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  • Day 2

    Im Regen zu Klimt am Attersee

    August 10, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 22 °C

    (Bert) Man hofft zwar irgendwie, dass der Regenradar daneben liegt, aber am Ende hat er meistens recht. Und heute sagt er ein breites Regenband vorher, dass uns im Grunde von Bamberg bis Deggendorf begleitet. Und mich daran erinnert, dass ich eigentlich die Regenhose erneuern wollte. So hingegen wird es untenrum etwas klamm. Und auch Goretex-Handschuhe und Goretex-Stiefel geben nach mehreren Stunden Beregnung einfach auf und lassen durch, was unaufhörlich vom Himmel fällt.

    Versöhnlich immerhin, dass es die letzten hundert Km trocken bleibt und uns der Hausruckwald noch mit ein paar schönen Kurven belohnt - und auch mit einer skurrilen Geschichte, nämlich der des Frankenburger Würfelspiels. In aller Kürze: Habsburg verpfändete Oberösterreich im dreißigjährigen Krieg an Bayern. Im Zug dieser Pfändung versuchten katholische Geistliche aus Bayern die reformierten Hausrucker wieder in die richtige Glaubensspur zu bringen. Dagegen wehrten sich die Frankenburger per Aufstand, was nicht gut endete: 36 Rädelsführer wurden zum Tod verurteilt. Doch die Hälfte kam mit dem Leben davon, denn man gab den Todgeweihten die Chance, paarweise gegeneinander um ihr Leben zu würfeln.

    Am Attersee endlich angekommen, starten wir in Richtung Klimt-Zentrum. Berühmt ist sein Werk "Der Kuss", aber am Attersee entstanden eine Reihe schöner Naturbilder, da er hier regelmäßig in der Sommerfrische war. Vor dem Klimt-Zentrum befindet sich sinnigerweise ein modern angelegter Themengarten, in dem Klimts Bilder an passend bepflanzten Hochbeeten hängen,

    Was isst man am Attersee? Natürlich "Steckerlfisch" vom Holzkohlegrill. Wir versuchen anschließend, das touristische Leben zu finden. Wir suchen allerdings vergeblich. Vermutlich wurde es für immer von den GICHTIS beendet, die auf einem Plakat ihren nächsten Auftritt androhen ("Evergreens vom Feinsten, es wird getanzt"). Na dann, viel Spaß!
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