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  • Day 368

    Der Tag fing so gut an ...

    March 16, 2018 in Australia ⋅ ⛅ 25 °C

    Genau wie gestern sind wir heute erst so gegen 9 wieder los gekommen. Und dabei hatten wir einiges auf unserer To Do. Allerdings sind wir davor schon in Tom Price gewesen, um zu tanken. Frühstück hatten wir dann auch direkt auf dem Weg. Programmpunkt Nummer 1 für heute war die Hancock Gorge. Wir dachten schon, wir hätten die Pappnasen schon wieder verloren, aber tatsächlich kamen die genau dann auf den Parkplatz angerollt, als wir uns eingecremt haben. In der Schlucht gings diesmal wieder die Treppen runter. Sogar noch steiler als gestern, sodass zwischendurch Leitern eingebaut wurden. Und auf den ersten paar Metern haben wir schon gedacht, das ist ja noch cooler als gestern! Die Schlucht war nicht so breit wie die andere, überall Wasser und irgendwann konnten wir auch nicht mehr an den Felsen vorbei laufen. Also mussten wir den Weg durchs Wasser nehmen. Ein paar von uns (ich inklusive😜) waren so schlau und haben einfach die Schuhe angelassen, da im Wasser selbst auch noch einige Felsen und Steine waren. Es wurde dann relativ schnell auch relativ tief, also war schwimmen die einzige Lösung. Die Rucksäcke haben wir einfach vor dem Wasser stehen gelassen. Dann kamen wieder einige Felsen, dann eine Felsbucht, die "Amphitheater" hieß, bevor es links den Spider Walk weiter ging. Die Felswände waren so nah aneinander, dass man quasi mit Händen und Füßen an der Wand entlang gehen konnte. Unter uns war dabei die ganze Zeit Wasser. Als der schmale Weg vorbei war, gings wieder ein bisschen runter, und ich war mal wieder so ein Held, hab mich voll abgepackt und bin dann ein ganzes Stück gerutscht. Im Endeffekt hat es aber echt Spaß gemacht! Mehr als einen blauen Fleck am Knie wird das zum Glück auch wohl nicht geben. 😂 Dann ging es weiter und um die Ecke konnte man dann den Pool sehen! Das war wohl der coolste Wanderweg, den ich je gesehen habe! Laura und ich konnten es die ganze Zeit gar nicht glauben, weil wir das alles soooo toll fanden und gar keine Worte dafür hatten! Nach ein bisschen plantschen und springen gings auf den Rückweg. Und direkt weiter zum nächsten Gorge!

    Weano Gorge hat dem ersten Gorge dann auch harte Konkurrenz gemacht. Noch so ein cooler Hike durch die Schlucht, dann gings auf einmal steil runter in einen riesigen Pool. Es war sogar extra ein Geländer angebaut, und trotzdem wars noch rutschig mit dem ganzen Wasser auf den Felsen. Auf der anderen Seite des Pools gings dann noch ein kleines Stück weiter. Wieder durch eine Wasserstraße, die immer tiefer wurde. Hier bekamen wir von anderen Wanderern noch gesagt, dass wir aufpassen sollen vor Schlangen in den Felsen... Zum Glück haben wir aber keine gesehen... Am Ende gabs nochmal wieder einen kleineren Pool. Wenn man auf die Felsen raufgeklettert ist, konnte man so aus 4 m in das Wasser springen. Soooo traumhaft!! So ein verstecktes Paradies! Hinter dem Pool war dann eine Absperrung. Die hat uns allerdings nicht davon abgehalten, da weiter zu gehen. Es ging dann erst nochmal so 6 m weiter in die Tiefe zum nächsten Pool runter. Oben auf den Felsen konnte man aber herlaufen. Erstmal haben Matt und Laura die Lage gecheckt und geschaut, ob man irgendwo wieder hoch kommt, wenn man dort in den Pool springt. Und natürlich ob der Pool tief genug ist. Zum Glück war er das, und dann sind alle hinterher gesprungen. Wir hatten so eine unglaublich gute Zeit dort und wir können jetzt schon sagen, dass es wohl der schönste Ort an der Westküste ist. Wenn nicht sogar mit einer der schönsten in Australien. Also Karijini im Allgemeinen. Und die beiden Gorges waren einfach der Hammer!

    Nach dem Aufstieg aus der Schlucht hatten wir alle richtig Hunger, also wars an der Zeit für Lunch. Lange Zeit dafür hatten wir aber nicht, da es schon mitten am Nachmittag war und wir eigentlich noch ein bisschen was vor hatten. Also gings wieder los zu den Falls. Diesmal war es wieder ein kleiner Walk und später sind wir die Felsen runter geklettert. Dann ins eiskalte Wasser und Richtung Wasserfall. Das Wasser war aber so flach, dass man nicht mehr schwimmen konnte, und es lagen so viele Steinchen auf dem Boden, dass auch laufen weh tat. Also haben wir uns durchs Wasser gerobbt zu den Falls. Der Wasserfall an sich war allerdings unspektakulär, viel cooler war, dass man wieder in soner riesigen Felsbucht saß. Lange waren wir aber nicht dort, weil es auch einfach ziemlich kalt war. Also gings wieder hoch. Die letzte Gorge für den Tag haben wir nicht mehr geschafft, weil es schon spät Nachmittags war und der Hike dorthin noch 4 km lang war. Allerdings haben wir es uns nicht nehmen lassen, einen Blick vom Lookout Point runter auf die Knox Gorge zu werfen.

    Dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht und ja, das war dann der zweite Teil vom Tag. Da wir zu den Hauptstraßen über Gravel Roads fahren mussten, hatte Matt ziemlich Spaß daran, das Lenkrad immer von links nach rechts zu reißen und mit dem Auto zu driften. Er hatte das gestern schon gemacht... Und am Lookout haben wir noch darüber geredet, dass alle irgendwie einen Platten bekommen. Craig war der erste, der von seinem Ersatzreifen Gebrauch machen musste. Danach Armin, der schon befürchtet hat, dass der neue Reifen auch wieder platt geht. Matt hat dabei noch große Töne gespuckt, dass sein Auto 'Tony' ja ein Biest wäre und ihm das noch nie passiert sei. Noch bevor er mit dem Driften angefangen ist, hat er erstmal schön alle anderen über holt, teilweise echt riskant. Dann wurde er ein bisschen zu übermutig, hat die Kontrolle verloren und ist von der Straße abgekommen, ins hohe Gras gefahren, ein paar richtig große Steine mitgenommen und ist ganz knapp VOR EINEM BAUM wieder auf die Straße rauf gefahren. Und Laura und ich haben vorher noch gesagt, dass wir uns nicht ganz so wohl fühlen. Ich habe uns schon gegen den Baum fahren sehen!! Matts Kommentar als wir wieder auf der Straße waren: "Yep, a flat tyre". Mit Daumen hoch. Ehhhhhhhhh und sonst noch was?? In dem Moment war ich echt soooo angepisst und wütend und gleichzeitig sprachlos und hätte ihn am liebsten geschlagen! Das war echt haarscharf vorbei an dem Baum. Und dann hätte es für Laura auf dem Beifahrersitz ziemlich schlecht ausgesehen. Er hat sich dann direkt unters auto geworfen und geschaut, was da abgeht. Dann kamen die anderen angerollt und haben sich erstmal ein bisschen lustig gemacht über den platten Reifen. Kein Wunder wenn er vorher noch so große Töne spuckt. Ich fand das allerdings gar nicht lustig... Irgendwas ist auch noch ausgelaufen, was aber zum Glück nur Wasser war. Und es hingen lose Teile runter unterm Auto. Dann haben die Jungs angefangen, den Reifen zu wechseln. Laura und ich sind dann der Spur gefolgt und haben geschaut, wo wir lang gefahren sind. Wir haben dann die großen Steine gesehen, über die wir gefahren sind und dieses Schutzblech gefunden, was unterm Auto hängt. Komplett verbogen. Kein Wunder, dass da alles kaputt ist. Und mittlerweile war die Sonne schon mehr oder weniger untergegangen. Man hat Matt angemerkt, dass er richtig gezittert hat. Allerdings hat er nichts zu uns gesagt, bis wir wieder im Auto saßen. Da kam eine Entschuldigung, dass sein Verhalten dumm war und er uns nicht in Gefahr bringen wollte. Die restliche Fahrt zum Camp war aber Todesstille im Auto. Laura ist übrigens von da aus weiter gefahren. Und das Auto war zum Glück ok zum fahren.
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