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  • Day 412

    Viele Wege führen nach Machu Picchu

    March 24, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 17 °C

    Der bekannteste dieser Wege ist natürlich der Inka Trail, eine 4-tägige Wanderung, die für uns nicht in Frage kam, da sie meist gut ein halbes Jahr vorher ausgebucht ist. Dann gibt es noch diverse andere hochpreisige Treks, für die uns unser Budget dann doch zu schade war. Dann wäre da die bequeme Variante mit dem Zug bis nach Aquas Calientes (kleines Dörfchen am Fusse des Machu Picchu) und von dort mit dem Bus. Jedoch ist auch diese Variante recht kostspielig. Also entschieden wir uns für die günstigste und wohl gesündeste Variante.

    Von Cusco aus ging es mit einem Minibus über die Death Road Perus, nach Hidroelectrica. Von dort aus liefen wir 11 Kilometer den Bahngleisen entlang bis nach Aguas Calientes, wo wir übernachteten. Am kommenden Morgen war bereits um 4.30 Uhr war Tagwacht und nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Machu Picchu. Es war noch stockdunkel als wir mit dem Aufstieg begannen. Es erwarteten uns 1,75 Kilometer Wanderweg, hauptsächlich Stufen, steil den Berg hinauf. Auf 2'400 M.ü.M. angekommen gönnten wir uns eine kleine Pause, wir hatten kein Stress, da wir im dichten Nebel gelandet sind.

    10 Min später standen wir an einem der Hauptfotostopps und schauten Richtung Machu Picchu. Alles was wir sahen war jedoch eine weisse Wand.😄 Also gingen wir noch weiter hinauf und beobachteten erstmals die Lamas. Dann konnte man die Ruinen schon einigermassen erahnen. Wir liessen dem Nebel noch ein bisschen Zeit und siehe da: wir konnten endlich einen Blick auf das Gesamtbild werfen. Doch kurz weggeschaut und schon war da wieder die weisse Wand. Also beschlossen wir erstmal zur Inkabrücke hochzulaufen. Über einen schmalen Pfad ging es vorbei an senkrechten Felswänden. Und dann tauchte sie auf, die Inkabrücke. Wirklich unglaublich, wir können uns nicht vorstellen, wie man so etwas an dieser Lage erbauen kann.

    Als wir zurück kommen, scheint die Sonne und nun ist auch der Blick auf die Stadt genial. Sogar die Gipfel der umliegenden Berge kann man erkennen. Wir können immer noch nicht fassen, wie gut die Bauten erhalten sind. Schliesslich soll die Stadt bereits 1450 erbaut worden sein. Nachdem wir uns die Stadt von oben angeschaut haben, geht es dann auch noch durch die Stadt hindurch. Wir gehen vorbei an den berühmten 3 Portadas, den espejos de agua (welche die Inka zum Beobachten der Sterne nutzten) und diversen anderen Bauten. Die Aussicht auf die umliegenden Berge ist gewaltig und man kann sich gut vorstellen, weshalb genau dieser Platz für die Stadt ausgewählt wurde.

    Auf den letzten paar Metern schlägt das Wetter um, es beginnt zu regnen. Wir machen uns auf den Abstieg. 1763 Stufen zählen wir, das geht ganz schön in die Knie.🙈 Unten angekommen, genau als wir im Restaurant Platz nehmen, beginnt es noch viel heftiger zu regnen. Wir haben also wiedermal Glück gehabt.🙂

    Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Rückweg nach Hidroelectrica. Nach wenigen Metern beginnt es wieder zu regnen. Nach gut einem Drittel des Weges, sehen wir eine Menschentraube in ihren Ponchos am Wegrand stehen. Als wir näher rankommen, sehen wir, dass dort wo mal ein Gleis über den Fluss war, nichts mehr ist. Es wurde vom Fluss weggespühlt, die nächsten Tage wird hier wohl kein Zug mehr fahren... Zum Glück hat der Zivilschutz bereits eine Notbrücke gebaut. Nach einigen Minuten, dürfen wir über Baumstämme balancierend, den reissenden Fluss überqueren. Eine 7-stündige Fahrt später, treffen wir wieder in Cusco ein. Wir verbringen noch eine Nacht hier, bevor wir am nächsten Abend in den Nachtbus nach Arequipa steigen.
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