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  • Day 113

    Das Liberty Wreck in Tulamben

    July 22, 2018 in Indonesia

    Um unseren letzten Aufenthaltstag in Amed noch mal richtig zu nutzen fuhren wir mit Putu, unserem Fahrer von gestern, nach Tulamben. Dort befindet sich das USAT Liberty Wreck unter einer kühlen Schicht salzigen Liquids. Das Wrack hat beeindruckende Maße und eine ebenso beeindruckende Geschichte. Schon 1918 erbaut leistete sie Dienst als Frachter während des ersten Weltkrieges. 🚢
    Nachdem es als Versorgungsschiff im zweiten Weltkrieg von einem japanischen Torpedo schwer beschädigt wurde, versuchten die Amerikaner die Liberty in den im Norden liegenden Hafen zu schleppen um diese dort zu reparieren, denn noch war das Schiff in einem Stück. Bei der Bergungsaktion nahm sie allerdings zu viel Wasser auf und wurde am Strand von Tulamben aufgegeben. Zu diesem Zeitpunkt transportierte der Frachter Gummi und tonnenweise Eisenbahnschienen. Innerhalb von kurzer Zeit wurde die Ladung zum größten Teil geplündert und nach einigen Jahren fingen die Ortsansässigen sogar mit der Demontage des Frachters an. Kurz darauf wurden jene durch die gewaltige Eruption des Agung 1963 (bei der über 2000 Menschen starben) unterbrochen. 🌋😓
    Der katastrophale Ausbruch ließ das Wrack, welches immerhin 12 km vom Vulkan entfernt liegt, in zwei Teile brechen. Außerdem wurde es zahlreiche Meter vom Strand ins Meer gedrängt, so dass es heute auf einer Tiefe ca. 9 bis 30 m liegt, wobei einige Teile bis auf 4 m ragen. 😮
    Nachdem wir den kommerzverseuchten Zugang hinter uns gelegt hatten suchten wir uns ein ruhiges Plätzen im Schatten. Die Popularität dieses Tauchspots schwemmt täglich mehrere hundert Taucher an. Da waren wir auf jeden Fall froh nur mit leichter Ausrüstung da zu sein. 😌
    Die Ausmaße des Wracks wirken unter Wasser noch enormer. Trotz guter Sicht musste man gute 150 m Schwimmen, um von einem Ende zu anderen zu gelangen. Jonas konnte dank neu trainierter Fähigkeiten auch weit hinab und den Scuba-Tauchern Gesellschaft leisten. 😊
    Sieht auch lustig aus, wenn literweise Atemluft der Taucher durch die kleinen Risse in der Hülle aus dem Inneren des Wracks nach außen dringt.
    Leider waren die geliehenen Flossen totaler Mist. Wenn es irgendwann wieder in tropische Gewässer geht haben wir eigene dabei. Macht einfach viel mehr Spaß mit guter Ausrüstung.. aber ein Erlebnis war's trotzdem! 😊 Man hat aus der richtigen Perspektive auch einige Schiffsteile wiedererkannt (abgesehen vom Rumpf und Frachtraum natürlich). Ein paar Eisenbahnschienen waren auch noch zu entdecken. Inzwischen ist alles aber mit einer dicken Schicht Meeresfauna überwachsen.

    Nach einigen Stunden der Wrack-Erkundung fuhren wir zurück und ließen den Nachmittag und Abend im Blue Earth Café, auf der Terrasse eines riesigen Bambus-Bungalows über den Dächern Ameds, ausklingen. Natürlich mampften wir auch wieder wie die Schweine. 😂🐖
    ..und den immer-schönen Sonnenuntergang gab‘s dazu. 🌅
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