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  • Day 108

    Roadtrippin' Canada

    August 26, 2016 in Canada ⋅ ☀️ 26 °C

    18 Tage // 2.611 km // 7 Locations

    Der beste Weg ein so gigantisches Land zu erkunden? Ganz klar: ein Roadtrip!

    Blicke ich auf diese Bilder hier, so tauchen vor meinem inneren Auge hunderte weitere atemberaubende Panoramen auf die ich in den letzten 2,5 Wochen bestaunen durfte. Ich spüre den Fahrtwind in den Haaren und bin versucht das Radio aufzufrehen um den nächsten Song lauthals im Kanon mit Shirin mitzusingen.

    Die unzähligen Eindrücke und Erinnerungen reichen von riesigen Elchen mitten in Banffs Stadtpark, über bitterkalte Nächte im Auto (unterschätze nie die Berge), interessante/seltsame/lustige/unglaublich positive Begegnungen mit Menschen ("Bacon", Family North-Van, dem Banff-Indianer, den beiden Oldies in Clearwater usw usf) der Erfüllung vieler Wünsche, unserer Gourmet-Camping-Küche, bis hin zu weinreichen Rommé-Abenden.

    Ich bin sicher, dass wir mit keinem anderem Reisegefährt als 'Brian' so viel von Kanada gesehen hätten.
    Um ein paar Fragen vorzugreifen:
    JA - wir haben 2,5 Wochen im Auto geschlafen, auf einem Luftbett. Das war sogar ziemlich komfortabel und was den Fahrkomfort und die Flexibilität betrifft durch nichts zu schlagen! Give it a try ;-)
    NEIN - wir hatten leider nicht immer einen Campsite, was in Kanada gar nicht so easy ist wenn man im Dunklen in Banff ankommt und die Info bekommt "Keine freien Campingplätze mehr in Banff...also im ganzen Nationalpark Banff"...das hat uns zwei Nächte auf einem öffentlichen Parkplatz beschert. Dafür sind die Blicke asiatischer Touris, die einen beim Zähneputzen und Haarewaschen in der Touristeninfo überraschen unbezahlbar 😂

    Meinem Post vom 19.08. ist ansonsten eigentlich nicht viel hinzuzufügen, bis auf ein paar schöne Anekdoten die ich euch nicht vorenthalten möchte.

    "Das Auto meines besten Freundes"
    An einem sonnigen Tag verlassen wir mit frischer Beute den hiesigen Liquorstore, als uns ein richtiges Sahneschnittchen a là Malle-Ollie entgegen kommt: Neongrünes Muscleshirt unter dem sich deutlich ein paar Moobs abzeichen. Zu diesen gesellt sich eine ordentliche Plauze sowie ein sonnengerötetes Gesicht geziert von der 2,50$ Sonnenbrille von der Ecke. Unser Don Juan ist so Mitte 20 und marschiert von seinem Auto aus an uns vorbei.
    Wir beiden Glückspilze parken in direkter Nähe mit uneingeschränkter Sicht auf Don Juans Auto. Als sich dieser entfernt hat, nutzt sein Buddy (gleiches Kaliber) die Chance, steigt aus und strullt AN DAS AUTO seines Freundes.
    Nachdem wir beiden Mädels uns mehrfach fassungslos angeschaut haben um uns zu versichern, dass wir nicht träumen, sitzt er wieder im staubigen...naja zumindest noch teilweise staubigen Auto, bei offener Scheibe. Auf meine anerkennenden Rufe "Good Job Mate - whoohoo!", begleitet von begeisterten Applaus reagiert er leider nicht...dabei haben wir beiden so sehr auf ein Autogramm gehofft!

    "Die Wäscheelstern"
    Mit dem Backpack unterwegs zu sein bedeuted leider auch recht häufig waschen zu müssen. Das Wetter an einem unserer Check out days war perfekt und so haben wir kurzerhand noch ein Kanu gemietet um den Lac le Jeune zu umrunden. Die optimale Gelegenheit meine Wäsche in der prallen Sonne trocknen zu lassen. Als wir nach einem Stündchen zurück kehren traue ich meinen Augen nicht....zwischen den beiden Bäumen, die als Pfosten für die Leine dienten baumelt anstatt meiner Wäsche gar nichts mehr ....hier ein kurzer Abriss meiner Spontan-Theorien:
    - die Sonne hat scheinbar beschlossen mit meiner Wäsche einen Teil des Ozonlochs zu stopfen
    - die Sonne wurde so heiß, dass die Textilien verglüht sind
    - die zahlreichen Squirrels brauchten noch Baumaterial für ihre Nester
    - meine Wäsche ist spontan transparent geworden
    - irgendein $@#&* hat allen ernstes meine Wäsche geklaut
    Noch in Schockstarre darüber befindlich, dass fast mein ganzer Backpackinhalt an dieser Leine baumelte, kommt Shirin auf die smarte Idee, dass die Ranger die Klamotten abgenommen haben könnten, da der Check Out offiziell schon vorbei war.

    Auf die Nachfrage bei den Campnachbarn erhalte ich die Antwort des Jahres "Jaja, wir haben gesehen wie die Ranger das geholt haben! Aber wir konnten ja nicht wissen, dass ihr wieder kommt um die Wäsche abzunehmen, deswegen haben wir nix gesagt!"
    ...ja nee, is klar! Ich wasche meine Sachen immer noch mal extra durch bevor ich sie entsorge...und so nen bärensicheren Mülleimer verwechselt man halt auch mal leicht mit einer Wäscheleine....

    Immerhin haben wir nun des Rätsels Lösung Einige Nachfragen, Telefonate und ca. ein Stündchen später habe ich meine Klamotten dann auch wieder...kladdernass, in meinem Wäschebeutel vom Rücksitz der Rangerin - klasse. Wäscheleine und -klammern müssen in einer weiteren Extrarunde wieder besorgt werden und über den ungeklärten Verbleib einer meiner Schlüpper möchte ich lieber keine weiteren Vermutungen anstellen...
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