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  • Day 12

    Kontrastreicher Tag

    July 24, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 30 °C

    Am Morgen sind wir in ein Restaurant gegangen und haben Phỏ [Fäöh] gegessen. Anschließend sind wir mit dem Bus gefahren. Dabei stellten sich einige Besonderheiten heraus. Wenn man in den Bus einsteigt, muss man mehr als schnell sein. Als ich als letzte gerade die erste Stufe im Bus eingestiegen war, da fuhr dieser schon los und schloss während der Fahrt die Türen. Zum Glück hatte ich mich noch festgehalten. Das Busticket bezahlt man dann nicht beim Fahrer, sondern bei einem weiteren Mitarbeiter, der sich im hinteren Teil des Buses befand. Das Ticket kostet immer 7.000 VND (etwa 26 Cent). Und auch beim Aussteigen muss man eine gewisse Geschwindigkeit an den Tag legen. Denn noch während der Fahrt muss man aus dem Bus springen.

    Eigentlich wollten wir erst das Mausoleum von Ho-Chi-Minh besuchen. Wir stellten aber fest, dass es gerade aufgrund von Renovierungen geschlossen ist. Daher gingen wir gleich weiter zum Ho-Chi-Minh-Museum. Man merkt schon, dass diese Person bei den Vietnamesen eine große Rolle spielt. Denn auch in jedem vietnamesischen Haushalt gibt es ein Foto von ihm und man zündet jeden Tag für ihn ein Räucherstäbchen an.
    In dem Museum, was für einheimische kostenlos ist, habe ich eine Menge über sein Leben erfahren. Ich muss mich aber noch mehr mit der Geschichte beschäftigen, um das richtig einordnen zu können. Er kam aus einfachsten Verhältnissen und konnte schlussendlich aber 7 Sprachen sprechen. Da frag ich mich wie er das zu der Zeit geschafft hat. Das ist ja sogar in der modernen Zeit nur mit Müh und Not zu schaffen. Wikipedia wird mir sicher dabei helfen mehr Informationen über ihn zu erlangen 😅

    Danach sind wir zur ersten Universität von Vietnam gegangen. Sie wurde im Jahr 1070 eröffnet. Es war wie ein Park. Dort gab es viel Grün, viele Bäume, Teiche, angelegte Flüsse und einige Tempel. Die Namen der ehemaligen Professoren wurden in Steintafeln gemeißelt. Die Universität war aber nur für sehr reiche und einflussreiche Menschen und deren Kinder vorgesehen. Sie wurde vor etlichen Jahrzehnten geschlossen und dient jetzt nur noch als Touristenort.

    Am Nachmittag sind wir mit dem Großraumtaxi zum Dorf von Thaos Familie väterlicherseits gefahren. Die Fahrt dauerte 3,5 Stunden.
    Zwischendurch hielten wir an einem „Rastplatz“ an. Dort war ein Stand mit allerhand Lebensmitteln und Getränken aufgebaut. Ich fragte Thao, ob es so etwas wie eine Toilette hier gibt. Als ich dort angekommen war, bemerkte ich, dass meine Fragestellung wirklich treffend war. Denn so etwas wie eine Toilette stellte sich als Pinkelrinne heraus. Ein Waschbecken und fliesend Wasser gab es trotzdem. Ich fragte mich nur wozu ich das brauche, wenn ich weder eine Tür, noch einen Toilettendeckel angefasst hatte. Da war ich froh mein Desinfektionsmittel zu haben, einfach für das Gefühl. Während der Fahrt sind immer noch Gäste ein- und ausgestiegen. Eigentlich hatte das Fahrzeug 12 Sitzplätze plus Fahrer. Es gab aber noch einen zweiten Fahrer und eine ausziehbare Metalstange in der zweiten Sitzreihe mit einem passenden Sitzkissen. Diesen Platz nahm der zweite Fahrer ein. Zwischendurch waren es aber 14 Fahrgäste - alle saßen. Übrigens schnallt man sich in Vietnam im Auto nicht an. Das erinnert mich noch an unseren alten Trabbi..

    Als wir dann angekommen waren, sind wir in eine recht große Villa gegangen. Dort hatte die Toilettenbrille sogar Sitzheizung und das in der tropischen Hitze bei gefühlt 40 Grad.. na wer‘s braucht.. Thao meinte, dass wir dort vllt schlafen. Trotzdem nahmen wir unsere ganzen Sachen mit, denn es ging weiter zur nächsten Tante. Dort eröffnete sich mir ein ganz anderes Bild. Die Menschen leben ins armen Verhältnissen, alles ist schon etwas heruntergekommen. Wir legten unsere Sachen auf Betten ab, die über Holzplatten und eine Bambusmatte verfügten. Mir kam der Gedanke, dass wir dort die nächsten zwei nächste Schlafen müssen und mir wurde ganz anders. Darauf war ich nicht vorbereitet.
    Die Leute sind einfache Bauern. Sie bestellen Reisfelder, pflanzen ihr eigenes Gemüse und halten sich Tiere, die sie später essen.
    Alles in allem ging es mir in den nächsten Stunden nicht ganz so gut. Ich war übermüdet und traurig über diese extremen Kontraste. Später eröffnete mir Thao dann, dass wir in der Villa schlafen. Meine Güte, war ich froh. Froh in einem Bett mit Matratze und Kissen schlafen zu können. Zudem gab es eine Klimaanlage, die uns eine angenehme Nacht bescherte.
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