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  • Day 3

    Seen sehen (Teil 3)

    September 26, 2018 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Um 7 Uhr morgens klingelte unser Wecker und das Thermometer zeigte tatsächlich 0 Grad an. Nachdem wir uns schnell in unseren Schlafsäcken umgezogen hatten, bauten wir unser Zelt in Rekordzeit und mit eisigen Fingern ab. Es war SO krass kalt!
    Und eben weil‘s so kalt war gab’s auch erst unterwegs irgendwann, als das Auto aufgeheizt war, Frühstück im Auto.

    Unser Ziel für heute war der Pragser Wildsee. Das ist auch einer der Orte, die wir ursprünglich letztes Jahr schon eingeplant hatte. Aber damals war es zu kalt, um dort zu übernachten. Das wäre es jetzt auch gewesen, es hat heute aber perfekt in unsere Routenplanung gepasst.

    Nach etwa 4-5 Stunden Fahrt kamen wir langsam an unser Ziel. Drei Parkplätze nur für den See wurden uns auf Schildern ausgewiesen und uns wurde langsam klar, dass wir an einem absoluten Touriort ankommen werden. Natalie bereitete mich direkt darauf vor nicht zu sehr enttäuscht zu sein, da der Pragser Wildsee praktisch ein Traumziel von mir ist. Oder sollte ich sagen war?
    Eigentlich hat der Ausflug schon nicht ganz so gut begonnenen. Während der Fahrt bekam ich blöder Weise einen ausgewachsenen Migräneanfall, der trotz Tabletten und ein wenig Schlaf nicht besser wurde. Am Pragser Wildsee angekommen mussten wir dann auch noch feststellen, dass auf der kleinen Bootshütte gerade irgendetwas gedreht wurde und wir also auf keinen Fall an DEN Ort kommen könnten. Was für eine herbe Enttäuschung für mich. Und dann nahm das Drama erst so richtig seinen Lauf:
    Ich war völlig überfordert mit meiner Migräne und der Enttäuschung und Natalie bestand darauf einmal um den See herum zu laufen. Eins führte zum anderen und wir liefen bockend und somit mehr oder weniger in Stille für etwa 15 Minuten hintereinander her. Länger hielten wir es aber auch gar nicht aus und nach einer kurzen Diskussion war auch schon wieder alles in Ordnung. Ich fand den See noch eine Weile total doof und lahm, danach konnte ich den Spaziergang aber trotz Migräne irgendwie doch genießen und war froh, dass Natalie mich dazu „gezwungen“ hat. Und wir haben uns mit nackten Füßen in den Pragser Wildsee gestellt! Super schön und super, super kalt.

    Einschub Natalie: Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich persönlich den Pragser Wildsee tatsächlich sehr schön fand und die direkt anschließende Natur beeindruckend. Diese steinernden Giganten direkt am Wasser, unglaublich.
    Je weiter man um den See lief, wurden es auch weniger Menschen. Also gar keine üble Idee von mir. Hätte ich nur vielleicht etwas sanfter umsetzen können. Vielleicht.

    Nach der Umrundung des Sees saßen wir in der Sonne und suchten nach dem nächsten Reiseziel bzw. Campingplatz. Es sollte nun noch ein gutes Stück weiter gen Süden und Richtung Kroatien gehen. Natalie fuhr erneut, ich versuchte meine Migräne wegzuschlafen.
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