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  • Day 35

    Ostrog Kloster

    June 17, 2019 in Montenegro ⋅ ⛅ 25 °C

    Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Bus weiter nach Podgorica und bewundern die wunderschöne Seenlandschaft. Wir fahren parallel zur ersten Teilstrecke der ehemals jugoslawischen Gebirgseisenbahn zwischen Bar und Belgrad, dir wir übermorgen ab Podgorica bereisen werden.
    Angekommen lassen wir den Großteil unseres Gepäcks in einem Hostel und nehmen nur das Nötigste für eine Nacht unter freiem Himmel mit. Denn jetzt geht es zum Ostrog Kloster in die Berge.

    Wir nehmen einen Bus und bitten den Fahrer, uns am Weg für die 2-stündige Wanderung hoch zum Kloster rauszulassen. Die Landschaft ist traumhaft, doch hinter uns braut sich ein starkes Gewitter zusammen. Mit Blitzen und Donnern im Rücken kommen wir unserem Ziel immer näher. Wir haben Glück und werden vom Regen verschont. Kurz vorm unteren Teil des Klosters begegnen wir einem kleinen Straßenhund, der unser treuer Begleiter auf dem steilen Weg hoch zum oberen Teil des Klosters wird.

    Das Ostrog Kloster des Heiligen St. Basil ist schon allein aufgrund seiner Bauart ein kleines Wunder, für das es bis heute keine Erklärung gibt. Es sieht aus, als wäre es direkt aus dem Felsen gewachsen. Wir spüren hier beide eine ganz besondere Energie. Diese ist uns auf unserer Reise schon häufiger begegnet, wenn wir an heiligen Orten waren.

    Nach Sonnenuntergang bereiten wir und ca. 40 andere Pilger mit den bereitgestellten Wolldecken unser Nachtlager vorm Kloster direkt unterm Vollmond vor. Während die anderen zum Teil auf nur einer Decke schlafen, bauen wir uns einen kleinen "Thron" aus 10 Decken und outen uns damit wohl als Touris aus dem Westen.

    Am nächsten Morgen um 5:30 Uhr läuten die Glocken und wir erwachen beide aus einem unerwartet tiefen und guten Schlaf. Die anschließende orthodoxe Messe im Freien ist sehr interessant, doch da wir kein Wort verstehen, sind wir auch froh, als sie nach 2 Stunden dann zu Ende ist.

    Nach einer Mittagspause im Schatten machen wir uns per Anhalter auf den Rückweg. An diesem Ort klappt das super und das erste Auto nimmt uns ein Stück mit. Auch die zweite Mitfahrgelegenheit lässt nicht lange auf sich warten. Ein nettes Pärchen aus Litauen nimmt uns mit in den nächsten Ort. Auf der Fahrt lernen wir etwas über ihre antike Sprache und verabschieden uns sogleich auf litauisch mit Danke (klingt wie ein Nieser). Anschließend nehmen wir den Bus zurück nach Podgorica und verbringen den Rest des Tages entspannt in unserem Hostel.
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