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  • Day 173

    Kunst, Kultur und das Jim Thompson Haus

    September 20, 2018 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Nachdem wir die Mittagshitze abgewartet hatten, stolperten wir mit entsprechendem Hunger in die Innenstadt. Wir stiegen wieder am Nationalstadion aus und suchten uns einen Foodcourt in einem der zahlreichen Einkaufszentren. Wir landeten bei einem hochpreisigen Inder und gönnten uns anschließend noch eine Zimtschnecke von ‚Cinnabon‘, eine Kette die wir uns auch in Deutschland wünschen würden. Traumhaft lecker. 😋
    Anschließend erkundeten wir mit vollen Bäuchen das ‚Bangkok Culture and Art Center‘. Dieser Hybrid aus Galerie, Kunstgeschäft und Hörsaal präsentiert momentan Zeichnungen von Kindern mit Behinderung aus. Zu den Kunstwerken konnte jedes Kind der Gruppe gleichberechtigt beitragen, wodurch wunderbare Traumwelten mit Prinzessinnen, Aliens und Tieren entstanden. In den obersten Etagen befand sich im völligen Kontrast dazu eine Architekturausstellung zu mit innovativen Designideen. Da waren schon echt coole Sachen dabei. Einige dieser Modelle wurden bereits in Thailand gebaut, wobei wir uns manchmal über die Sinnhaftigkeit des Projektes fragten. Beispiel: „Die Schönheit des Betons“ ..kubischer ein Betonklotz, nichts anderes.. aber bei Kunst ist ja alles erlaubt, richtig? 😲

    Nicht weit entfernt liegt das Haus von Jim Thompson. Während des zweiten Weltkrieges kam der US-Amerikaner im Auftrag des Geheimdiensts auch nach Asien. Nachdem der Krieg endete, siedelte der ehemalige Architekt in Bangkok. Er revolutioniert die sterbende Kunst der Seideherstellung in Thailand. Seine Liebe zur neuen Heimat zeigt sich in der Präservation der Kulturgüter des Landes. Auf seinem Anwesen stehen viele traditionelle Teakhäuser, die aus dem ganzen Land zusammengetragen wurden. Die Einrichtung beherbergt zahlreiche Originale, wie zum Beispiel Buddhafiguren aus Ayutthaya, Töpferwaren und Holzschnitzerein. Diese Kunstsammlung stellte er bereits zu Lebzeiten der Öffentlichkeit zur Verfügung. 👍
    Thompson lebte nach den traditionellen thailändischen Werten, so errichtete er einen Schrein für die aus dem Haus herausgescheuchten Geister, hatte erhöhte Türschwellen gegen böse Geister und selbst sein Einzugsdatum legte er mit einem buddhistischen Mönch nach seinem Horoskop fest. Im Jahr 1967 verschwand Thompson spurlos und bis heute ungeklärt in den Cameron Highlands in Malaysia. Dieser Mann hat auf jeden Fall eine skurrile Lebensgeschichte, aber sein Vermächtnis hat im Land viel bewirkt und thailändische Seide in der ganzen Welt berühmt gemacht.
    Nach diesem wirklich interessanten Besuch erkundeten wir noch den dazugehörigen Dschugel-Garten und machten uns, getrieben vom Gewitter zurück zur Unterkunft. ☔
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