommen hatte - ich war wieder im "Foodheaven" angekommen und wie immer natürlich absolut voll von den ganzen Leckereien.

    Also rollte ich im übertragenen Sinne gemütlich nach Hause und legte mich zufrieden ins Bett - morgen würde ich an einem Kochkurs teilnehmen, damit ich ein Stück kulinarisches Erlebnis schließlich auch mit nach Hause nehmen kann :)!
    Read more