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  • Day 12

    Reise nach Jaipur

    February 17, 2017 in India ⋅ ⛅ 29 °C

    Sodele, heute hab ich (Julien) das Ruder übernommen, da das Pinguin Schreiben doch mehr Zeit in Anspruch nimmt als Gedacht, darf ich Euch heute unseren Tag bzw. die Busfahrt mit Ankunft in Jaipur aus meiner Sicht erzählen.
    Noch in Ajmer. Wir müssen um 11 Uhr auschecken weshalb wir um ca. 10 Uhr aufstehen, schnell alles im Rucksack verstauen und um Punkt 11 unten in der Lobby unser Zimmer und Essen bezahlen können. Da unser Bus aber erst um 12:30 Uhr an der Bus Station abfährt und wir zu Fuß ca. 10 Minuten davon entfernt sind (mit dem Tuktuk viell 2min) beschließen wir noch etwas in der Lobby zu warten und unser restliches verbleibendes Wlan aufzubrauchen. Als das Wlan aufgebraucht ist und es langsam Zeit wird zu gehen, machen wir uns auf den Weg.
    Das Personal hier ist immer sehr zuvorkommend was irgendwie auf Dauer auch sehr anstrengend sein kann. So ist es auch, als wir Anstalten machen zu gehen. Ein Page stürmt herbei schnappt sich unser sämtliches Gepäck, was sicherlich auch nicht gesund für einen einzelnen Menschen ist, läuft bzw. schwankt vors Hotel, was ca. 15 Meter waren und setzt alles wieder ab – lieb gemeint aber wäre auch echt nicht nötig gewesen..:D Da es Franzi den Morgen über schon nicht so gut geht, der Bauch macht Brummel, hab ich heute die Spendierhosen an und entscheide, dass wir uns eine Rikshaw gönnen, was uns umgerechnet ca. 50 Cent kostet. Nach ca. 5 Minuten sind wir dann genau nach Zeitplan, wenn nicht sogar noch etwas früher an der Bus Station Ajmer angekommen. Und wieder stellt sich die Frage: Von wo fährt unser Bus ab?? Wieder steht hier alles auf Hindi und kaum jemand spricht Englisch. Franzi ergreift die Initiative und geht zu einem Ticketschalter, ich pass solange auf unser Gepäck auf. Die Hälfte der Schalter war schonmal nicht besetzt aber nun gut. In einem sitzt eine Frau, was Franzi erstmal zuspricht, da man hier allgemein wenig mit Frauen zu tun hat und es nochmal was anderes ist so von Frau zu Frau. Sie zeigt ihr Handy auf dem wir unser Ticket haben und fragt sie wo dieser Bus abfährt. Sie spricht natürlich kein Englisch, nimmt ihr das Handy aus der Hand und reicht es an zwei Männer die hinter ihr sitzen weiter. Franzi wird gebeten von der Seite des Gebäudes (3m weiter drüben, gegenüber von den Bushaltestellen, also genau da wo ich stehe) zu ihnen hinter den Schalter zu kommen. Dort angekommen sieht Franzi noch wie eine Meldung auf ihrem Handy, welches noch einer der Männer in der Hand hat, aufleuchtet und er irgendwas drückt. Er gibt ihr das Handy mit dem Resultat, dass nun unser Ticket gelöscht ist, zurück. Er sagt nochmal das unser Bus um 12:30 fährt obwohl wir das schon lange wissen und Franzi resigniert und kommt zurück zu mir. Dort fällt uns erst auf, dass er unser Ticket gelöscht hat und Franzi flitzt gleicht nochmal zu dem Mann. Dieser kann plötzlich kaum noch Englisch und zeigt sich so gar nicht hilfsbereit. Er schaut am Computer nach (aber natürlich erst nach langem Diskutieren) und dort stehen auch unsere Namen mit Sitzplätzen, doch er meint, dass wir ohne Ticket nicht mitfahren können und er uns das Ticket auch nicht ohne Ticket ausdrucken kann – selbst jetzt beim Schreiben ergibt das was er sagt immernoch keinen Sinn 😅. Franzi erklärt ihm, dass er dieses Ticket gelöscht hat, doch davon will er nichts wissen und wird lauter. Franzi kommt nach noch mehr rumstreiten aufgelöst und weinend zu mir zurück und wir stehen nun ohne Ticket am Busbahnhof und wissen nicht weiter.. Welche Probleme bei einer so simplen Frage entstehen können ist fast schon faszinierend. Als Franzi bei dem Ticketschalter war habe ich eine kleine Familie beobachtet, welche viel am Handy war und gehe nun mit Franzis Handy auf sie zu und frage sie ob sie mir eventuell einen Hotspot Zugang ermöglichen können, da unsere letzte Hoffnung war, dass die Email mit dem Ticket online noch verfügbar ist. Auch sie können nicht wirklich Englisch aber Hotspot haben sie wohl dann doch verstanden und geben mir den Zugang. Vermutlich hat ihnen auch Franzi Leid getan, die ganz verzweifelt und schluchzend auf der Bank neben unserem Gepäck sitzt, weshalb auch schon mehrere Menschen um mich herumstanden, als mir der Familienvater den Hotspotzugang gibt. Hilfsbereit sind sie ja hier irgendwie schon. Dank dem Internetzugang haben wir schnell unser Ticket wieder und sind mehr als nur erleichtert und bekommen auch gesagt, dass wir schon am richtigen „Gleis“ stehen. Wieso muss Busfahren immer soo kompliziert sein? Etwas verspätet kommt dann tatsächlich unser Bus und wir sind einfach nur froh weg von den komischen Ticketschaltermenschen zu kommen.
    Fünf Stunden sollte die Fahrt gehen, und überraschenderweise waren wir sogar relativ pünktlich. Draußen vor dem Bus will uns wiedermal jeder für den „Best Price“ irgendwo hinfahren. Wir nehmen erstmal Abstand um die Lage zu überblicken und wo wir überhaupt hinmüssen. Ein TukTuk fahrer verfolgt uns und meint letztendlich „only 50 Rupien“. Ha das lass ich mir nicht zweimal sagen und sage ihm unser Ziel, daraufhin wird er kurz still als er merkt das unser Hotel etwas außerhalb ist und meint dann 100 Rupien, naja schön wäre es gewesen:D wir versuchen zu Handeln und als von der seite einer Ruft, dass er uns für 70Rupien fährt willigen wir bei ihm ein. In seiner Rikshaw angekommen zeigt er uns erstmal so eine Art „Freundschaftsbuch“ in welches schon viele Deutsche geschrieben haben, manchmal auch nicht so nette Sachen doch er kann ja kein Deutsch:D Unterhaltsam, doch uns zieht es zum Hotel und wir düsen los.
    Während der Fahrt fällt uns auf das Jaipur wohl ein neues Level an Schmutzigkeit erreicht. Müllberge an der Straßenseite. Schweine, Kühe, Ziegen, Hunde… suchen Essensreste in dem Müll. Uns wird ganz anders als zu diesen Bildern auch oft sehr unangenehme Gerüche in die Nase steigen. Wo sind wir nur hier gelandet. Vor dem Hotel angekommen fragt uns unser Fahrer ob wir das Hotel schon bezahlt haben oder vielleicht wo anders hinwollen.. Natoll das hört sich ja nicht vielversprechend an. Naja aber vielleIcht will er uns auch einfach das Hotel seines Cousins andrehen, beim Buchen hatte unser Hotel nämlich top Bewertungen. Des Weiteren will er uns noch verschiedene Touren verkaufen doch wir haben an seinen Touren kein Interesse und das merkt er dann auch und ist etwas enttäuscht. Da hat er sich wohl mehr erhofft. Letztendlich kostet die Fahrt dann aucz doch 100 Rupien, da er wie selbstverständlich nicht auf den Hunderterschein rausgibt. Ok, soll er damit glücklich werden.
    Der Empfang in dem Hotel ist widererwartend mehr als nett und wir schließen ein Hotelangestellten schnell ins Herz der auf eine sehr liebe Art und Weise sehr höflich, hilfsbereit und zuvorkommend ist. Allgemein ist es sehr sauber hier, was in totalem Komtrast zum Eindruck den wir draußen gewonnen haben steht. Das Hotelzimmer ist richtig schön, das schönste aufjedenfall bisher! Es ist groß und gemütlich eingerichtet. Vom Zimmerfenster kann man auf einen Berg sehen auf dem das Nahargarh Fort steht und laut des Hotelbesitzers nur 15 min Fußweg entfernt sei. Das klingt doch nach einer guten Idee um den Tag noch gemütlich ausklingen zu lassen. Das einzige Manko des Zimmers bemerken wir, als wir uns probeweise aufs Bett plumpsen lassen. Steinhart ist eine Untertreibung.
    Wir machen uns gleich auf den Weg zum Fort, bevor es dunkel wird und laufen während der langsam anbrechenden Dämmerung hoch. Auf dem Weg nach oben können wir einen schönen Überblick über Jaipur gewinnen. Oben angekommen sind wir etwas außer Puste da es trotz tief stehender Sonne ziemlich warm ist. Das Fort sieht aus der Ferne zwar schöner aus als von nah, trotzdem beeindruckt uns die Größe der Festung. Vor allem die hohe Mauer ist sicherlich mehrere Kilometer lang, denn wir laufen bei Sonnenuntergang bestimmt 15 Minuten und ein Ende ist nicht in Sicht. Wiedermal wollen ein paar Leute Bilder mit uns machen, dieses mal nutzen wir das aber aus und lassen uns auch mal zu zweit fotografieren, geschickt 😌 Bevor wir wieder zu unserem Hotel aufbrechen kaufen wir noch unsere schon lang ersehnte Ananas die uns oben bei einem kleinen Verkäufer anlächelt. Die soll es dann morgen zum Frühstück geben.
    Unten im Hotel wieder angekommen, spüren wir auch wie hungrig wir eigentlich sind. Schnell suchen wir uns viele verschiedene Sachen aus: unter anderem versuchen wir auch eine Pizza und einen Burger, da wir das europäische Essen etwas vermissen. Sie stellen sich als sehr klein heraus doch damit können wir gerade noch leben:D Es schmeckt natürlich absolut gar nicht europäisch aber trotzdem lecker. Als alles verputzt ist gehen wir in unser Zimmer und wir lesen noch etwas bevor wir einschlafen.
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