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  • Day 28

    Chiloé - Quellon, Cucao, Castro

    October 31, 2018 in Chile ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach einer fünfstündigen Fährfahrt nach Quellon kommen wir unbeschadet, im Regen, an. Ein kleiner Ceviche- Snack (die Insel Chiloé ist für seine unschlagbar guten Fischgerichte bekannt) und weiter geht die Fahrt Richtung Norden. Am Weg verabschieden wir uns von den Jungs, die nur zwei Tage hier Zeit haben- diese wollen sie ungeteilt den Essen widmen, während wir uns auf (vorhergesagten) Sonnenschein freuen, und im Nationalpark mal endlich wieder ein bisschen unsere Füße vertreten wollen!
    Gesagt getan, um einiges Gewicht im Auto leichter machen wir uns auf den Weg nach Cucao, der Ort am Chiloé- Nationalpark wo es zahlreiche Camp- und Ausflugsmöglichkeiten gibt. Wie üblich sind ca. 2/3 davon mal wieder geschlossen, allerdings ist es diesmal ganz praktisch- da wir keine Zahlungsmöglichkeit finden, verbringen wir eine Nacht gratis am Nationalpark-Campingplatz. Das beste an der Fahrt nach Cucao ist, dass, je näher wir kommen, der Himmel blauer und blauer wird und wir schließlich im strahlenden Sonnenschein empfangen werden. Nach so vielen Regentagen fühlen wir uns einfach nur überglücklich, endlich die Sonne zu sehen (auch wenn das Klima hier am Pazifik noch recht knusprig-windig ist). ☀️
    Wir genießen den Sonnenuntergang am Strand, ganz allein, mit Ukulele und ein bisschen singen und hauen uns nach einer wärmenden Suppe und Tee ins Zelt auf Ohr. Und siehe da: es regnet nicht mal in der Nacht!! Unsere zweite regenfreie Nacht im Zelt seit Beginn unserer Reise 😊

    Am nächsten Tag versuchen wir erfolglos, uns Kajaks auszuleihen... also wandern wir durch das Baumdickicht im Nationalpark, danach ein wenig am Pazifik-Strand entlang und genießen die Aussicht auf die beeindruckenden Wellen und die Hügel mit grasenden Kühen nebenan (Kühe am Strand? häh?), machen einen Umweg am Rückweg durch die Hügellandschaft mit haufenweise blökenden Schafen und treffen uns schließlich mit Alice, unserer englischen Freundin, die uns wieder für ein paar Tage begleiten wird.
    Zusammen fahren wir dann noch zur "Muelle de las Almas", der Kai der verstorbenen Seelen- von dort werden die Seelen mit einem Boot ans andere Ufer gebracht. (Chiloé ist neben Fischgerichten und Kirchen auch für seine abergläubischen Bräuche und Geschichten mit Hexen und Seelenverwünschern bekannt)
    Nach den obligatorischen Fotos und dem Rückweg merke ich (wie schon den ganzen Tag) dass mein Magen sich immer mehr zu winden beginnt (wahrscheinlich mein Fisch von gestern Mittag)... anstatt in Castro zu zelten entscheiden wir uns am Ende doch für ein Hostel beim supernetten, etwas chaotischen Fernando und ich verbringe den Rest des (Halloween-) Abends mit verstimmem Bauch im Bett während sich Alice und Franz zwei gigantische (vegetarische) Burger und ein paar Craft-Beers einverleiben. Die Burger, die man in den Bars hier bekommt, haben meist den Durchmesser eines ganzen Tellers- und ich meine die richtigen, nicht Dessertteller 😂
    Das beste an dem Hostel ist (neben weichem Bett, warmer Daunendecke und warmer Dusche) der ECHTE Kaffee, den Fernando mit seiner Mokka-Maschine gratis am Nachmittag und zum Frühstück bereitet. Hier in Chile ist Bohnenkaffee ungewöhnlich, man trinkt eigentlich nur Nescafe (bäh) - umso mehr muss man das hier nutzen!
    Anderntags unternehmen wir noch einen Spaziergang durch die Stadt, sehen uns die wirklich sehr schöne Kirche San Francisco an (besonders Jesuiten und Franziskaner haben hier viel Missionarsarbeit geleistet). Die Kirchen hier auf Chiloé zählen übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe.
    Ebenso machen wir einen Postkarten-Schnappschuss der Palafitos, Häuserfronten, die auf Pfählen direkt ins Meer münden und als Boot-Andockstelle dienen (leider ist bei uns grad Ebbe und kein Wasser da- also sinds nur Häuser auf Pfählen). Besonders schön sind die vielen bunten Farben!

    Nach einem Empanada-Mittagsmenü gehts weiter im Auto Richtung Ancud, die nördlichste Stadt der Insel- uns fehlen noch zwei essentielle Sachen: Curanto, der bekannte Fischeintopf, den man gegessen haben muss. Und, na klar: 🐧!!
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