Satellite
  • Day 167

    Historischer Park in Alt-Sukhothai

    September 14, 2018 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    In Sukhothai ist nicht viel los. Dabei hat die überschaubare Thai-Stadt einiges zu bieten. Gut für uns! 😊👍
    Vor fast 800 Jahren von König Ramkhamhaeng errichtet, diente sie als Hauptstadt Siams. Auf dem 70 km² großen Gelände, etliche Kilometer abseits von Neu-Sukhothai, stehen Ruinen von Regierungsgebäuden sowie von buddhistischen und hinduistischen Tempeln oder deren Hybriden.. soweit das Auge reicht (weit über 200, meist nur einen Steinwurf voneinander entfernt). Der historische Kern des Königsreiches wurden 1991 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Renovierungsarbeiten gab es zum Glück schon vorher. Für heute hatten wir uns den zentralen Bereich vorgenommen. Die Überreste der alten Stadtmauer, die den inneren Bereich vollständig umschließt, sind noch immer sehr gut zu erkennen: dreimal abwechselnd Wassergraben und Erdwall.. und das Kilometerlang. Sehr beeindruckend. 😯

    Der Park ist von asphaltierten Straßen durchzogen, die die komfortable Erkundung mittels Fahrräder erleichtern. Unsere Entdeckerlust musste allerdings erstmal zurück gesteckt werden, denn wir wurden belagert. 😳 Kaum hatten wir den Park betreten, rannten Schulkinder mit wedelndem Papier und Stift auf uns zu. Alle hatten gelbe T-Shirts an und ein Schild mit Spitznamen um den Hals baumeln. Innerhalb von einer Stunde hatten wir knapp ein Dutzend immer gleicher Fragebögen über Essen, Reiseziele, Favoriten und schlechte Erfahrungen wahrheitsgetreu beantwortet. Kaum sind wir ein paar Meter weiter gegangen kamen die nächsten Kinder um die Ecke gestürmt. Ziemlich witzig.. 😊
    Die Schweißperlen auf der Stirn der Kinder wurden immer größer beim Versuch Jonas, Lisa oder Germany zu schreiben (Donut und Risa aus Jormane). 😂 Wenn die Umfrage nicht nur für den Englischunterricht genutzt wird, sondern auch an die Tourismusbehörde weitergereicht wird, dann ist Thailand bald bedeutend sauberer: "What don't you like about Thailand? - Trash and Plastic!"
    Dabei ist ausgerechnet Sukhothai total super-sauber. Die erste Zeit haben wir also kaum die wundervollen Ruinen vor unseren Nasen wahrnehmen können. Nachdem der Sturm an Nachfragen abbrach genossen wir aber die Leere und Ruhe des Ruinenparks. Besonders das Fahrrad fahren macht hier unendlich Spaß. 🚴 Jeder Tempel hat seine eigene Geschichte zu erzählen, trotz ähnlichen Aufbaus. Hinter jeder Mauer und jeder Säule gibt es mehr zu erkunden und das alles ohne Touristenmassen.

    Wir verspürten langsam Hunger und besuchten, nach einen kleinen Abstecher im ausgestorbenen Töpferviertel, die nahe gelegene Markthalle. Das Angebot war echt gut und man hat richtig Lust bekommen zu kochen. Nach einer kurzen Pause mit frischem Obst am See besuchten wir den nördlichen Teil des Parks, außerhalb der Stadtmauern. Viel Gras, ab und zu Backsteinruinen und wir entdecken abermals hinduistische Gebäudemerkmale.

    Bevor es weiter ging musste Schweiß und Staub des Tages runter gewaschen werden, denn wir wollten noch unter Menschen. 😌
    Auf dem Weg zum 800-Jahr-Nachtmarkt bewunderten wir den Sonnenuntergang in der nüchternen Präsenz des Erleuchteten. Das ist auch nur möglich, da wirklich alle paar Meter uralte Ruinen zu finden sind. 😮
    Der Markt setzt sich aus kleinen Bambushüttchen zusammen, in denen Speisen und Getränke verkauft werden. Wir gönnten uns Pad Thai (Nudeln), Satay (Fleischspieße) und scharfen Papaya Salat. Da der Generator offensichtlich überhitzte, verbrachten wir die meiste Zeit in wohliger Dunkelheit und Kerzenlicht. Aufgrund eines nahenden Gewitters verkrümelten wir uns bald, aber nicht ohne den ein oder anderen Schnappschuss dieser Naturgewalt einzufangen. Ohne die Myriaden an Moskitos mitten im dunkeln Unterholz hätten wir tausende Fotos schießen können.. 😍⚡
    Read more