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  • Day 26

    Oase des Donners

    January 26, 2018 in Peru ⋅ 🌙 25 °C

    25 mm Niederschlag ist nicht viel pro Jahr, verglichen mit den etwa 900 mm in Solingen. Dass Huacachina trotzdem grün leuchtet, liegt daran, dass die Oase von einem unterirdischen Fluss aus den Anden gespeist wird. Wir legen dort einen Stopp ein und treffen auf eine bizarre Welt. Die palmengesäumte Idylle mit Tretbooten ist nämlich von hohen Dünen umgeben, die nach hemmungslosem Buggyfahren und Sandboarden schreien. Und so stellen wir die Bikes in unmittelbarer Nähe von martialisch aussehenden Spaßfahrzeugen ab, die von donnernden Chevrolet-8-Zylindern angertrieben werden. Die Werkstatt unter freiem Himmel wirkt auf den ersten Blick nicht übermäßig aufgeräumt, aber man scheint zurecht zu kommen.

    Während der Weiterfahrt nach Nasza steigt das Thermometer auf 38 Grad. Viel Trinken, ich weiß. Abkühlung bringt auf den letzten 100 km ein ziemlich starker Seitenwind. Ich fahre am Ende der Gruppe und erfreue mich an der Schräglage der anderen, obwohl die Strecke schnurgerade verläuft. Damit Ihr wach bleibt, einmal wieder eine kleine Quizfrage: Wir fahren nach Süden, de Wind ist auflandig ... welche Seite des Reifens fahren wir stärker ab?

    Unser Tagesziel ist Nazca, das ist dieser Ort mit den Bodenlinien, die man nur von oben als zusammenhängende Gebilde ("Geoglyphen") erkennen kann. Ihr habt bestimmt schon einmal eine Reportage auf 3Sat dazu gesehen (in meinem nächsten Leben möchte ich übrigens Reisereporter werden, vielleicht beim ZDF, ich vermute, die Budgets sind im öffentlich-rechtlich für so etwas noch ordentlich vorhanden). Wie immer gibt es zu den Nazca-Linien jede Menge Theorien, wie immer bleibt aber am Ende unklar, was sich die Menschen vor 2000 Jahren dabei gedacht haben. Mal sehen: Da morgen Rasttag ist, haben wir ausreichend Gelegenheit, der Sache auf den Grund zu gehen. Ich werde berichten.
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