Satellite
  • Day 150

    Mỹ Sơn - Tempelstadt im Dschungel

    January 29, 2017 in Vietnam ⋅ ⛅ 27 °C

    Was für Kambodscha Angkor Wat, ist My Son für Vietnam, ein Heiligtum und UNESCO-Weltkulturerbe und wir wollen da hin. Die Tour haben wir bereits in Nha Trang gebucht und kurz nach 8.00 Uhr werden wir vor unserem Hotel abgeholt. Der große Bus lässt schon darauf schließen, dass das keine Privattour wird. Auf meine Nachfrage bestätigt unser Guide, das wegen der Neujahrsfeiertage eine offene Tour stattfindet. Wir werden insgesamt 40 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten sein. Da wir eh Tausende Touristen auf dem Tempelgelände zu erwarten haben, spielt das eine untergeordnete Rolle. Blöd nur, dass ich nicht wirklich in die Sitzreihe passe. Der Bus ist wohl nicht für westliche Touristen gebaut. Aber auch das lässt sich für eine Stunde Fahrt überstehen. Angekommen, werden wir kurz darauf hingewiesen, die Wege nicht zu verlassen und die Tempelbauten nicht zu erklettern. Aus diversen Reiseführern wissen wir auch warum. Erstes, weil hier der Vietnamkrieg tobte und das Gelände von Vietkong und Amerikanern gleichermaßen vermint wurde und noch heute Minen gefunden werden. Zweites, weil durch die Bombenangriffe viel zerstört und teilweise nicht sicher zu begehen ist.
    Diese Bombardements zum Ende des Vietnamkrieges haben leider dazu geführt, das ein Großteil der Tempelanlage zerstört ist und nur einige Gruppen mit italienischer Hilfe vor ungefähr 4 Jahren rekonstruiert wurden. Dennoch ist die Anlage ein beeindruckendes Zeugnis der Baukultur der Chams. Ab dem 2. oder 3. Jahrhundert entstand an der Küste Vietnams die Cham-Kultur. Diese ist stark von der indischen Kultur beeinflusst, was sich insbesondere in der Übernahme hinduistischer Glaubensvorstellungen (Verehrung des Hindu-Gottes Shiva) und in der Kunst ausdrückt.
    Aus Champa, dem Reich der Cham, waren in My Son mehr als 70 Tempel, die in der Regel aus einem zentralen turmartigen Bauwerk und kleineren umliegenden Gebäuden bestehen, bis zum Beginn des Vietnamkrieges erhalten geblieben.
    Der berühmteste Turm war 24 Meter hoch und mit Bildhauereien von Löwen und Elephanten verziert. Er wurde 1969, als das Gebiet während des Vietnamkrieges von US-amerikanischen Flugzeugen bombardiert wurde, zerstört. Während dieser Bombardements wurden insgesamt 50 der rund 70 Tempel schwer beschädigt oder zerstört. Wiederaufbauarbeiten gestalten sich außerordentlich schwierig, da die fugenlose Ziegelbauweise der Cham (ohne Mörtel, Kleber o.ä), bisher nicht reproduzierbar ist.
    Wir lernen, dass die Ziegelbauten (Angkor Wat ist aus Sandstein) erst nach Fertigstellung ihre Verzierungen erhalten haben. Sie wurden ausgemeißelt und dann mit einem gelegten Feuer gebrannt. In den Ruinen finden wir an verschiedenen Gebäuden Figuren, Ornamente, Löwen und Elefanten.
    Nach der Besichtigung fahren wir mit dem Boot wieder zurück nach Hoi An, ein toller Ausflug.
    Auf dem Weg zum Hotel lassen wir uns ganz nach Touri-Art Hose und Rock schneidern, morgen ist es fertig! Hoi An ist bekannt für seine vielen Schneidereien, da haben wir uns locker mal anstecken lassen.
    Den Abend lassen wir in einem kleinen Restaurant direkt am Song Thu Bon River ausklingen.
    Read more