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  • Day 35

    Kamisaraki? Waliki!

    February 4, 2018 in Bolivia ⋅ ☀️ 14 °C

    Die Kleine (und ihr noch kleinerer Bruder) faszinieren. Sie gehört zu den Urus, einem indigenen Völkchen, das auf dem Titikakasee lebt. Vor 500 Jahren flohen sie vor den Inkas auf den See, zunächst in Booten, später entdeckten sie, wie man "floating islands" baut. Es sind noch etwa 2.000 auf circa 50 schwimmenden Inseln, gebaut aus dem Schilfgras Totora. Natürlich leben sie heute vom Tourismus, kassieren Einritt, verkaufen bestickte Decken und lassen uns gegen entsprechende Bezahlung in ihre Hütten schauen. Dennoch ziehen sie uns in ihren Bann.

    Auf dem Weg hinaus auf den See bringt uns der Führer bei, wie man sich hier begrüßt, denn die Urus sprechen ihre eigene Sprache. Von den Inseln würden sie uns "Kamisaraki" zurufen, wir sollten dann "Waliki"antworten. Machen wir natürlich brav.

    Erst mittags fahren wir weiter und überqueren die Grenze nach Bolivien. Man will uns zunächst aus Peru nicht ausreisen lassen, denn das gestrige Gewitter hätte das Computersystem lahmgelegt, und wir mögen bitte warten. Marc, den Ihr auch mit unserem kleinen Uru-Mädchen auf dem Arm seht, beschleunigt mit einer kleinen Zahlung an den zuständigen Grenzbeamten die Reparatur, und wir können - als einzige, die diese Grenze überhaupt überqueren wollen - nach einer guten Stunde weiterfahren. Unser Zielort heißt verheißungsvoll Copacabana, aber mir scheint, der Name wurde irrtümlich vergeben.
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