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  • Day 18

    Semuc Champey

    August 29, 2018 in Guatemala ⋅ ⛅ 30 °C

    Muchos Saludos!

    Wir sind in Lanquin, einem Ort kurz vor Semuc Champey angekommen :-) Hier ist erst mal Endstation mit dem Collectivo.

    Die Busbegleiter sind die Checker vom Dienst. Kaum haben wir angehalten, springt dieser raus und bevor wir ausgestiegen sind, liegen unsere Rucksäcke schon auf der Ladepritsche eines Pickups. Da hilft nur noch verwundert mit aufzusteigen. Die Straßen hier sind so extrem schlecht ausgebaut, dass sie mit dem miesesten Hunsrücker Feldweg noch lange nicht in Konkurrenz treten können. Mit einem Kleinbus geht hier nichts mehr.

    Über Stock und Stein geht es in einer guten halben Stunde mit 5 Mann auf der Pritsche nach Semuc. Semuc ist kein Dorf, nur ein Ort mit wenigen Hütten und eine Hand voll Verkaufsständen für Touris. Wir werden, haben es auch nicht anders erwartet, bei Ankunft gleich von gefühlt einem Dutzend Leuten in Empfang genommen, die uns eine Unterkunft anbieten, oder frische Früchte verkaufen wollen. Aber, haha, wir haben ja gelernt nein zu sagen :-)

    Ariane organisiert bei einer zuständigen Dame gleich irgendwie auf Spanisch unseren Zeltplatz, der denn zu unserer Überraschung zwischen Esstischen unter der Überdachung des Naturparkbüros sein soll. Hintergrund ist wohl der, dass wir hier in der Nacht von Sicherheitspersonal im Blickfeld sind. Denn es gab in der Vergangenheit regelmäßig Diebstähle von Touri-Eigentum und solche sind wir nun mal!

    Ja, Semuc Champey ist ein kleines Naturwunder. Und zwar stürzt hier ein Fluss in der Größe der Nahe plötzlich in ein Loch und verläuft über mehrere hundert Meter durch eine Kalksteinhöhle, bevor er wieder ans Tageslicht kommt. Das spannende ist jedoch, dass oberirdisch ein Teil des Flusses quasi auf einer Natursteinbrücke weiter verläuft und durch viele verschiedene terrassierte Becken fließt. Das ganze jetzt noch in einer gut 100 Meter tiefen Schlucht, gesäumt von Bäumen und Farnen... und...

    ... zum Baden nur so einlädt. Es ist paradiesisch :-) schaut euch die Fotos an und fühlt euch hierher versetzt... Es ist ein Traum :-)

    Wir Essen noch schnell, am Nachbartisch begleitet von 4 Polizeibeamten, zu Mittag, bevor wir in unsere Badesachen schlüpfen und springen, man will es kaum glauben, ins WARME Nass :-) Es ist ein Paradies, schwimmen durch fast jedes Becken und wollen hier einfach nicht weg. Das Wasser schimmert in allen Farbtönen zwischen Türkis und Smaragdgrün. Viele sagen, es wäre der schönste Ort in Guatemala!

    Es wird Stück für Stück dunkler und unser Zelt steht ja noch nicht, was uns dann zwingt das Paradies zu verlassen...

    Während wir unser Zelt aufschlagen, richtet sich das "Sicherheitspersonal", bestehend aus 2 jungen Männern, mit Matratzen ihr Nachtlager unweit von uns ein. Wobei wir uns fragen, wie diese zivil aussehenden Jungs als Sicherheitspersonal dienen sollen. Naja, zumindest halten sie uns einen wirklich unangenehmen Bettler vom Hals! Mit ihnen schlafen noch bestimmt weitere 8 Personen auf Matratzen unter dem Dach des Besucherzentrums. Sie arbeiten hier und gehen abends nicht nach Hause. Die Stimmung ist recht gut - es wird viel gelacht... Wir verstehen leider nichts... 🙄 Gute Nacht!

    Um 5:30 Uhr rappelt der Wecker. Wir müssen früh raus. Wir haben uns für heute bei Terry in Huehuetenango angemeldet. Es ist schade, diesen traumhaften Ort nach nur kurzer Zeit wieder verlassen zu müssen. Haben halt einen Tag bedingt der kuriosen Hinfahrt verloren. Schade!

    Auf der Pickup-Pritsche geht es mit gut 10 weiteren Leuten, die vermutlich zur Arbeit müssen, wieder nach Lanquin, um von dort mit kurzem Aufenthalt in Coban in einem Ganztagstrip über bekannt miserable Straßen nach Huehuetenango, im Nordwesten Guatemalas zu fahren...

    Während der Fahrt hören wir immer ein Klappern auf dem Busdach. Es stellt sich heraus, dass unsere Rucksäcke nicht richtig befestigt sind. Dann passiert etwas für uns unvorstellbares, der Busbegleiter öffnet während der Fahrt ein Fenster, klettert gekonnt heraus auf das Dach und kommt erst nach getaner Arbeit Kilometer später auf gleichem Weg wieder in den Bus. Verrückt ;-)

    Um 22:00 Uhr fallen wir bei Terry hundemüde ins Bett...
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