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  • Day 402

    Death Road - ein Überlebender berichtet

    March 14, 2019 in Bolivia ⋅ 🌧 23 °C

    „Camino de la Muerte“ wird sie im Volksmund genannt. 1930 erbaut und lange die einzige Verbindung zwischen dem Amazonas-Regenwald und La Paz. Die Strasse steigt von La Paz auf den La Cumbre Pass, 4670 M.ü.M., und fällt danach auf etwas 1200 Meter ab, um in Coroico (dem Tor zum Amazonas) zu enden. Eigentlich heisst die 80 Kilometer lange Piste Yungas-Strasse, doch die zahlreichen Unfälle mit Todesfolgen brachte ihr den gefürchigen Übernamen des Todes. Bis im Jahre 2007 starben jährlich bis zu 300 Reisende auf dieser Strasse. Danach wurde der Schwerverkehr auf die neu gebaute Umfahrungsstrasse umgeleitet. Heute ist sie nur noch für Mountainbiker und leichte Motorfahrzeuge nutzbar.

    Früh morgens machte sich Manu auf den Weg, zusammen mit 3 Mittätern und einem Guide, den Cumbre Pass zu erklimmen. Mit dem Minibuss versteht sich 🤷‍♂️ - das Mountainbike ist auf‘s Dach geschnallt. Auf 4670 Meter hiess es Vollmontur anziehen, inklusive Helm und Gelenkschoner. Letzte Instruktionen und los gings, vorerst mit Regen, Nebel und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die ersten 20 Kilometer waren asphaltiert und wir bekamen Zeit, das Bike kennenzulernen und mit den klimatischen Bedingungen klar zu kommen. Eine kleine Stärkung später (Coca-Tee und Spiegeleisandwich) ging es endlich auf die mystische Strasse, 63 Kilometer auf einer Schotterpiste, nicht breiter als ein Lastwagen. Links ging es meistens Senkrecht den Berg hinunter, rechts hinauf. Ab und zu wurde der Weg von einem Wasserfall oder einem Hangrutsch unterbrochen. Ach ja, der Regen hörte natürlich nicht auf, nass bis auf die Unterwäsche waren wir schon nach 10 Minuten. Gegenverkehr hatten wir an diesem Tag keinen, da die Strasse auf Grund von Hangrutschen für die Autos gesperrt wurde. 🤨

    Knapp 3 Stunden dauerte die atemberaubende Abfahrt. Immer wieder legten wir einen Stopp ein, um die Aussicht zu geniessen und ein Erinnerungsbild zu knipsen. Je länger die Fahrt dauerte, desto wärmer wurde es. Am Endpunkt auf knapp 1200 Meter genossen wir angenehme 20 Grad, es war übrigens schon 4 Uhr nachmittags. Ein kurzes Mittagessen und schon ging es wieder zurück in die Kälte nach La Paz auf 3600 Meter.

    Zusammengefasst war es ein tolles Erlebnis in einer eindrücklichen Umgebung und wir haben überlebt. 🙏
    Kaum vorstellbar, wie sich auf diesem Weg 2 Lastwagen/Busse kreuzen konnten (oder eben auch nicht). Passende Bilder liefert google. 🥴
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