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  • Day 115

    Der Weg ist das Ziel

    July 24, 2018 in Indonesia ⋅ ☀️ 26 °C

    Nachdem wir unser balinesisches Frühstück auf der Terrasse genüsslich verschlungen hatten, besorgen wir uns Fahrräder. Für unseren wiederholten Ubud-Aufenthalt wollten wir nämlich ausgiebig das Umland erkunden. Heute soll es radelnd nach Tegalalang gehen, einem 10 km nördlich gelegenen Dorf. Dieses ist für seine spektakulären Reis-Terrassen bekannt, die sich in ihrer Pracht offensichtlich von denen in der Umgebung abheben sollen. Unsere Hinfahrt führt uns durch zwei kleine, in Reisfeldern eingebettete Dörfer.
    Die traditionell gekleideten Frauen trugen stapelweise Opfergaben auf dem Kopf zum Tempel. Die Schwiegertochter unserer Gastfamilie hatte uns bereits beim Frühstück davon berichtet. Immer zu Vollmond müssen zusätzlich zu den täglichen Darbietungen auch die Größeren verteilt werden. Sie fuhr schon früh morgens auf den Markt, kaufte die Blumen und hat seit dem 50 große und aufwendige Opfergaben zusammengestellt. 😮 Ganz schön viel zusätzliche Arbeit. Ihr Motto: "balinese women are wonder-women!". 💃

    Wir strampeln also stetig seicht bergauf, durch die wundervolle Landschaft und an zahllosen Handwerks-Läden vorbei. Die kunstvoll gestalteten Möbel und Accessoires ziehen uns mal wieder in den Bann. Witzig finden wir auch die wortwörtlichen Haufen von geschnitzten Enten. 🐤
    Am Ziel angekommen müssen wir uns eingestehen, dass wir eine idyllischere Vorstellung von Tegalalang hatten. Die Reisterrassen sind zurzeit nicht richtig bewachsen, aber das stört uns nicht wirklich. Hauptproblem ist die übermäßige und unnötige Kommerzialisierung: Schon fahrend auf der Straße wird man wieder von zwielichtigen Typen belappt, die Kundschaft sichern wollen. Am Straßenrand wird man aufgefordert Eintrittstickets für den Ort zu kaufen. Wir lehnen mit Nachdruck ab. Nervig.. 😰

    Das Dorf ist aber wohl der ideale Ort für Instagram-Fotos: überall befinden sich Schaukeln und kostenlose "Selfie-Spots". Entsprechende Menschen sind auch unterwegs. Nach wenigen Minuten kehren wir wieder um. So richtige Lust auf einen Spaziergang in den Reis-Terrassen, im Gänsemarsch mit anderen entnervten Touristen (die aus ganz Bali aufwändig mit dem Taxi chauffiert wurden), haben wir nämlich nicht. Auf unserem Rückweg halten wir an einem Restaurant, mit sagenhaftem Blick auf weitere Reisfelder, an und genehmigen uns einen Happen. Hier ist nämlich kaum Tourismus und die Einheimischen ticken auch anders. Viel angenehmer und somit wurde der Weg zum Ziel. 😉
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