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  • Day 293

    Dies und Das und Drakensberg Boys Choir

    June 21, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 11 °C

    ☁️ 10°C ↗️ 🌤 18°C
    Der Blick aus dem Fenster zeigt uns - wird wohl kein Wanderwetter werden heute, die Berge sind überhaupt nicht zu sehen 😕. Eigentlich hatten wir bei Monk's Cowl eine kleine Runde zur Sphinx vor, na warten wir mal ab. Wir bummeln beim wie immer reichlichen und nur für uns gekochten Frühstück (Spinat, Kürbis, Chorizo, Speck, Spiegeleier, Fried Toast - oh Mann, das ist wie Mittagessen 🥗!) rum, schwatzen ein bisschen, schmökern in ausliegenden Bildbänden der Region und geben einen großen Sack dreckiger Wäsche in die Hände der fleißigen Haushälterin. Sie wird alles per Hand waschen, auf die Leine hängen, bügeln und wenn wir abends wiederkommen, wird es auf unserem Bett liegen. Wow, die arme Frau 😳! Wir werden beruhigt - sie macht das immer so und das schon seit Jahren - na dann ...
    Nun fahren wir doch los und steuern zuerst die Touri-Info in Winterton an. Wir erhoffen uns Wanderinfos für morgen, bekommen aber nur den Hinweis aufs Hotel vor Ort. Dort gibt es Details, Wanderkarten und bei Bedarf auch gleich noch einen Guide. Mit ihm kann man die Felsmalereien der San-Menschen erwandern und bekommt gleich noch Erläuterungen dazu. Warten wir also auf morgen und entscheiden dann vor Ort, was wir machen werden.
    Da sich bei der Touri-Info auch das kleine Wintertoner Museum befindet, werfen wir zumindest einen kurzen Blick in den Garten und sehen alte landwirtschaftliche Geräte - nicht anders als bei uns 😉.
    Thokozisa ist ein weiteres Touristenzentrum und ein kleines liebevoll dekoriertes Kunsthandwerksdorf. Wir schauen uns in Ruhe um.
    African Loom ist ein kleiner Handweberei-Betrieb, wo die typisch afrikanisch-bunten Stoffe hergestellt werden. Wir dürfen zugucken und bewundern die Geduld der Weberin und die schönen Webarbeiten.
    Bei Sandras Winkel stöbern wir in einer Antiqutätensammelsuriumbude, wo es sogar Schlittschuhe gibt - die hätte ich in Afrika am wenigsten erwartet! Gleich nebenan steht ein original eingerichteter Trading Store aus dem vorigen Jahrhundert, für ein paar Cent dürfen wir ihn betreten und er kommt mir vor wie mein Kaufmannsladen aus Kindertagen - nur in groß 😃! Die Auslagen sind aus den 50/60er Jahren und echt, es ist sogar noch Cola in den alten Flaschen. Als wäre der ganze Laden vor Jahren abgeschlossen und dann vergessen worden.
    Das alles liegt auf dem Weg zu unserem Wanderstartpunkt, den wir nun erreichen: Die schöne Bergkulisse liegt im Nebel und bei 10°C haben wir noch nicht mal Lust, aus dem Auto auszusteigen 😉. Plan B lautet Minigolf und wird durchgeführt, wer gewonnen hat könnt ihr euch sicher denken 😕.
    Für eine Tasse Kaffee lassen wir uns im Garten der Valley Bakery nieder, denn wie zum Hohn kommt die Sonne raus und sofort ist es auch schön warm.
    Nun folgt das Highlight des Tages: Hier in der Drakensberg-Region mit herrlicher Kulisse, sonst aber quasi im Nichts, befindet sich das exklusive Internat und die Schule des weltberühmten Drakensberg Boys Choir. Dieser Knabenchor singt - wenn nicht auf Konzertreise - einmal in der Woche für Besucher. Das passt super in unseren Zeitplan und so haben wir uns schon vor zwei Tagen Eintrittskarten besorgt. Unsere Vermieterin hat uns schon vorgeschwärmt, YouTube hat uns eine Kostprobe gegeben und wir sind nun sehr gespannt! Wir werden nicht enttäuscht - es ist einfach nur "amazing" 😉! Von Klassik wie Mozart bis Pop wie Justin Timberlake hören wir in der ersten Hälfte die unterschiedlichste Musik. Nach der Pause sind wir Zeuge einer Homage an Afrika, mit dem Titel "We are from Africa", und das ist unübertroffen! Das ist keine Abfolge von traditionellen Liedern sondern ein eigens dafür geschriebenes (meistens Chorleiter Bernhard Krüger) Stück über Land, Leute, Gesellschaft und die Tiere, unter Verwendung traditioneller Elemente. Vor allem die dramatischen Auswirkungen der immer noch stattfindenden Wilderei (besonders 🦏 ) sind sehr emotional verarbeitet. Von Gesang, Schauspiel, (Gummistiefel)Tanz und Videoprojektion ist alles dabei. Es ist grandios. Wir erleben sogar die Uraufführung, da der Chor in zwei Wochen auf Tournee durch Japan geht und uns heute das Programm dafür präsentiert. Den Chorleiter sprechen wir im Anschluss noch darauf an, bedanken uns für das überwältigende Konzert. Der unglaublich schöne und abwechslungsreiche Nachmittag vergeht wie im Flug - Gänsehaut inklusive!
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