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  • Day 11

    Siena

    September 23, 2017 in Italy ⋅ ☀️ 13 °C

    Aufgewacht und erstmal ausgiebig auf unserem neuen Campingplatz gefrühstückt.
    Der kleine Campingplatz liegt auf einem Berg in der Toskana, ist umgeben von Bäumen und wird von dem älteren Ehepaar, welches ihn betreibt, wirklich sehr liebevoll gepflegt. Überall wächst Rosmarin, Oregano und Salbei, jeder Stellplatz hat einen Tisch und Stühle aus Holz und und und. Die Sanitäranlagen sind ebenfalls alle aus Holz gebaut, das Trinkwasser kommt aus einer nahen Quelle. Warmwasser wird per Solaranlage produziert.
    Und wir hatten tatsächlich direkt das Glück die besten Campingnachbarn schlechthin zu haben. Ein unglaublich freundliches Paar aus dem Schwabenländle (genauer genommen kommt die Frau ursprünglich aus den Niederlanden), von denen wir ständig mit Tips zur Umgebung versorgt wurden und mit denen wir jederzeit ganz locker quatschen konnten und wollten. Und gleichzeitig in Ruhe gelassen wurden, wenn wir uns zurückziehen wollten.

    Nach dem Frühstück brachen wir nach Siena auf. Unterwegs hielten wir an einer Tankstelle und statteten uns mit drei Packungen Ersatzsicherungen aus. Die kaputte haben wir direkt ausgetauscht und endlich ging auch das Rücklicht wieder. Erleichterung.
    Jennie hat das große "Glück" in Siena beim allergrößten Verkehr Auto fahren zu dürfen. Chaos überall, ich hatte zwischenzeitig das Gefühl wir sollten das Auto einfach mitten auf der Straße stehen lassen und laufen. Nützt ja eh nichts. Würden die Italiener beim ganzen Telefonieren (Was hier eine Bedingung zum Auto fahren zu sein scheint. Wenn du Auto fährst, musst du ein Telefongespräch beginnen und am besten gleichzeitig noch etwas wichtiges in deinem Auto suchen.) und auf zwei Spuren gleichzeitig fahren eh nicht merken. Jennie schlug sich aber hervorragend.
    Parken in Siena ist gar nicht so einfach. Überall müssen Parkgebühren bezahlt werden, welche durchschnittlich bei 35€ für den Tag liegen. Durch einen Zufall lenkte uns unsere Navi aber falsch und wir landeten auf einem kostenfreien Parkplatz! Erst nachdem ich zwei Anwohner befragte und diese bestätigten, dass hier "no paying" (nichts zahlen) ist, akzeptierten wir, dass wir soeben 35€ gespart hatten.

    Nun spazierten wir in der Sonne Richtung Altstadt. Unterwegs fanden wir einen tollen Eisladen. Ich kaufte mir ein richtig richtig saures Eis IN EINER ZITRONE! Leeeeeeeecker. Jennies Eis war auch hervorragend. Sie behauptet es sei das beste Eis des ganzen Sommers gewesen. Ich behaupte sie hat recht.

    Nach 20 Minuten kamen wir in der Altstadt an und waren von da an mehrere Stunden völlig beeindruckt von der mittelalterlichen Atmosphäre Sienas. Überall riesige Eingangstore, enge verwinkelte Gassen, Steingebäude, große Versammlungsplätze, eine Kathedrale aus weißem und schwarzem Marmor, viele kleine Handwerksstätten, Flaggen und Wappen der Stadtteile.

    Nachmittags wurden wir mal wieder von der italienischen Öffnungszeit überrascht und mussten 1,5 Stunden warten ehe die Restaurants um 19:30 endlich wieder öffneten und wir Essen gehen konnten. Es gab leckere Pasta und Wasser (was die Kellnerin zunächst als Scherz wahrnahm, aber wer Auto fahren möchte muss halt auf Wein verzichten können). Ich aß ein typisch Toskanisches Gericht: Pasta mit roter Wildschweinsoße. Nur zu empfehlen.
    Jennie bestellte sich Pici, irgendeine ganz spezielle Pastasorte, weil es in ganz Italien keine normalen Spaghetti mit Tomatensoße gibt. Damit war sie dennoch gestärkt genug, um uns in der Nacht wieder sicher nachhause zu unserem geliebten Zelt zurück zu bringen.
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