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  • Day 174

    Amman

    December 18, 2021 in Jordan ⋅ ⛅ 6 °C

    Wir schliefen sehr gut in Yasers Wohnung. Erholt starten wir heute um 7.30 Uhr in den Tag. Zufälligerweise liest Martina heute Morgen, dass sich die Bestimmungen für die Einreise nach Griechenland ab dem kommenden Sonntag um 6 Uhr ändern. Auch da brauchen wir jetzt einen Antigen-Test, nicht älter als 24h, oder PCR-Test, nicht älter als 72h. Also machen wir uns schlau, wo wir einen derartigen Test kriegen. Schnell werden wir fündig. Einerseits ist es in Aqaba möglich, im Hilton Hotel oder im Medlabs einen Test zu machen. Zum Ersterwähnten gibt es aber keine Infos über Kosten, Dauer bis Resultate kommen und ob man den Termin reservieren muss oder nicht. Martina schreibt dem Host der Wohnung und fragt, ob es möglich sei, diese Teststation zu kontaktieren, da wir keine SIM-Karte von hier haben. Müggi bereitet in der Zwischenzeit ein leckeres Frühstück zu.

    Nach dem Frühstück schreibt Yaser zurück. Er ist sehr sehr nett und hilfsbereit. Er hilft uns, das beste Testangebot zu finden. Scheinbar kann man in Jordanien den Antigen-Test nur im Spital machen. Er ist sich aber nicht sicher, ob das Resultat dann auch wirklich reisesicher ist. Also entscheiden wir uns für den PCR-Test. Er empfiehlt uns ein Labor in Amman. Dies wird vor allem von Einheimischen genutzt. Die Kosten liegen aber bei lediglich 15 JOD pro Test. Also bezahlen wir insgesamt 20 JOD (26 Franken) weniger, als beim günstigsten in Aqaba. 🙏

    Um 12.30 Uhr verlassen wir die Wohnung und fahren Richtung Innenstadt. Um 13.00 Uhr treffen wir uns mit Mohammed, der in Amman aufgewachsen ist, zu einer zweistündigen Stadtführung. Mit dem Auto durch die Stadt zu fahren, erweist sich als nicht ganz einfach. Ohne zu blinken fahren dir von links und rechts Autos vor die Nase. Spuren kennen sie hier nicht. Martina beneidet Müggi ums Fahren nicht.

    Mohammed treffen wir dann gerade noch pünktlich. Wir sind heute seine einzigen Gäste. Zuerst erklärt er uns, wie Amman entstanden ist, anschliessend laufen wir durch die Stadt. Es ist sehr spannend mit ihm durch die Gassen zu laufen, vor allem weil die verschiedensten Märkte im Mittelpunkt stehen, weniger die Touristenattraktionen. So besuchen wir beispielsweise einen Markt, an dem man jeden Teil vom Tier (vom Kopf bis zum Schwanz) zum Verzehr kaufen kann. Ein ganzer Kopf eines Rindes ist für 25 JOD (35 Franken) zu haben. Auch gibt es einen Waffenmarkt, der von der Polizei gut überwacht wird. Nur Menschen ohne Strafregistereintrag und mit Registrierung dürfen Waffen kaufen.
    Beeindruckt hat uns auch, dass man einfach gratis abgefülltes Wasser in Bechern am Strassenrand nehmen kann. Der Guide erklärt uns, dass die Jordanier gut zueinander schauen und vieles fürs Gemeinschaftswohl machen. So bietet zum Beispiel auch ein alter Mann gratis Schuhe an. Auch uns wird ein Paar offeriert, doch lehnen wir höflich ab.

    Jordanien, aber vor allem Amman, ist extrem im Umbruch. Immer mehr sieht man Männer und Frauen gemeinsam unterwegs. Auch sehen wir heute ein Paar, das sich auf der Strasse die Hand gibt. Normalerweise wird dies nicht gerne gesehen. Was aber auch zukünftig bleiben wird, sind die getrennten Gebetsräume in den Moscheen, wie Mohammed meint.

    Dieses Jahr feiert Jordanien die 100-Jährige Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. Damals war Amman noch weitgehend unbesiedelt. Vor allem in den letzten Jahrzehnten erhielt die heutige Hauptstadt einen grossen Zuwachs. Heute zählt man ungefähr 4 Millionen Einwohner.
    Früher, wo heute die Hauptstrasse verläuft, schlängelte sich der Amman River hindurch (der dann aber nach und nach ausgetrocknet ist).
    Es gäbe noch so viel Interessantes zu schreiben, doch würde es den Rahmen dieses Blogs sprängen. 😉

    Nach 2.5 Stunden verabschieden wir uns von Mohammed. Erschöpft durch die vielen Informationen und den hohen Lärmpegel der Downtown Ammans, steigen wir noch zur Citadele hoch und geniessen den Ausblick über die verschiedenen Hügel, zwischen denen Amman eingebettet ist.
    Ursprünglich wurde diese Stadt deshalb auch City of Seven Hills genannt.
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