Down Under in Australien

September - December 2017
A 79-day adventure by Annett Read more
  • 47footprints
  • 3countries
  • 79days
  • 321photos
  • 1videos
  • 38.4kkilometers
  • 35.2kkilometers
  • Day 23

    Im Regenwald

    October 12, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach einer erholsamen Nacht mit Meeresrauschen im Hintergrund sind wir am Morgen startklar für neue Abenteuer, ab heute allerdings nur noch solche ohne Chaospotential. Wir lassen es ruhig angehen und frühstücken erst mal schön. Das Wetter ist angenehm mit 28 Grad, leichtem Wind und ein paar Wolken. Allerdings nieselt es ab und an leicht. Die Kleider müssen also noch warten.

    Wir entscheiden uns dafür, Vormittags zur Mossman Gorge zu fahren. Ein natürlicher Pool im Regenwald, in dem man baden kann. Selbstverständlich Croc-free und alles touristisch durchorganisiert. Vom Parkplatz aus fährt ein Shuttlebus zum Regenwaldpfad. Von dort läuft man etwa 15 Minuten durch den Regenwald bis zum Pool. Ich hüpfe natürlich hinein. Das Wasser ist kühl aber nicht kühler als unsere Badeseen zu hause. Mit uns an der Badestelle hat sich eine australische Mannschaft, vielleicht Rugby oder Cricket...wir haben keine Ahnung, niedergelassen und die Jungs stellen sich an wie die Prinzessinnen als sie das Wasser betreten. Das ist sehr lustig. Scheinbar sind sie hier sonst nur Badewannentemperaturen gewohnt. Leo planscht mit Luise ein wenig herum und wieder gibt es lauten Protest als wir weiterwollen.

    Der Regenwaldpfad führt weiter über eine Hängebrücke (alles sicher!) und dann den Berg hinauf. Hier legen wir mit Blick auf den Manjal Dimbi, dessen Gipfel in den tiefliegenden Wolken verschwindet, eine Mittagspause ein und Luischen bekommt was zu futtern. Da wir ab heute wieder mit Buggy unterwegs sind, der leider auf dem Flug ganz schön gelitten hat und teilweise kaputt ist 😕 versuchen wir es noch ein Stück den Berg hinauf aber bald ist es einfach zu beschwerlich und wir drehen um.

    Am Fenster des Besucherzentrums posiert eine fette Spinne für die Touristen. Vom Ranger erfahren wir, dass sie völlig harmlos ist so wie alle anderen Spinnen hier in den Tropen. Die giftigen Spinnen gibt es nur rund um Sydney. Dafür gibt es hier sehr gefährliche Schlangen, die allerdings nicht im Regenwald sondern in den Zuckerrohrplantagen hausen. Zum Glück stehen die nicht auf unserer to-see Liste.

    Auf dem Parkplatz treffen wir das deutsche Pärchen, welches in Brisbane beinahe den Flieger verpasst hätte. Sie haben ihn noch bekommen 👍

    Zurück in Port Douglas gehen wir am Nachmittag zum Strand baden. Er ist von Rettungsschwimmern bewacht und das letzte Krokodil wurde vor Jahren gesichtet. Leo wirft sich als erster in die Fluten. Es ist herrlich! Auch ich möchte später gar nicht mehr raus, das Wasser hat nämlich tatsächlich Badewannentemperatur. So richtig rein traut sich aber am ganzen Strand doch keiner, bis Brusttiefe und dann war's das. Ist halt der Pazifik und nicht die Ostsee.

    Anschließend gönnen wir uns dann doch noch einen richtig netten Restaurantbesuch direkt am Strand. Luise, die kleine Badenixe, zeigt immer wieder sehnsüchtig auf den Sand und das Wasser.

    Um 7 ist es dunkel und wir schieben in unser Hotel. Den Nachtisch, zwei Kugeln Vanilleeis zwischen zwei Schokocookies, nehmen wir auf die Hand 😋 Das werden wir zu Hause auf jeden Fall auch mal ausprobieren.
    Read more

  • Day 24

    Der perfekte Tag

    October 13, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 30 °C

    Gibt es den? Ja, es gibt ihn! Sogar, wenn er auf einen Freitag, den 13. fällt.

    Frühmorgens scheint die Sonne auf unseren Balkon, der Himmel erstrahlt in seinem schönsten blau und ein leichtes Lüftchen weht. Bestes Segelwetter.

    Das kommt wie gerufen, denn wir haben für heute eine Segeltour gebucht. Es geht zu den Low Isles, einer kleinen Inselgruppe direkt vor der Küste. Die Tour soll besonders für Familien mit Kindern geeignet sein und ich hoffe, dass noch andere Kinder mit an Bord sind. Wir haben deswegen extra etwas tiefer in die Reisekasse gegriffen.

    Um kurz nach 8 Uhr werden wir vom Shuttlebus abgeholt und zum Schiff gebracht. Im Hafen erwartet uns ein großer Catamaran der Luxusklasse. Die Crew besteht aus drei Mädels, die Älteste vielleicht Anfang dreißig?! Sie ist unser Kapitän 😳 Wow, ich bin baff. Toll!

    Insgesamt sind 28 Personen an Bord, leider keine weiteren Kinder. Im Gegenteil, das geschätzte Durchschnittsalter liegt bei etwa 70. Die Familien sind dann scheinbar doch woanders mitgefahren. Luise scheint es trotzdem zu gefallen, als einziges Kind an Bord bekommt man natürlich auch viel mehr Aufmerksamkeit und sie freut sich, wenn sie ihre Lauflernversuche allen vorführen darf.

    Wir haben die Segel gesetzt und sind zügig unterwegs. Es ist herrlich entspannend über die Wellen zu reiten und zuzuschauen, wie das Schiff sich immer weiter vom Festland entfernt. Ich habe schon länger nichts mehr so genießen können wie gerade diese Segeltour. Es gibt noch einen kleinen Frühstückssnack und dann sind wir auch schon da. Nach einer kurzen Schnorchel-Einweisung werden wir mit einem kleinen Boot zur Insel gebracht.

    Leo schnorchelt als erster. Ich buddele mit Luise am Strand unter einem kleinen Unterstand. Die Sonne ist ganz schön heftig und man holt sich ganz fix einen Sonnenbrand. Das kann Leo nach diesem Trip persönlich bestätigen 😩 Dann schnorchele ich. Auch hier hat das Wasser wieder Badewannentemperatur. Herrlich. Die Korallen allerdings sehen das nicht so, wie wir später aufgeklärt werden. Sie leiden unter der Korallenbleiche und stoßen bei zu hohen Wassertemperaturen ihre Farbpigmente ab. Es gibt tatsächlich fast nur noch graue, beige, weiße und blau-lila Korallen. Dafür sind die Fischlein aber noch schön bunt, denen scheint der Temperaturanstieg nix auszumachen. Leo bemerkt zutreffend: "ist ja wie im Aquarium".

    Die Zeit vergeht wie im Flug... oder besser .... wie beim Segeln. Nach einem Inselrundgang geht es zum Mittagessen zurück an Bord. Danach darf vom Boot aus nochmal geschnorchelt werden, was Leo sich nicht zweimal sagen lässt und noch mal reinhüpft.

    Anschließend treten wir auch schon die Heimfahrt an. Da Leo jetzt auf Luise aufpasst, kann ich mich ganz entspannt vorn in die Netze des Catamarans legen und mich über die Wellen Richtung Heimathafen tragen lassen. Ein Traum! Das war ein toller Tag!
    Read more

  • Day 27

    In der Heimat der Krokodile

    October 16, 2017 in Australia ⋅ ☁️ 20 °C

    Nachdem wir jetzt schon so viel Action und Abenteuer hatten, nehmen wir uns vor, es die nächsten Tage etwas ruhiger angehen zu lassen. Soweit Luise dies zuläßt, schlafen wir aus, frühstücken in Ruhe und packen unsere Ausrüstung für den Tag. Mit Kind kommt da ja immer so einiges zusammen.

    Am Samstag fahren wir Richtung Norden in den Daintree Regenwald, die Heimat der Krokodile. Obwohl wir unsere Hälse recken...zu sehen bekommen wir leider keines ..... aber sie sind da, ganz sicher (und beobachten uns). Mit der Fähre überqueren wir den Daintree-River, hier beginnt der älteste Regenwald der Erde.

    Die Krokodile halten hier oben die idyllischsten Fleckchen besetzt, ein Traumstrand reiht sich an den nächsten und überall stehen große Krokodil-Warnschilder. Uns wurde berichtet, dass es erst letztes Jahr wieder einen Touristen erwischt hat, der Abends noch an den Strand wollte.

    Da wir für die Krokodil-Touren leider schon zu spät dran sind (lange frühstücken hat seinen Preis) müssen wir auf die weniger aufregenden Aktivitäten zurückgreifen und laufen zum Aussichtspunkt am Cape Tribulation und erkunden Regenwaldpfade. Das Highlight des Tages ist aber die Eiscreme, die wir uns als Trost für die mangelnde Krokodilssichtung gleich doppelt gönnen. Neben Passionsfrucht und Kokusnuss gibt es Soursop und Wattleseed-Eiscreme direkt aus eigenem Anbau. Nicht nur essbar sondern auch ziemlich lecker!

    Am Sonntag heißt es Abschied nehmen von Port Douglas. Das Sachenpacken geht mittlerweile recht flott dank nun bestens erprobter Stopftechnik. So stehen wir bereits halb zehn etwas melancholisch vor unserem Hotel und uns fallen noch so viele Dinge ein, die wir gern noch gemacht hätten....noch mal in den Pool, an den Strand, auf der Promenade bummeln. Naja, nächstes Mal.....
    Wir fahren noch zum Aussichtspunkt, schauen uns St. Marys by the Sea - die idylischste kleine Kirche, die ich je gesehen habe, mit Strandblick - an und bummeln über den Sonntagsmarkt von Port Douglas.

    Auf dem Weg gen Süden gibt es dann doch noch Krokodile zu sehen. Leider keine wildlebenden, sondern nur in einer künstlichen, allerdings sehr echt aussehenden, Lagune. Das wird uns, wahrscheinlich auch nicht ohne Grund, allerdings erst hinter dem Ticketschalter erzählt. Grmpf, in den Zoo kann ich auch in Berlin gehen.... Da wir aber nun einmal drinnen sind, schauen wir uns die Krokodile und ihre dollen Kunststückchen auch an. Es ist dann doch noch ganz unterhaltsam.
    Read more

  • Day 28

    The Grand Barron Lodge

    October 17, 2017 in Australia ⋅ 🌧 20 °C

    Es geht es weiter nach Kuranda, mitten in die Berge und den Regenwald. Nach schier endlosen Kurven taucht unsere Unterkunft mitten im Wald auf. Leo hat eine wirklich umwerfende Lodge mit einem traumhaften Ausblick herausgesucht. Ich bin echt beeindruckt. Am späten Abend beginnt es zu regnen und wir lassen die Türen zu unserem Zimmer offen stehen (es gibt zusätzlich Türen mit Fliegengitter) und schlafen bei prasselndem Regen und den Geräuschen des Regenwaldes ein... Auch Luise ist sofort weg.

    Auch das inklusiv-Früstück am nächsten Morgen auf der Terrasse ist ein Traum. Luise mampft eine Melone nach der anderen weg. Heute wollen wir zu den Barron-Falls und nach Kuranda. Unseren eigentlichen Plan, einen Panoramazug nach Cairns und wieder zurück zu nehmen, müssen wir leider als zeitlich zu anstrengend über Bord werfen. Die Wasserfälle sind aber auch sehr schön, wieder führt ein Holzbohlenpfad zum Aussichtspunkt mitten durch den Regenwald. Kuranda selbst ist eher mäßig attraktiv, hat dafür aber ein nettes kleines Café, in welchem wir jeder einen sehr leckeren Crepé essen. Gerade als der Regen einsetzt, steigen wir wieder ins Auto auf dem Weg zu unserer Lodge......
    Read more

  • Day 28

    Durch die Tablelands

    October 17, 2017 in Australia ⋅ 🌧 19 °C

    Am Dienstag müssen wir (leider) unsere Regenwald-Lodge Richtung Süden verlassen. Wir legen die Route nach Mission Beach aber so, dass wir durch das Tropen-Hinterland - die "Tablelands" (weil Hochplateau) - und vorbei an Herberthon fahren. Glücklicherweise gibt es zwischendrin ein paar Regenpausen, so dass wir auch mal aus dem Auto steigen können, ohne gleich pudelnass zu sein.

    Herberthon ist ein Museumsdorf aus der Gründerzeit Australiens. Es ist ja erst 250 Jahre her, dass Captain Cook die unbekannte Küste Nordostaustraliens erkundete, und auch danach passierte lange nichts. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts Gold gefunden wurde, nicht nur aber auch in North Queensland, und die europäische und asiatische Einwanderung Fahrt aufnahm.

    Also ein kleiner Ausflug in den Wilden Osten, in Zeiten in denen richtige Männer noch mit Bart und Axt im Wald oder in der Mine standen und ihre Hütten selbst gebaut haben. Was bei den hiesigen Temperaturen ja auch nicht sooo schwierig ist. Ziemlich bald kam dann doch die Zivilisation hinterher, und so manches Haus in Herberthon sieht schon sehr nach England aus. Nur mit Palmen davor.

    Nach unserer kleinen Zeitreise in Herberthon machen wir noch einen kurzen Ausflug zu den nahegelegenen Millaa Millaa Wasserfällen und dann fängt es leider auch schon wieder an zu regnen.

    In der Eco-Village in Mission Beach gelandet, können wir gerade noch unser Gepäck in die Unterkunft bringen bevor es wieder losgeht. Hier kündigt sich der Regen leider nicht durch ein leichtes Tröpfeln an, hier werden von einer Sekunde auf die andere von oben gleich die vollen Eimer ausgeschüttet. Da es mittlerweile schon recht spät und beinahe dunkel ist, Luise das Abendessen herbeiquängelt und ich keine Lust auf eine weitere Dusche verspüre, verschieben wir die örtliche Erkundungstour auf den nächsten Morgen.
    Read more

  • Day 30

    Dauerregen

    October 19, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 20 °C

    Es hat tatsächlich die ganze Nacht durchgeregnet und regnet noch. Bindfäden.... Da wir nur eine Nacht gebucht haben - die nächsten Tage war schon alles ausgebucht - müssen wir wieder unsere Sachen packen. Wir warten auf eine Regenpause.......nix. Wir sind pudelnass als wir schließlich alles im Auto haben. Zum Glück ist es warm und Luise ist auch halbwegs trocken geblieben. Leider haben wir nun GAR NICHTS von Mission Beach oder der Unterkunft, die direkt am Strand liegen soll, gesehen. Schaaaade, ich bin etwas traurig 😕

    Vorbei an endlosen Zuckerrohrfeldern fahren wir nach Townsville. Als wir dort auf die Fähre nach Magnetic Island steigen haben sich die Wolken gelichtet und meine Stimmung hebt sich. Magnetic Island verdankt ihren Namen, wie auch etliche andere Inseln hier, Captain Cook, dessen Kompass damals verrückt gespielt haben soll, als er die Insel passierte. Auf der Insel geht es mit dem Bus weiter bis zur Horseshoe Bay, wo wir ein Bed&Breakfast gebucht haben. Dort angekommen müssen wir leider erfahren, dass sie keine Kinder aufnehmen dürfen (gesetzliche Bestimmung - der Pool ist zu tief). Die nette Besitzerin quartiert uns aber kurzerhand in eine ihrer anderen Ferienwohnungen direkt gegenüber vom Strand ein. Wir beschließen den Abend mit Fish&Chips aus dem Laden nebenan und lauschen dem auf's Vordach prasselnden Regen. Die Häuser haben hier alle Blechdächer, da prasselt es besonders schön.

    Den nächsten Morgen sieht es nicht besser aus. Gerade als wir los wollen setzt der Regen wieder ein. Wir warten..... während einer Wolkenlücke huschen wir schnell raus, um wenigstens einmal zu gucken, wo wir hier eigentlich gelandet sind...... danach fängt es gleich wieder an zu schütten. Nachmittags bekommen wir dann doch noch mal die Chance auf einen Bushwalk über die Felsen, der zu einem einsamen Strand führt, wo wir uns ein Weilchen niederlassen. Auf dem Rückweg über die Felsen hören wir ein sehr merkwürdiges Grunzen neben uns im Busch, können aber nichts erkennen. Ein wenig Bange wird mir schon und ich bin froh, dass wir "nur" in Australien und nicht in Afrika sind. Es war ein Koala 🐨😀. Abends gibt es wieder Fish&Chips, auch zur Freude von Luise, die uns wieder mal den ganzen Fisch wegfuttert. Dann regnet es wieder. Die Einheimischen freuen sich, die letzten drei Jahre soll es wohl sehr sonnig und trocken gewesen sein.... 🙄 diese Info habe ich gebraucht.
    Read more

  • Day 31

    Koalas und andere wilde Tiere

    October 20, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 23 °C

    Der Himmel klart auf, zumindest immer mal wieder. Bevor wir in unserer Hütte verhungert aufgefunden werden, müssen wir die Regenpausen nutzen, um die Vorräte aufzufüllen. Also fahren wir am Donnerstag Vormittag und unserem letzten Tag auf Maggy (Magnetic Island) in den Inselsupermarkt. Unsere Beute fällt recht mager aus, bereits die Windeln für Luise kosten umgerechnet 11 €, doppelt so viel wie in Deutschland. Das gute "Grass Fed-Bio-Steak" ist da nicht mehr drin, die nächsten zwei Tage gibt es Nudeln mit Tomatensoße...... unser Steak trägt Luise jetzt sozusagen um den Po.
    Leo meint, laut Statistik bekommen die Australier knapp zwei Kinder pro Kopf, also mehr als in Deutschland..... mhmm, die Windel- und Babynahrungspreise scheinen hier jedenfalls niemanden abzuhalten.

    Die guten Kohlenhydrate bescheren Luise und uns ein schönes Mittagsschläfchen, es regnet eh.... Oh ha, wer hätte damit noch gerechnet, am Nachmittag verziehen sich die Wolken und die Sonne kommt raus. Wir setzen uns wieder in den Bus und fahren zum "Fort", einem "buggytauglichen" Wanderpfad, auf dem man mit ein wenig Glück Koalas zu sehen bekommt. Hier war ich vor 17 Jahren schon einmal. Schon ein wenig ein ulkiges Gefühl, wenn ich daran zurückdenke. Damals war der Weg allerdings noch nicht so gut ausgebaut, ich bin damals noch in jugendlichem Leichtsinn mit Flip Flops durch's Unterholz gewatschelt. Heute hab ich extra mal die festen Schuhe rausgeholt....
    Wir haben ziemlich schnell Glück... ein dicker zuckersüßer kleiner Teddybär hockt direkt neben dem Weg in der Astgabel eines Eukalyptus. Er döst vor sich hin. Anschließend sehen wir noch eine Koala-Mama mit Kind auf dem Rücken und fünf weitere Koalas. Wie toll! Ich freue mich sehr.

    Leo klettert noch bis zum Aussichtspunkt ganz hoch oben auf dem Felsen, auf den Luise und ich natürlich mit Buggy nicht raufkommen... und ach, auch nicht wollen, ich habe Hunger und die Fish&Chips warten.....

    Auf dem Rückweg stockt mir der Atem. Fast schon wieder unten an der Bushaltestelle angekommen, liegt plötzlich mitten auf dem Weg vor uns eine Schlange. Zum Glück sehen wir sie rechtzeitig, um schnell den Buggy mit Luise wegzuziehen. Langsam schlängelt sie sich wieder ins Gebüsch zurück. Es war eine Phyton. Die sind zum Glück nicht giftig, können aber trotzdem beißen. Sie war mit circa einem Meter noch nicht ausgewachsen und hätte uns bestimmt nicht angegriffen. Vom Buggy überrollt zu werden, hätte sie aber sicher auch nicht toll gefunden. Ab jetzt schaue ich noch aufmerksamer hin, wo ich hintrete. Das kennen wir ja schon.... man sieht sie nicht aber sie sind trotzdem da.....

    Leider hat der Fish&Chips Shop schon zu als wir wieder in der Horseshoe-Bay ankommen. Die zwei Schoko-Tassenpuddings, die ich daheim noch von Mutti bekommen habe, kommen da gerade recht und helfen, die turbulenten Erfahrungen der fremden Wildnis zu verarbeiten....
    Read more

  • Day 33

    Die Stadt der Mangos

    October 22, 2017 in Australia ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute, am Samstag, verlassen wir Magnetic Island und fahren Richtung Bowen, die Stadt der Mangos. Unser Halt dort ist eigentlich nur als Zwischenstopp gedacht, weil der direkte Weg nach Airlie Beach, unserem nächsten Ziel, streckenmäßig einfach zu weit gewesen wäre. Wir haben Last Minute zwei Nächte auf einem Campingplatz direkt am Meer gebucht. Ich bin positiv überrascht als wir ankommen. Der Bungalow ist gemütlich und alles ist sauber. Wir haben sogar einen funktionierenden Gas-Grill auf der Terrasse und beschließen, dass der heute Abend ausprobiert werden soll.

    Hier scheint nun auch wieder die Sonne und deshalb springen wir erst mal in den Pool direkt vor unserem Häuschen. Luise findet das toll. Zum Abendessen gibt es lecker Bio-Kammscheiben und -hühnchen und für morgen ein paar Steaks mit Mango und Käse überbacken. Eine Leo-Eigenkreation, die er schon in Kuranda für uns kredenzt hat.... seeeehr lecker.

    Den Sonntag verbringen wir ruhig. Neben dem Campingplatz gibt es heute einen Markt mit lokalen Produkten, wir kaufen Tomaten und Melone (Luises Leibspeisen), natürlich Mangos und eine Frucht namens Paw Paw, die sich - zumindest für unseren Geschmack - leider als ungenießbar herausstellt.

    Wir spazieren noch ein wenig weiter, bekommen von Einheimischen noch die besten Adressen für Fish&Chips genannt und landen schließlich am Hausstrand von Bowen, der Horseshoe Bay?! Wahrscheinlich sehen hier einfach alle Strände aus wie Hufeisen 😉
    Ich schwimme eine kleine Runde und Luise buddelt. Neben uns lassen sich vier australische Mädels nieder und meinen "let's go swimming" ......sie stehen die nächste halbe Stunde im knietiefen Wasser und schwatzen. Irgendwie hat Schwimmen in Australien eine andere Bedeutung als bei uns. Am Nachmittag schwimmen wir alle noch eine "echte" Runde im Pool und machen einen Strandspaziergang an der malerischen Rose-Bay.

    Kurz vor dem Schlafengehen gibt es dann eine weitere Begegnung aus der Kategorie "man sieht sie nicht aber sie sind da". Leo kreischt und reißt die Badezimmertür auf.... "sie kommt in deine Richtung, mach die Tür auf!" Mhm, ich weiß nicht, ob eine Kakerlake gezielt irgendwo hin will, nach dem Motto "macht's gut, war nett bei euch, ich guck dann mal zum Nachbarn".
    Natürlich rennt sie nicht aus der Türe raus.... wäre ja auch zu schön gewesen. Stattdessen dreht sie noch eine Runde und rennt wieder ins Bad unter die Tür und verschwindet mysteriöserweise in dieser. Mhmmm, was jetzt? Als Mitteleuropäer bringen wir da keinerlei Erfahrung mit. Erstmal räumen wir unsere Sachen aus dem Bad und verbarrikadieren dann die Tür von außen mit Handtüchern. Zum Glück ist das WC ja separat!

    Die Nacht wird ziemlich unruhig, hoffentlich hält der Handtuchdamm! Das war schon ein ausgewachsenes Exemplar. Kann man sich an sowas gewöhnen, wenn man hier wohnt? Ich weiß es nicht...... Gott sei Dank geht es am nächsten Morgen weiter.
    Read more

  • Day 35

    Whitsunday Islands

    October 24, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 27 °C

    Montag Morgen packen wir wieder unsere Koffer. Heute fahren wir nach Airlie Beach, hauptsächlich bekannt als Ausgangspunkt für diverse Segeltouren zu den vor der Küste liegenden Whitsunday Islands, insgesamt 74 an der Zahl.

    Die Vegetation auf diesem Breitengrad ist hier schon sehr viel trockener und buschiger als noch im Regenwald. Die Kühe rechts und links der Straße sehen recht verhungert aus. Am Horizont sehen wir immer mal wieder dicke Rauchwolken von Buschbränden aufsteigen. Das scheint hier sehr normal zu sein und das trotz der starken Regenfälle in den vergangenen Tagen.

    Airlie Beach ist sehr malerisch in den Berg gebaut, hier treffen die Berge direkt auf die Küste und der Wald ist wieder dichter und tropischer. Wir haben eine Nacht im Hostel gebucht, was anderes war nicht mehr zu haben. Ich habe sofort einen Flashback an meine Zeit als Backpacker, es wimmelt von jungen Leuten jeglicher Couleur und sprachlicher Akzente, die übergroße Rucksäcke oder Supermarkttüten durch die Gegend schleppen, überall hängen Werbeprospekte für Touren und alles ist ein wenig schmuddelig aber sehr relaxed. Die Hauptbeschäftigung besteht hier aus "Abhängen". Leo und Luise haben das auch gleich erkannt und chillen ein wenig im Pool.

    Unser Zimmer ist sehr überschaubar, Luises Bett quetschen wir gerade noch so in die Ecke. Mangels Fliegengitter vor der Terrassentür und feierfreudigem Pubklikum schlafen wir die Nacht nicht wirklich gut. Wir verbuchen die Hostelnacht unter Erfahrung und hoffen, die Gerüchte über mögliche bed bugs (Wanzen) bleiben nur ebensolche. Den nächsten Morgen starten wir schon zeitig in den Tag.... genauso wie die Kakadus und das Brush-Chicken, welche es sich auf der Terrasse des Hostels bequem gemacht haben. Zehn vor sieben kommt der Pick-up für unsere Segeltour.

    Wir haben diesmal einen traditionellen Dreimaster herausgesucht, der uns zum Whitehaven Beach bringen soll. Allerdings fährt er die ganze Zeit mit Motor, schade. Vor dem Landgang geht es noch schnorcheln und bunte Fischlein gucken. Der Skipper, wieder eine Frau, erklärt, dass Ceyclon Betty im Frühjahr dieses Jahres ziemlich viele Korallen zerstört hat. Man kann tatsächlich viele abgebrochene Korallen auf dem Meeresboden liegen sehen. Am Whithaven Beach sind wir nicht alleine. Massen von Touristen werden hierhergekarrt, mittlerweile sogar mit Schnellbooten. Gruselig. Vor 17 Jahren war hier eindeutig weniger los, ich erinnere mich, dass wir damals die einzigen am Strand waren.

    Als wir ankommen, ist glücklicherweise noch relativ wenig Betrieb. Wir wandern zum Aussichtspunkt und begucken uns "Schlumpfeis mit Sahne verrührt" von oben. Dann geht's baden. Ein Strand wie aus dem Bilderbuch. Man kann ewig weit ins Wasser laufen. Luise findet es toll, durch das warme Wasser zu waten. Allerdings nicht zu lange, denn die Sonne brennt. Wir schmieren Luise und uns mehrmals dick mit Lichtschutzfaktor 50 -Sonnencreme ein.

    Dann geht es zurück nach Airlie Beach. Auf der Rückfahrt werden dann endlich auch mal die Segel gesetzt, der Motor bleibt allerdings trotzdem an. Die Skipperin erklärt, dass sie sonst den Hafen Abends nicht mehr rechtzeitig erreichen würden... naja, dann bleibt es halt beim Showeffekt.

    Am gleichen Abend gegen fünf setzen wir uns noch ins Auto und fahren nach Mackay, was zum Glück nur 1 1/2 Stunden entfernt ist. Wir fallen in die Betten.... apropos.... Leo hat Bisse am Bein, ich auch..... kein gutes Zeichen 😬
    Read more

  • Day 36

    Kängurus

    October 25, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 27 °C

    Da wir gestern erst im Dunkeln angekommen sind, schauen wir uns heute als erstes etwas die Umgebung an und laufen den Strand entlang, der sich über etliche Kilometer erstreckt.

    Statt schon wieder ewig im Auto zu sitzen und wie ursprünglich geplant, den weiten Weg in den Eungalla - Nationalpark zu den Schnabeltieren anzutreten, beschließen wir zum näher gelegenen Nationalpark Cape Hillsbourough zu fahren. Dort sollen regelmäßig Kängurus zum Strand kommen. Leider haben wir nämlich bis auf viele tote Tiere am Straßenrand bislang noch kein Känguru live zu Gesicht bekommen.

    Als wir ankommen, ist es sehr heiß und der Strand menschen- und känguruleer. Die Bucht ist malerisch mit Felsbrocken aus altem Lavagestein und einer vorgelagerten Insel. Allerdings bietet der Strand auch nur wenig Rückzugsmöglichkeiten und ich kann nachvollziehen, warum ein Känguru da lieber im schattigen Busch bleibt. Im Vergleich zum feuchten tropischen Norden Australiens ist die Hitze hier unten sehr viel drückender und unangenehmer. Nach einem Abstecher auf den örtlichen Spielplatz treten wir ein wenig enttäuscht den Heimweg an.

    Auf dem Rückweg machen wir zum Mittagessen Halt im idyllischen Teahouse "the old Station". Vermutlich hat es früher mal an einer Eisenbahnstrecke gelegen, die dann geschlossen wurde. Wir essen lecker (Luise bekommt einen Babyccino auf's Haus) und ich finde, es kann ja nicht schaden, die Einheimischen mal nach den Kängurus zu fragen, die kennen sich im Zweifel ja besser aus als jeder Reiseführer. Tatsächlich sollen die Kängurus oft an den Strand kommen, allerdings schon zum Sonnenaufgang. Gähn... also keine realistische Alternative für uns. Sie raten uns aber noch einen Ort weiter zu fahren, weil sich dort wohl des Öfteren auch Kängurus rumtreiben sollen. Viel Hoffnung haben wir nicht aber es kann ja nicht schaden, mal zu gucken. Wir fahren durch das kleine Örtchen bis zum Strand (hier liegen fast alle Orte am Strand) Nichts zu sehen. Erst als wir wenden und wieder zurück fahren wollen, sehen wir sie: eine ganze Gruppe Kängurus steht auf einem freien Grundstück zwischen zwei Häusern. Sie schauen aufmerksam als wir uns nähern. Wir halten uns auf Abstand, da auch eine Mama mit ihrem Jungen dabei ist und beobachten sie eine Weile. Sie futtern Gras und dösen vor sich hin. Wie toll! Ich freue mich total, dass wir doch noch so ein Glück hatten!

    Da Luise ihr Mittagsnickerchen im Auto auf der Rückfahrt macht, entscheiden wir, nicht gleich wieder zurück ins Hotel sondern nach Mackay zur Badelagune zu fahren. Solche künstlich angelegten und kostenfreien Lagunen gibt es hier in vielen Städten. Sie sind das ganze Jahr frei von Quallen, Krokodilen und Haien und deshalb gerade von Familien gern besucht.
    Es ist nicht viel los als wir kommen und wir breiten uns unter einem großen Schirm aus. Luise hat einen Riesenspaß beim Planschen, sie will gar nicht wieder raus aus dem Wasser. Irgendwann müssen wir dann aber doch mal los. Auf dem Heimweg nehmen wir uns noch Fish&Chips für's Abendessens mit.
    Read more