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  • Day 150

    Valle Sagrado Pt.1

    September 15, 2018 in Peru ⋅ 🌙 12 °C

    Hüt hemmmer eusi Valle Sagrado/Machu Picchu Tour gstartet. Euse Guide Luis isch eus am Morge im Hotel ga hole - und mer hend wieder mal sGlück vunere private Tour :D de Luis red super Englisch und sogar chli Dütsch, so guet hemmer eus glaubs nu nie mimne Guide chenne underhalte.
    Euse erschte Stopp isch bimne Ussichtspunkt über Cusco gsi, da gseht mer über die ganz Stadt und sogar es Mini-Replikat vu dr wisse Jesus-Statue vu Rio de Janeiro hends da ufgstellt (8m höch). Cusco isch in de Form vumne Puma baut worde - nu hüt erchennt mer sTier in de Strasse-Verläuf. Fürd Inkas isch Cusco de Nabel vu dr Welt gsi: zwüschet Dschungel und Küste, gsegnet mit vil Wasser und fruchtbarem Land. Cusco isch die ältist durchgehend bewohnti Stadt vu dr neue Welt :o
    Chli wiiter hemmer binere Alpaca-Farm/Kultur-Infocenter Halt gmacht und vil wiiter interessants glernt: So stammed usprünglich all Kameloide us Nordamerika, es paar Arte sind denn entweder über Alaska nach Asie oder uf Südamerika gwanderet. Hüt unterscheidet mer zwüschet vier Kameloide in Südamerika: Alpacas und Lamas (beid domestiziert) und Vicuña und Guanaco (beid wild, v.a. für Wulle und Fleisch gnutzt - Vicuña isch die türst Wulle vu dr Welt!). Bi de Alpacas gilts nu zwei Underarte: Alpaca Suri, die hend ganz langs zottligs Fell wo usgseht wie Rastas, und Alpaca Huacaya, die gsehnd us wie zgross gratni Schaf. DLamas sind dütlich grösser und viiiiel weniger härzig als dAlpacas, au bi ihne gits zwei Underarte: Llama Chacu, das sind wulligi Lamas vu nu eher wie zgross gratni Alpacas usgsehnd, und Llama Qara, das sind Lamas "ohni Wulle" wo würkli chli usgsehnd wie Kamel und riesigi, chnochigi Chöpf hend.
    Mer hend au gseh, wie dWulle nachem Schere wiiterverarbeitet wird: zerscht wäscht mer sie traditionellerwis mit de seifige Wurzle Sachtana (Familie vu dr Yucca), tuet Fade spindle und färbts denn mit natürliche Zuetate i. Zum Bispil chamer us de Cochinilla, es Insekt womer uf Kakteeä findet, bis zu 18 verschiedeni Rot-Tön färbe! Daderzue mischt mer die tröchnete und verribne Insekte z.Bsp. mit Kalkstei oder Zitronesaft - eigentlich ganz ähnlich wie dHolzfarbe womer in Sri Lanka gseh hend.
    Au überd Flora hemmer meh erfahre: in Peru gits über 3'000 verschiedeni Arte Herdöpfel! Während mer "normali" Herdöpfel nur ca. 4 Mönet cha bhalte, hend dInkas en Art kennt, womer tröchnet bis zu 15 Jahr (!) het chenne usbewahre. Allgemein sind dInkas sehr guet gsi im Esse haltbar mache, so hends Fleisch mit vil Salz i dr Sunne la tröchne und hend all ihri Essware in speziell baute "Chüelschränk" ufbewahrt - en Art Speicherchammere an windige, höche Orte, wo dInkas skonservierte Esse uf Füechtigkeits-ufsuugende Chrütli hend glageret. Gmäss am Luis isch die guet Essens-Usbewahrenstechnik eis vu de Gründ gsi (zämä mit de guete Organisarion und de usbaute Inka Trails), wieso dInkas sones grosses Riich hend chenne betriibe.
    Wiiter ufem Weg zum Valle Sagrado hemmer vil Eukalyptus-Wälder gseh: der Baum stammt bekanntlich us Australie, het sich aber sehr guet and Höchi in de Ande chenne gwöhne und wird darum fürs guete Holz gschätzt. De Valle Sagrado selber isch es breits Tal mimne flache Talbode - und genau darum isches fürd Inkas heilig gsi. Flache Bode isch in de Ande eher rar, meischtens hend die landwirtschaftliche Flächene messe uswändig terrassiert werde. Doch im Valle Sagrado het mer kilometerwis eifach flache, sehr fruchtbare Bode - mit bis zu 18 verschiedene Sorte Mais womer zwei Mal im Jahr cha ernte.
    Vum Talbode simmer denn wieder chli druf gfahre, zu dr alte Inka Stadt Pisaq. Da hend im 15. Jhd. bis zu 2'000 Lüt gwohnt, wo v.a. vu de Landwirtschaft uf de breite Terrasse glebt het. In de Steilwänd rund umd Stadt gseht mer überall chlini Löcher: das sind dGräber vu de Inkas gsi. DInkas hend glaubt, as sich dWelt ca. all 500 Jahr komplett wandlet und denn all Mänsche wiedergebore werded. Darum hend dInkas ihri Tote nid eifach vergrabe oder verbrennt, sondern vorsichtig mummufiziert, damit sie für die negscht Welt-Wandlig bereit sind. Vum Liichnam het mer Hirn und Eingeweide entfernt, de Körper mit Salz und Pflanze behandlet, in Fötus-Position bracht und denn eng mit Textilie igwicklet. Zämä mit Essware und oft au Gold-Gschenk het mer denn die chline Päckli ind Löcher vum Fels gschobe - zrugg in Schoss zur Pachamama und bereit fürs Lebe nachem Ablauf vum Inka Kalender. Leider hend aber dGrab-Biigabe au die gierige Spanier aglockt - so sind all Gräber rund um Pisaq scho lang plünderet worde.
    Und nu vil meh hemmer über dInkas erfahre: so z.Bsp. as nur dHerrscher-Klass sich Inka gnennt het (und "pukina" gred het), s"gemeine Volch" sind Quechua gsi. Zudem schiinet Meerschweinchen au bsunders beliebt gsi zsi - primär als Fleischlieferant! DMeersäuli hend derbi zämä mit de Familiene in ihre Hüser gwohnt. En andere Bruuch hemmer chli sympathischer gfunde: mit ca. 18-20gi werded jungi Pärli verkupplet - allerdings werded sie nid sofort verhürated. Vielmeh füehred sie es Jahr lang en Beziehig uf Prob, wenn nach dem Jahr alles guet isch, denn werdeds verhürated. Söttis nid klappe, isch das nid wiiter schlimm - denn gaht mer eifach zum negschte Partner.
    DInkas hend sich als Söhn vu de Mueter Erde, de Pachamama (symbolisiert durch Silber, Wasser und Höhlene) und vu dr Sunne gseh (symbolisiert durch Gold). DBerge hend sie verehrt, wel sie als Ursprung vum Wasser, also vu dr Pachamama betrachtet worde sind. Sie schined offebar au es Set an Regle gha zha... da en Uflistig vu was mier verstande hend:
    1. nur dInkas herrsched über sVolch
    2. Dualität - alles haltet sich im Glichgwicht: Güeter mend gege Güeter tuscht werde, Tag & Nacht, Maa & Frau... chli wie Ying & Yang
    3. Drüfaltigkeit vu allem Sii: under de Erde regiert dPachamama, oft dargstellt durch en weisi Schlange, uf dr Erde regiert de Puma, wo immer wachsam mues sii zum all Glegeheite zerchenne, und im Himmel regiert dr Condor, als Botschafter zu de Götter
    4. 4 Regione vum Inka Riich
    5. klassischerwis 5 Familie-Mitglieder
    ... meh hemmer eus nid chenne merke :)
    Nachdem mer nu Silber- und Goldschmuck hend chenne bewundere, simmer wiiter uf Ollantaytambo, en wiiteri alti Inka Stadt. Zerscht simmer uf dr einte Talsiite derufkraxlet, zum erstunlich guet erhaltni "Inka Chüelschränk" zbewundere (ganz steil in Hang inebaut trotzed die Stei etz nu de Natur) und denn uf dr andere Talsiite en primär militärischi Festig zur Sicherig vu Machu Picchu. Rein militärisch isches denn aber doch nid gsi: mer gfindet da au Sunne- und Wasser-Tempel, akkurat designti Wasserläuf und astrologischi Konstruktione, zudem isch die ganz Alag in dr Form vumene Lama gformt... und v.a. het eus die unglaublich genau Muurer-Kunst begeischtered! Ohni Lehm oder Mörtel sind dStei nahtlos anenader gmuuret - teilwis mit bis zu 40 Tonne schwere Steiblöck wo sie kilometerwiis hend messe de Berg uf schleppe! Bis hüt ischmer sich nid einig, wie genau sie das agstellt hend...
    Etz sitzemer nacheme lange aber sehr interessante Tag im Zug vu Ollantaytambo uf Aguas Calientes - vu da gahts morn uf Machu Picchu!
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