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  • Day 6

    Iron Butts

    January 6, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 25 °C

    Es kam in den letzten Tagen unter den motorradfahrenden Mitlesern die Frage auf, wie das Fahren denn nun in Kolumbien sei. Hierzu ein paar Anmerkungen, aber heute nur kurz, denn nach dem ersten Fahrtag bin ich ziemlich müde. Die nackten Daten: Knapp 300 km liegen hinter uns, Durchschnitts-Pace ca 50 km. Heute durchgängig geteert, bis auf einen kleinen Strand- und Sandbereich am Pazifik (siehe Bilder, Santiago de Tolu). Fahrerisch nicht übermäßig anspruchsvoll, dennoch unerwartet anstrengend, vor allem aufgrund der Hitze (das steht Antalya in nichts nach). Der Start in Cartagena (1 Mio. Einwohner) war direkt ziemlich extrem: voll, eng, Stop-and-Go und wirklich ein Glutofen. Wir waren froh, als wir endlich etwas rollen konnten. Dann Landstraßen mit Straßenzustand wie in NRW, ganz okay, mit vielen Teerflecken und - als Hauptrisiko - ziemlich tiefe potholes. Trotz aller Vermeidungsstrategie, ab und zu trifft man eines - aber die GS ist natürlich ungleich gutmütiger als die Harley. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn hier droht auf Dauer Felgenbruch.

    Ansonsten das Übliche wie in allen südlichen Ländern: Pferdekarren, sandige Stellen, Rumpelbusse. Eine Besonderheit sind die Mautstellen, Motorradfahrer dürfen hier in einer Nebenspur daran vorbeifahren ... die ist allerdings eher auf 125 ccm Scooter ausgelegt als auf Koffer-BMWs. Da heißt es treffen.

    Die Gruppe fährt sehr gut, sehr diszipliniert, sehr erfahren. Einige sind wirklich richtige "iron butts" und haben schon richtige Monstertouren gemacht. Viele haben allerlei Off-road-Trainings hinter sich. Ich schätze es so ein: mein Fahrkönnen ist eher in der unteren Mitte angesiedelt. Und meine Kondition auch. Letzteres hatte ich - ehrlich gesagt - nicht erwartet, und deshalb gehe ich jetzt zu Bett. Morgen stehen über 400 km nach Medellin bei wieder großer Hitze auf dem Programm, 7 Uhr ist Frühstück, 7.30 Abfahrt. Ich muss mich ranhalten.
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