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  • Day 148

    Mopedtour in Nha Trang - Po Nagar

    January 27, 2017 in Vietnam ⋅ 🌬 29 °C

    Bis zur Abfahrt unseres Nachtbus ist noch viel Zeit und so beschließen wir, die wenigen Sehenswürdigkeiten Nha Trang mit dem Motorbike zu erkunden. Wir checken aus und lagern unser Gepäck in der Rezeption unseres netten Hotels. Der Aufenthalt hier war wirklich toll und das Personal super freundlich und zuvorkommend. Schnell noch die Badesachen eingepackt (es wird sehr schön heute) und für 50.000 VND (ca. 2 €) ein Moped des Hotels für den halben Tag gemietet und schon stürzen wir uns todesmutig in den vietnamesischen Höllenverkehr. Übrigens wurde auch hier nicht nach einem Führerschein gefragt und ich glaube, dass ein großer Teil der Vietnamesen sowieso ohne diesen fährt.
    Unsere erste Station sind die Po Nagar Cham Towers, ein ehemaliger hinduistischer Tempelkomplex des Champa-Reiches. Die Tempelanlage wurde um die Mitte des 8. Jahrhunderts von den Cham gegründet, im 9. Jahrhundert erweitert und nach ihrer Zerstörung im 11. Jahrhundert wiederaufgebaut. Der 32 m hohe Haupttempel aus dem 11. Jahrhundert ist das letzte große Bauwerk der Cham-Architektur. Die Geschichte Vietnams ist wechselhaft und blutig und begann mit dem ersten, Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr., im Delta des Roten Flusses errichteten Reich Au Lac und entwickelte sich, zeitweise als selbständiges, von vietnamesischen Dynastien beherrschtes Staatsgebilde, zeitweise als chinesische Provinz, zeitweise als Kolonie, mehrfach geteilt und wieder vereinigt, zum heutigen Vietnam.
    Das Königreich Champa entstand Ende des 2. Jahrhunderts im heutigen Mittel- und Südvietnam, war stark geprägt von indischen Einflüssen und hatte seine Blütezeit im 9. - 10. Jahrhundert. Funan, das Reich der Khmer und die Viet, der chinesischstämmige Norden, sind die Grundlage des heutigen Vietnam. Kriegerische Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft zwischen diesen Reichen entlang der Küste waren vielfältig, teilweise mit wechselnden Bündnispartnern. Im 15. Jahrhundert eroberten die vom Norden kommenden Vietnamesen Champa und dehnten ihre Herrschaft bis zum Mekongdelta aus. Es gibt heute noch einige 100.000 Cham, unter denen inzwischen der Islam verbreitet ist.
    Wir schauen uns die sehr gut erhaltene Tempelanlage an und bekommen schon mal einen Vorgeschmack auf Angkor Wat. Die gesamte Anlage wurde aufwendig restauriert und befindet sich heute in einem sehr guten Zustand. Sie wurde aus gebrannten roten Ziegeln auf einem Hügel errichtet und überragt die Mündung des Flusses Song Cai in das Südchinesische Meer. Sie besteht aus einer Meditationshalle am Fuße des Hügels und vier einzeln stehenden Tempeln, die den Hindugöttern Hanuman, Ganesh, Shiva und Yan Po Nagar geweiht sind.
    Es ist immer noch Tet-Feiertag und dementsprechend ist es trubelig. Dennoch können wir die Anlage genießen und lassen uns Zeit mit der Erkundung. Bevor wir dann zum nächsten Stopp fahren, schauen wir noch in ein benachbartes Frauenkloster rein, einem typischen chinesischen Tempel- und Klosterkomplex.
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