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  • Day 115

    Pipiriki

    December 25, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 38 °C

    Christmas Day in NZL und noch Heiligabend in D, wir haben uns mit unseren Familien in Magdeburg und Berlin zur Skype-Videokonferenz verabredet. Also fahren wir nach unserem Frühstück zur örtlichen Bibliothek und bauen im Auto das iPad auf. Ihr fragt warum Bibliothek und Auto? An der Bibliothek haben wir freies und vor allem stabiles Breitband-WLAN und im Auto können wir sitzen 😊. Vor der Bibliothek, sie hat natürlich zu (Christmas 🎅). Nach ein paar anfänglichen Technikschwierigkeiten klappt es und alle sind da. Es ist so schön alle zusammen zu sehen und es ist sehr lustig. Nachdem wir hier fast nichts von Weihnachten sehen (Das Dorf ist wie ausgestorben, neben uns steht nur ein Pferd auf der Straße) und Vorweihnacht eigentlich nicht stattgefunden hat, ist das ein bisschen wie zu Hause zu sein. Nein, wir vermissen es nicht, wir haben hier zu viel Ablenkung und fehlende Besinnlichkeit, aber wir freuen uns über den Familienkontakt 👍😘. Mehr als eine Stunde später haben wir alles Wichtige ausgetauscht, wir bleiben noch ein wenig vor der Bibliothek und erledigen Emails, WhatsApp-Weihnachtsrätsel 😜, Bildersynchronisation in die Cloud und ein paar App-Aktualisierungen 🤓.
    Beim Aussteigen merken wir den "Spaziergang" von gestern 😯, das heißt wir müssen unbedingt was dagegen tun. So machen wir uns deshalb nach dem Mittagessen (Roulade, ihr erinnert euch?😊) auf den Weg zur Whanganui River Road. In Pipiriki soll es einen kurzen Wanderweg auf den Pukehinau-Gipfel geben, von dem wir sehr schön in das Whanganui-Flusstal sehen können. Der Whanganui River entspringt am Westhang des Vulkans Mt. Tongariro (kennt ihr jetzt schon 👍) und schlängelt sich ca. 315 km lang durch eine beeindruckende Tallandschaft bis zur Tasmansee. Er wurde wegen des früheren Schiffsverkehrs (Binnenschifffahrt zu den entlegenen Siedlungen und Flusskreuzfahrten) auch als der Rhein Neuseelands bezeichnet. Davon haben insbesondere die Orte Wanganui und Pipiriki profitiert. Zur Hochzeit des Tourismus auf dem Wasser hatte das Pipiriki-Hotel bis zu 15.000 Besucher im Jahr. Auch das wollen wir uns ansehen. 1934 wurde die Whanganui River Road, nach 30-jähriger Bauzeit, für den Autoverkehr freigegeben. Sie windet sich von Wanganui bis Pipiriki auf einer sehr kurvenreichen, teilweise asphaltierten und stellenweise extrem engen Straße entlang des Flusses etwa 80 km, vorbei an den wenigen verbliebenen Maori-Siedlungen.
    Schon die Anfahrt ist beeindruckend, denn von Raetihi bis Pipiriki gleicht die Straße eher einer Achterbahn 🎢.
    In Pipiriki angekommen finden wir den Wanderweg nicht, kein Hinweis, keine Richtungsangabe. Im offiziellen DOC-Wanderführer gibt es auch nur eine allgemeine Ortsangabe. Nach ein bisschen hin und her und hoch und runter, finden wir ein altes Tor in den Wald und die Pfosten eines nicht mehr vorhandenen Schildes, das wir prompt als ehemaliges Wanderwegshinweisschild einstufen.
    Es ist ein wunderschöner Weg, allerdings schon seit Jahren nicht mehr benutzt oder bewirtschaftet. So räumen wir uns den Weg frei (Machete wäre gut), finden Reste der Befestigung, Bänke an ehemaligen Aussichtspunkten und auf dem Gipfel eine rundum zugewachsene, nicht mehr vorhandene Aussicht. Jetzt ist klar, warum es keinerlei Hinweise zum Pukehinau Walk gibt 🤓. Aber uns hat es Spaß gemacht und war ein kleines Abenteuer.
    Von dem ehemaligen Glanz und den großartigen Gebäuden des vorvorigen Jahrhunderts ist bis auf das Colonial House von 1885 nichts mehr vorhanden. Heute starten hier die Jetboat- und Mountainbiketouren zur 'Bridge of Nowhere'.
    Ähnlich ist es mit Wanganui, die einzige Attraktion ist der Fluss.
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