A 11-day adventure by Die Read more
  • 8footprints
  • 1countries
  • 11days
  • 45photos
  • 0videos
  • 111kilometers
  • Day 1

    Der balinesische Straßenhund!

    September 8, 2016 in Indonesia ⋅ 🌬 32 °C

    Eine aufregende, spannende und anstrengende Zeit rund um unsere Hochzeit liegt hinter uns. Viele Dinge mussten bedacht, geplant, organisiert und kalkuliert werden um diesen, für uns wichtigen, Tag unvergesslich zu machen.

    Eine fantastische Trauung und eine unvergessliche Feier später sehnen sich Körper und Geist nach Ruhe und Entspannung.

    Was macht ein Zweihorn nun um wieder zu Kräften zu kommen? Richtig, es fröhnt seiner Leidenschaft und macht URLAUB mit Sonne, Strand, Meer und allem drum und dran.

    Was könnte hier nun also gelegener kommen, als die von langer Hand geplante Hochzeitsreise? Die nächsten 18 Tage verbringen wir in Indonesien, um genauer zu sein auf der Nachbarinsel von Bali: Lombok.

    Lombok ist kleiner, beschaulicher und vorallem ursprünglicher als Bali. Abseits des Tourismustrubels auf Bali kann man hier noch Indonesien in Reinform erleben.

    Residieren werden wir für knapp zwei Wochen im wunderschönen Jeeva Klui Resort in Mangsit. Im Anschluss daran werden wir auf Robinson Crusoes spuren 6 Tage auf einer kleinen, Lombok vorgelagerten Insel namens Gili Meno verbringen.

    Was hatte uns ein Travel Guide noch bei unserer Bali Reise vor vier Jahren geraten: "Das was Europäern fehlt, ist die Ruhe und Gelassenheit einen balinesischen Straßenköters!"

    Hier sind wir also um uns zu entschleunigen und uns diese Gelassenheit anzueignen. WUFF!
    Read more

  • Day 2

    Warum ist die Banane krum?

    September 9, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Selamat siang, heute verbringen wir den Tag am Meer. "Chillaxen", wie ein guter Freund sagen würde.

    Am gestrigen Abend, hatten wir die nähere Umgebung des Hotels erkundet und sind dabei primär einer Essensempfehlung von TripAdvisor gefolgt.

    Im Strandlokal "Warung Paradiso" haben wir bei Kerzenlicht und Meeresbrise die ein oder andere indonesische Spezialität genossen. Unfassbar war in diesem Zusammenhang, dass wir für das Diner inklusive 4 (!) Getränken lediglich 195.000 IDR bezahlt haben, was ungefähr 13 € entspricht.

    Einen Absacker haben wir dann in einer nahegelegenen Strandbar im Touristenörtchen "Senggigi" zu uns genommen. Da wir uns in einem muslimisch geprägten Land befinden, bestand dieser Umtrunk allerdings aus zwei gemischten Säften.

    In der Strandbar haben wir Eddie kennengelernt, einen einheimischen Strandverkäufer.

    Eddie ist 39 Jahre alt, hat Ehefrau und zwei Kinder und arbeitet seit 20 Jahren am selben Strand. Auf der einen Seite bedrückend zu sehen wie wenig Geld diese Menschen verdienen, auf der anderen Seite ist es umso schöner, dass sie dabei so glücklich sind. Auch hier möchte der balinesische Tour Guide zitiert werden: "Die Menschen auf den indonesischen Inseln sind wie Gefäße, gefüllt mit Freude, Glück und Spiritualität - mehr brauch der Mensch nicht zum Leben.".

    Bei dem Plausch mit Eddie erfuhren wir, dass es auf den indonesischen Inseln zwei Popstars gibt, die Benjamin und Miriam (wahrscheinlich anders geschrieben) heißen und hier ziemlich große Nummern sind. Er fand das ziemlich amüsant. Desweiteren hat Eddie einen Bruder, der auch Strandverkäufer ist und passabel deutsch konnte. Er begrüßte uns mit einem Witz auf deutsch "Warum ist die Banane krum? Weil sie keiner massiert hat!". Da ich (Ben) mit meinen Pitwitz Genen eine relativ niedrige Qualitätsschwelle, was Witze betrifft, habe musste ich über den dargebotenen Joke lauthals lachen. DANKE PAPA.

    Was uns gestern Abend sehr geärgert hat ist, dass manche Menschen offensichtlich nicht verstehen, dass Strandverkäufer auch nur Menschen wie du und ich sind und deshalb auch nicht herablassend behandelt werden sollten.

    Eine Gruppe europäisch aussehender Rentner am Nachbartisch ignorierten jeden Strandverkäufer eiskalt und konnten sich weder ein Lächeln noch ein "You too" auf den ernstgemeinten Wunsch des Strandverkäufers "Have a nice evening!" abringen. Es gibt leider viel zu viele dieser Großkopferten auf diesem Planeten.

    Heute, an Tag zwei fühlen wir uns immernoch wie vom Auto überrollt, dem Jetlag sei dank. Dieser Umstand ist aber in Anbetracht der Ausstattung des Hotels mit Ruheinseln, in Form von jeder Menge Liegemöglichkeiten, eher semi schlimm.

    Wir haben es uns heute am Strand gemütlich gemacht und pendeln zwischen Liege, Meer und Pool.

    Mal sehen was der Tag heute bringt, jetzt gehts erstmal ins Meer baden...bis später dann 😁!
    Read more

  • Day 4

    Der Weg des Faultiers!

    September 11, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Hat eigentlich schon einmal jemand untersucht, warum die Stunden im Urlaub so schnell verstreichen wie ein Eiswürfel in der Sonne schmilzt? Unfassbar, dass wir jetzt schon Tag 5 unseres Honeymoon Trips schreiben.

    Wir führen Leben wie Faultiere, mit dem Unterschied, dass wir nicht an Bäumen hängen und unsere Fuß- und Fingernägel bedeutend kürzer sind.

    Vorgestern und Gestern widmeten wir uns primär den kulinarischen Genüssen Lomboks. Ausgiebige Frühstücke im Hotel mit frischgepressten Säften, frisch gebackenen Waffeln, Porridge mit schwarzem Reis und Kokosmilch, Bananenpfannkuchen, hausgemachte Muffins, Omelettes nach Thai- und Lombok Art, Mie Goreng mit Chili...diese Aufzählung könnte man endlos weiterführen und würde trotzdem nicht im Ansatz vermitteln können wie lecker und vielfältig das Essen hier im Jeeva ist.

    Nach der morgendlichen Energieleistung des sich eine Kugel anfressens, ist nach Faultierart den Rest des Tages Entspannung angesagt.

    Da die Sonne hier ordentlich Power hat und wir unbedingt Sonnenbrände zu vermeiden versuchen pendeln wir zwischen Sonnenliege und Daybed, also Sonnenbestrahlung in kleinen Dosen, wenn man so will.

    Zur Abkühlung dient der Sprung ins kühle Nass, in unserem Fall leider häufiger der Pool als das Meer.

    Vorgestern konnten wir noch am wunderschönen Hotelstrand schnorcheln gehen, bzw. vielmehr ist Miri wie eine quietschfidele Robbe durch die Wellen getobt während ich mich hingegen erst eher wie ein träger und wasserscheuer Kater an die ungewohnte Umgebung gewöhnen musste.

    Schnorcheln ist einfach nicht so mein Ding, weil ich Nasenatmer bin und das Atmen durch die Nase auch mit Naseumschließender Taucherbrille nicht abstellen kann. Positiver Nebeneffekt meines dilettantischen Schnorchelversuchs: mehre kostenlose Meersalznasenspülungen für geschmeidige Nasenschleimhäute.

    Gestern hingegen war der Wellengang einfach zu stark als dass der geneigte Flachland-Heddesheimer eine gute Figur im Ozean abgegeben hätte.

    Das durch den starken Wind aufgewühlte und laut tosende Meer bietet schon ein atemberaubendes Naturschauspiel.

    Die spritzende Gicht verweht durch den Wind zu einem nebligen Schleier, der über der ganzen Bucht hängt. Die Szenerie erinnert mich immer wieder stark an "Baywatch - die Rettungsschwimmer von Malibu", allerdings ohne "the Hoff", Malibu und neunziger Flair.

    Nach den süßen Stunden des Faulenzens wurde es wie gewohnt Abends Zeit für die Erkundung der kulinarischen Umgebung. Eine große Hilfe hierbei ist wie immer dieses Internetz (in Form von TripAdvisor).

    Vorgestern Abend ließen wir uns per Taxi-Faultierexpress zum "Warung Amalia" in Senggigi kutschieren.

    Häufig sind diese kleinen und für Indonesien typischen Warungs die bessere Alternative zu den auf Touristen Bedürfnisse (mehr Schein als Sein) zugeschnitten Style-Restaurants.

    Getreu dem Motto "never judge a book by its cover" bekommt man hier in schummriger Umgebung für kleines Geld vorwiegend indonesische Geschmacksexplosionen der Extraklasse geboten.

    So auch im besagten Warung, das von einer kleinen einheimischen Familie betrieben wird.

    Eine kleine, immerzu lachende Lombokianerin (wir sind uns nicht sicher wie man die Bewohner Lomboks nennt) und ihre zuckersüße Tochter verwöhnten uns mit allerlei Köstlichkeiten, die die (erstaunlich umfassende) Speisekarte hergab.

    Es gab eine Tom Yam gung Suppe (sau scharf), Lombok Style grilled Chicken mit Reis und zweimal Sate Spieße mit Erdnusssauce, dazu ein kleines Bintang, eine Diet Coke, einen Fruit Juice und eine große Flasche Wasser (1,5 l).

    Schmale 15 € kostete uns dieses leckere Erlebnis.

    Um den Abend entsprechend unserer körperlichen Verfassung zu beschließen, ließen wir uns kugelrund gefuttert zum chillaxen in der bunten Strandbar "Le Chill" nieder. Mit zwei Erdbeersmoothies, laut tösendem Ozean inklusive zwei Meter hoher Wellen und schwarzem Sand entspannten wir uns auch hier wieder in souveräner Faultiermanier.

    Am gestrigen Abend besuchten wir das "Bumbu Café". "Bumbu" ist das indonesische Wort für Gewürz und entsprechend schmackhaft war auch das hier gebotene Essen. Das "Bumbu Café" ist äußerst urig und liegt an der Hauptstraße in Senggigi. Die sehr netten Bedienungen und die gemütliche Atmosphäre laden jeden Interessierten zum verweilen ein.

    Lustigerweise trafen wir einen uns bekannten Strandverkäufer wieder, der schon zwei Tage zuvor mit seiner "Unique Selling Proposition" (einem Zaubertrick mit Kette und Ring) gnadenlos bei jedem, dem er den Zaubertrick zeigte, gescheitert war. In einem netten Plausch räumte er ein, dass zwar jeder den Trick ausprobieren möchte, aber dann irgendwie niemand etwas bei ihm kauft. Wir rieten ihm seine Marketingstrategie eventuell zu überdenken und erst seine unzähligen Armkettchen und -bändchen anzubieten und dann den Trick zu zeigen 😂.

    In vielen Reiseführern wird geschrieben, dass Lombok rauer als Bali ist und die Menschen in Lombok nicht so herzlich wie die auf Bali wären. An dieser Stelle möchten wir festhalten, dass sich dies absolut nicht mit unseren Erfahrungen deckt.

    Jeder Einheimische, mit dem wir bislang Kontakt hatten begegnete uns sehr freundlich, immer mit einem Lächeln im Gesicht und trotz Abweisung, im Falle der Strandverkäufer, sogar mit einem netten und ungezwungenen Gespräch.

    Da kann sich manch ein vermeintlich noch so kultivierter Europäer eine dicke Scheibe von abschneiden. Ein Lächeln, Danke und bitte sagen und vorallem Grüßen tut absolut niemandem weh und kostet auch nichts.

    Im Moment liege ich auf dem Daybed unsere Zimmers, während Miri in der Sonne bruzelt. Ich bin fest entschlossen gleich die Badehose anzuziehen und mir die Nase im Meer zu spülen.

    Auf geschmeidige Schleimhäute und bis bald 😁!
    Read more

  • Day 6

    King (and Queen) of the Road!

    September 13, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Stattlich sehen sie aus, fast schon furchteinflösend, mit ihrem breitbeinigen Gang, den schwarzen Lederkutten, auf ihren zweirädrigen PS-Monstern, bereit Schneisen aus Feuer in den Asphalt zu brennen...*dängeldängeldängeldäng*

    Na gut, zugegebenermaßen etwas dick aufgetragen.

    Kein breitbeiniger Gang, eher zittrige Knie, Badesachen, reichlich schlecht sitzende Helme, gut sonnengecremte Nasen und die zweirädrigen PS-Monster waren auch eher ein nicht mehr ganz taufrischer Honda Scooter. Geliehen beim Scooter Vermieter gegenüber der Hotel Einfahrt für 75.000 IDR, was ungefähr 5 € entspricht.

    Heute stand eine kleine Küstenstraßenrundfahrt auf dem Plan mit dem Ziel die nahegelegenen Strände der Westküste zu besuchen.

    Allen voran Pantai Pandanan, ein (wie sich herausstellte) wunderschöner, hauptsächlich von Einheimischen besuchter Sandstrand an türkisblauem Meer und mit seichtem Wellengang.

    Nach unaufgeregter, viertelstündiger Fahrt in glühender Hitze erreichten wir dieses idyllische Kleinod. Wir spazierten einige Meter am Wasser entlang.

    Den ein oder anderen misstrauischen Blick der Einheimischen konterten wir souverän mit einem freundlichen Lächeln und einem gekonnten Nicken.

    So schnell lässt sich das Eis brechen, denn jeder der angegrinsten grinste über beide Ohren freundlich zurück.

    Nach einigen Metern erspähte wir ein Fleckchen Strand, an dem zwei europäisch aussehende Pärchen bereits ihre Handtuchlager im Sand aufgeschlagen hatten.

    Da das "im Sand liegen" nicht so mein zwangsneurotisches Ding ist, haben wir unsere Körper auf einem Bambusdaybed (das bequemer war, als es aussah) niedergelassen.

    Lustigerweise legten sich ALLE europäisch aussehenden Touristen da hin, wo der geneigte kalkweiße Artgenosse schon ein Stück Paradies für sich beansprucht hatte.

    Nach etwa zehn Minuten waren wir schonmal zu acht!

    Die Spinnen, die Europäer aber Handtuchlager aufschlagen, können wir.

    Nach einigen Badegängen wurde es Zeit für den Genuss der ersten Kokosnuss auf Lombok. Wir hatten es uns zwar bislang immer wieder vorgenommen uns eine dieser leckeren Dinger einzuverleiben, gekommen sind wir bis zu diesem Augenblick aber noch nicht dazu.

    Am nahegelegenen Büdchen, bei einer netten kleinen Lomboknesin gab es schon für schmale 20.000 IDR eine große Kokosnuss.

    Die nette, kleine und grinsende Frau holte aus dem Hinterzimmer der Bambushütte eine Machete hervor, die doppelt so lang war, wie sie groß gewesen ist und zerlegte behände die Kokosnuss in ihre Einzelteile.

    Servierfertig, mit Löffel und Strohhalm versehen, überreichte sie mir die jetzt tropfende Köstlichkeit.

    Einen etwas debilen Eindruck muss ich gemacht haben, stand ich doch mit offenem Mund, staunend ob ihrer Machetenskills, zum Empfang der Nuss bereit.

    Sie wünschte mir lachend einen "beautiful day" und ich wackelte glücklich zurück Richtung Daybed.

    Unfassbar wieviel Flüssigkeit in so einer Kokosnuss steckt. Ohne zu übertreiben war das sicher ein Liter Kokosmilch, den die Kokosnuss her gab.

    Nach etwa anderthalb Stunden Bade- und Sonnenspaß sattelten wir unser motorisiertes Huhn und flogen weiter die Küstenstraße Richtung Norden entlang.

    Wir fuhren unter anderem am Fährhafen "Pelabuhan Bangsal" vorbei, von dem wir am kommenden Samstag auf die Insel Gili Meno übersetzen werden.

    Ansonsten ist die Küstenstraße ein Auf und Ab an kurvigen Straßen, das einem hören und sehen vergeht.

    Je weiter man in den Norden der Insel kommt umso weniger Touristen sieht man und auch die Infrastruktur ist entsprechend löchrig. Nach einer halbstündigen Fahrt im Nirgendwo drehten wir um, um dem quängelnden Ruf unserer leeren Mägen zu folgen.

    Zurück Richtung Senggigi, stoppten wir im uns schon bekannten Warung Paradiso um ein ausgeprägtes Mittagessen zu genießen. Es gab Satay Spieße und Nasi Goreng.

    Gut genährt traten wir, nach relativ kurzem und nur dem Ziel der Nahrungsaufnahme gewidmetem Aufenthalt im Warung, die Heimreise an.

    Diesmal übernahm Miri das Ruder und schiffte uns durch Berge und Täler sicher zurück in den Heimathafen.

    So liegen wir jetzt wieder hier auf unseren Sonnenliegen und erholen uns von unserem kleinen Roadtrip Adventure.

    Oh und Hunger hätten wir auch schon wieder.
    Read more

  • Day 7

    Kot und Kotelett! (Teil 1)

    September 14, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 11 °C

    Mit einem freundlichen "Guten Tag, wie geht dir Benjamin und Maria?" begrüßte uns unser, körperlich etwas zu kurz geratene, Tourguide Azardi. Ein lustiger kleiner Zeitgenosse mit passablen Deutschkenntnissen.

    Heute stand ein Ausflug ins Hinterland Lomboks auf der Tagesordnung, alles was wir (neben monetären Mitteln) hierfür mitbringen mussten war gute Laune und vorallem gutes Sitzfleisch (warum, dazu später mehr).

    Zuerst erklärte uns der kleine, begeisterte Azardi, dass Lombok einst von den Holländern entdeckt und zugleich kolonialosiert wurde (haben wir bislang nicht auf Richtigkeit überprüft).

    Er erzählte allerlei Wissenswertes zu Einwohnerzahl, Konfessionsanteilen, Bildungssystem und schleichender Überbevölkerung Lomboks.

    Ergänzend kannte er sich auch erstaunlich gut auf den restlichen 17.000 (!) indonesischen Inseln aus.

    Nach dieser kleinen Geschichtsstunde (lustig, weil Azardi klein ist und seine Ausführungen ziemlich genau eine Stunde füllten...sorry, Pit Gene 😂) erreichten wir den ersten Checkpoint.

    Einen der wuseligen Frischwarenmärkte in Lomboks Hauptstadt Mataram. Auf einem unübersichtlichen, stark vermatschten Marktplatz konnte man so ziemlich alles kaufen was das RTL-Dschungelcamperherz begehrt. Noch lebende, in Plastikeimern vor sich hinblubbernde Fische, Füße diverser Ex-Lebewesen (Schwein, Huhn, Ente, Gans), Zungen in ebenfalls mannigfaltiger Größe, Farbe und Form, Mägen, Lebern, Gedärme, Schenkel und all das was sonst noch so vom Tier übrig bleibt, wenn es geschlachtet wurde.

    Dazu lag ein etwas säuerlicher Geruch in der Luft, der dem schaurigen Bild noch mehr Atmosphäre verlieh.

    Puh, ich bin wirklich kein Vegetarier oder Veganer, aber bei diesem Anblick hätte ich es fast werden wollen.

    Auf dem Weg Richtung Auto kamen wir dann Gott sei Dank noch an wohliger duftenden Gewürzen und Gemüse vorbei. Nichtsdestotrotz hing uns der Geruchseindruck noch einige Zeit nach.

    Miri war im übrigen sowohl für die Marktverkäufer/-innen als auch die einheimischen Marktbesucher/-innen die wesentlich größere Attraktion als es der Markt an sich für uns war. Ihr wurde diverse Male gewunken, hinterhergerufen und -gepfiffen. Ein ganz unverfrorener und überaus "attraktiver" Lomboknese startete zugleich eine Charmeoffensive: "Hey Baby, how are you?" (plus komisches, mit dem Mund erzeugtes Schnalzgeräusch für das mir jetzt keine lautmalerische Darstellung einfällt) 😁❤️.

    Wir haben auf unseren Reisen wirklich schon viele Märkte gesehen, die uns auch jedesmal begeisterten allerdings fanden wir diesen wirklich sehr "gewöhnungsbedürftig". Wirklich nur was für Leute, die zum Frühstück gerne Stierhoden mit Schweinesperma Dip mögen und auch ansonsten über abgehärtete (oder abgestorbene) Geruchsnerven verfügen.

    Für mich als Hygienezwangsneurotiker war auch die knöcheltiefe Mischung aus Matsch, Müll, Pferdepupu und Tierresten eine Art Hardcore Neurosenkonfrontation 😂! Ekelhaft wie das braunschwarze Etwas an unseren Füßen und Flip Flops klebte und vorallem roch.

    Endlich im Auto angekommen wurde es Zeit den zweiten Checkpoint anzufahren. Das Tal am Fuße des Mount Rinjani auf 2.600 Höhenmetern (Merks dir Miri, sonst wiederholt es Frodo gerne nochmal für dich 😊 !).

    An dieser Stelle kommt das angekündigte Sitzfleisch ins Spiel. Nach gefühlten 17 Stunden Fahrt, einigen Schlaglöchern, zugefallenen Ohren dank des rasant zurück gelegten Höhenunterschieds erreichten wir einen Aussichtspunkt der einem einen umfassenden und atemberaubenden Blick auf das Tal am Fuße des Mount Rinjani gewährte.

    Azardi führte aus, dass das Dorf im Tal "Knoblauchdorf" heiße (auf Grund des umliegend vielfältig angebauten Knollengewächses) und der Aufstieg zum Gipfel des Rinjani drei Tage dauere. Ich witzelte, dass wir es aber an einem Tag rauf und wieder runter schaffen müssen, weil wir Morgen ja auf die Honeymoon Insel "Gili Nanggu" müssen. Azardi fand den Scherz köstlich und ich dachte bei mir, die Pitwitzitis lässt sich also wunderbar auch auf indochinesische Volksgruppen übertragen. Pandemie incoming 😂!

    Nach der Durchquerung des Tals mit anschließendem Picknick (Käsestulle, Frischobst und Cola) erreichten wir Checkpoint drei, zwei wunderschöne Wasserfälle inmitten eines kleinen ursprünglichen Dorfes. Bei jedem Abstieg zu diesen beiden Wasserfällen bekommt der beschränkte Tourist einen Dorfeinwohner als Guide zur Seite gestellt, damit man sich beim Abstieg nicht verläuft und jemanden zum fotomachen hat (der wirkliche Grund ist, dass die Dorfeinwohner durch Touristenspenden ihr täglich Brot verdienen).

    Unser Begleiter hieß Ali und war ein drahtloser vermutlich Mitvierziger, der nach einer kurzen Vorstellungsrunde gekonnten Fußes mit uns den schmalen Weg Richtung Wasserfall #1 hinabeilte. Dabei bewegte er sich ähnlich grazil wie Legolas über den Schnee im ersten Teil der Herr der Ringe Filmtrilogie. Wir zwei Weißbrote schnaubte wie knorrige Ents gehetzt hinterher.

    Am ersten Wasserfall angekommen drückte auf Grund des plätschernden Gewässers sogleich die Blase.

    Hier möchte ich kurz auf die Zustände auf lomboknesischen Toiletten eingehen. Die Keramik gleicht einer Raketenabschussrampe, allerdings für treibstofflose Raketen und in Richtung Boden geschossen und nicht gen Himmel.

    Neben den "Kacklöchern" (sorry, aber anders kann man den Anblick wirklich nicht beschreiben) steht meist ein Wassereimer mit Schöpfkelle um die Notdurft im Nachgang hinwegzuspülen. Kein Klopapier, nur ein Schlauch zur Unterbodenreinigung. Wer meint, sich später die Hände waschen zu wollen, der schaut auch hier in die Röhre. Seife oder eine ähnliche, tensidhaltige Waschsubstanzen gibt es oft nicht.

    Auch hier schrillten natürlich alle Alarmglocken des Hygiene verfimmelten Herrn B. Horn aus H. in D...ach du lieber Schreck, was ist das denn heute für eine ausgedehnte Neurosentherapiesitzung!?

    Genug der Exkursion in die Keramikabteilung, zurück zum wesentlichen. Wasserfall #1.

    Eine riesen Menge Wasser, die sich da den Berg hinabstürzt. "Massage Shower" flachst Ali, "Aha" denken wir und beobachten aus sicherer Entfernung die armen Touristen-Trottel die sich in das Sturzgewässer gewagt haben.

    Da sich das Wasser seinen Weg entlang schlammiger und vermooster Hänge sucht bringt es natürlich auch einen nicht unwesentlichen Teil des Unrats mit nach unten. Der sonnenverbrannte Tourist ist stets Obenrum langärmelig bekleidet und das ganz Hemingway like in weißem Hemd oder T-shirt. Und was macht braune Brühe mit weißen Klamotten, richtig, der Gilb kommt zu Besuch.

    Für die Einheimischen ist es eine Gaudi den Moment zu beobachten, in dem der Tourist bemerkt, wie das Wasser Kleidung und Gesicht mit einem Gemisch aus Matsch und Moos bedeckt hat. Auch wir können uns ein gehässiges "Höhö" nicht verkneifen.

    Zu diesem Zeitpunkt scheinen wir den Noob-Check von Ali bestanden zu haben und er entführt uns zu Wasserfall #2, den "Real Shit". Durch einen kleinen Canyon und über eine gefühlt 750 Meter hohe Brücke (wer ein echter Neurotiker ist hat auch Höhenangst!) hinweg schlängeln wir uns den Weg zu einem Wasserfall, der genau so wie er ist jedem Reiseprospekt zu hochglanz verhilft. Kennt jemand die Timotei Werbung aus den Neunzigern, in der sich eine barbusige Karibikschönheit unter einem Wasserfall unter extatischen "Ohs und Ahs" das Haupthaar benässt? Genau hier muss das gedreht worden sein.

    Wahnsinnig toll, idyllisch, schön, romantisch...ach verdammt, das Adjektiv, dass diesen Ort treffend beschreibt muss erst noch erfunden werden...ist es hier. Da wir Dummies unsere Badesachen vergessen haben werden nur die beschmutzten Füße gebadet (da war doch was, richtig, der Tierteilemarkt in Mataram).

    Wir verweilen einen Moment und Folgen dann Ali, mittlerweile genauso gut zu Fuß wie er, den schmalen Weg zurück hinauf. Nach ca. 15 Minuten kommen wir durchschwitzt aber glücklich am Auto an. Wir bedanken uns bei Ali und treten die Heimreise an.

    Da uns nun kein Checkpoint mehr erwartet, düsen wir im Kleinbus Richtung Hotel.

    Noch während ich diese Zeilen schreibe reißt mich laute Musik aus der Konzentration. Miri ist ebenfalls aufgeschreckt, obwohl sie mittlerweile die Gelassenheit des balinesischen Straßenköters so verinnerlicht zu haben scheint, als dass sie überall komatös schlafen kann.

    "Hochzeit Traditional" bellt Azardi aufgeregt vom Beifahrersitz und bedeutet Richtung Straße."Aussteigen Maria, Benjamin" befehligt er und wir folgen ihm ohne lang darüber nachzudenken.

    Wahnsinn was da abging: wir würden Zeugen eines traditionell muslimisch, lomboknesischen Hochzeitszuges mit Panjabi MC Musik und mega Bassboxengefährt. Zu neo-orientalischen Rhythmen tanzte eine bunt betuchte Hochzeitsgesellschaft an uns vorbei und verbreitete dabei eine dermaßen gute Stimmung, dass wir nicht anders konnten als doof Dauer zu smilen.

    Da waren Frauen in bunten Roben, Männer mit traditioneller Kleidung, eine Marching Band, ein schriller Moderator/Sänger und dieses wummernde Bassboxenungetüm. Miri wurde, während der Zug vorbeipulsierte, übrigens wieder hart, von zwei zarten Lombok Jungs, angeflirtet. Zwei der Tänzerinnen im Zug tanzten für uns besonders gut und grinsten uns über beide Ohren zu.

    Das war wirklich der zweitgroßartigste Moment des Tages.

    Nach einer kurzen Fahrt die Gestern schon erforschte Küste entlang erreichten wir das Hotel.

    Ziemlich platt vom aufregenden Tag verkrümeln wir uns jetzt aufs Daybed und träumen, untermalt von orientalischen Klängen, von nackig duschen unterm Wasserfall 😀!

    (Da Findpenguins.com nur 6 Bilder pro Footprint zulässt, gibts heute zwei Footprints mit gleichem Titel).
    Read more

  • Day 11

    Honeymoon Reinfall!

    September 18, 2016 in Indonesia ⋅ 🌙 0 °C

    Wir befinden uns jetzt also in der letzten Phase unseres Honeymoon Trips und haben, wie angekündigt das Hotel und das Eiland gewechselt. Dazu später mehr.

    Da ich dank absolut schlechter Internetverbindung in den letzten Tagen nicht dazu kam von unserem zweiten Ausflug mit "Bidy Tour" und Stuart Little zu berichten, hole ich das hiermit nach.

    Am Morgen des 15.09., einem etwas müden Donnerstag, zogen wir gegen 08:30 Uhr aus um mit unserem Haus und Hof Travelguide *Fanfare* "The Honeymoon Island - Gili Nanggu" zu besuchen.

    Azardi hatte sich für dieses Abenteuer extra herausgeputzt und trug ein schickes, grünes "Bidy Tour" Poloshirt zu abgeranzter Badehose und Flip Flops.

    Wenn man diesen kleinen Lustikus sieht, so möchte man ihn einfach knuddeln 😁!

    Auch der mürrische Fahrer vom Vortag, der uns immer etwas an Gargamel erinnert, war wieder mit von der Partie.

    Diesmal hatten wir zum Glück nur eine relativ kurze Fahrt mit dem Kleinbus, von 1 Stunde zum Fähranleger, vor uns um von dort nach Gili Nanggu überzusetzen. Auf dem Weg wurden wir Zeuge eine Polizeikontrolle. Hier wird durch die Polizei eine Straßensperre errichtet und jeder Rollerfahrer/Mopedfahrer wird auf seine Fahrerlaubnis hin überprüft. Dummerweise warnen sich die Locals gegenseitig und drehten ALLE vor der Straßensperre um. Sehr lustig mit anzuschauen.

    Im Internet hatten wir hierzu gelesen, dass der geneigte lomboknesische Polizeibeamte immer etwas an den Papieren oder dem Gefährt zu beanstanden hat und man somit nicht um eine Zahlung eines gewissen Obolus herumkommt.

    Auf der weiteren Fahrt ließ uns Azardi wieder an seinem Wissen bezüglich einheimischer Gepflogenheiten teilhaben.

    Diesmal ging es um einen, meiner Meinung nach ziemlich unglaublichen und merkwürdigen, Brauch bezüglich Eheanbahnung und Eheschließung.

    Um in Deutschland und wahrscheinlich auch im Rest Westeuropas die Ehe zu schließen ist es für gewöhnlich so, dass man sich erstmal für ein paar Wochen beschnuppert, dann wiederholt datet und für eine Weile miteinander geht.

    Sollte man sich nach, grob geschätzt, 3-5 Jahren immernoch total Dufte finden wird man höchstwahrscheinlich (vorausgesetzt man ist 18 Jahre alt) zum nächsten Standesamt gehen um sich dort vor dem Gesetzgeber das JA-Wort zu geben.

    Nicht so in Lombok! Hier spart man sich gedate, Dufte finden und umgarnen, weil es einfach viel praktischer ist das Mädchen, dass man toll findet schlichtweg zu ENTFÜHREN!!!

    Dabei ist es ebenfalls beinahe Wurst wie alt die Auserwählte ist, denn hier darf man sich Mädchen ab 12 Jahren legal "schnappen" (O-Ton Azardi). Die Eltern der zukünftigen Braut dürfen natürlich nichts davon wissen und dank des mobilen Zeitalters wird der Heist vom zukünftigen Bräutigam bequem per WhatsApp mit den Kumpels organisiert.

    Die Entführung hat natürlich aber auch einen Knackpunkt, für dessen Erörterung ich nochmal etwas weiter ausholen muss. Auf Lombok gibt es "Kastensystem light" grob nach indischem Vorbild. Man unterscheidet auf Lombok 3 Kasten:

    1. Reich,
    2. Mittelstand,
    3. Arm.

    Gemessen wird der Reichtum anhand des Landbesitzes, der Anzahl an Wasserbüffeln oder an anderen Nuzttieren (kein Scherz, denn es gibt wenig Nutztiere hier) und der Schönheit der Tochter/Töchter!

    Die Zugehörigkeit zu einer Kaste ist eigentlich das ganze Leben lang wie zementiert, da es relativ unwahrscheinlich ist, dass beispielsweise ein armer Mensch jemals irgendwie unverhofft Reichtum erlangt.

    Aus diesem Grund ist es auch relativ unwahrscheinlich, dass ein Lomboknese außerhalb seiner Kaste heiratet, denn HIER liegt das kleingedruckte des Ehe-Entführungs-Prozederes:

    Die Entführung der Auserwählten macht nur dann Sinn, wenn man sich die Schönheit und den Stand der zukünftigen auch leisten kann, d.h. eine auserwählte einer höheren Kaste die vom lieben Allah auch noch mit Schönheit gesegnet wurde kostet roundabout 3 Wasserbüffel, was in mitteleuropäischer Statussymbol Mathematik ungefähr 3 Lamborghinis entsprechen dürfte (Miri ist übrigens lt. Azardis Aussage mindestens 3 Wasserbüffel wert).

    Diese Preise sind beim örtlichen Priester seines Vertrauens nachzulesen, denn dieser verfügt über eine detaillierte Preisliste.

    Auch muss sich der Bräutigam bei entsprechender Liquidität die Legitimation der Entführung bei diesem Priester einholen.

    Die Brauteltern haben nach dieser Legitimation absolut keine Handhabe mehr über das Schicksal ihrer Tochter, denn sollten Sie etwas dagegen haben droht ein Familienkrieg der übelsten Sorte.

    Einwände und Unverständnis unsererseits konnte Azardi nicht verstehen, weil "Es is Dradision in Lombok!". Aha...

    Nach dieser kleinen kulturellen Exkursion und den ausführlichen Ausführungen von Azardi kamen wir schließlich am Fähranleger an.

    Die Überfahrt fand in einem kleinen, einheimischen Bootchen statt und war ziemlich unspektakulär, da es außer einem Hafenbecken und tiefdunkelblauem Wasser nichts zu sehen gab. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir nun das spektakulär angekündigte Trauminselchen "Gili Nanggu", welches sich übrigens in Privatbesitz eine malaysischen Beamten, der bei oder für die lomboknesische Regierung arbeitet.

    Daher kostet der Besuch der Insel vermutlich "Eintritt". Wieviel das ist wissen wir nicht, weil das unser Reiseveranstalter in Deutschland bereits für uns beglichen hat.

    Ohne Zweifel ist die Insel schön, man kann hier ausgiebig in der Lagune schnorcheln gehen und sich dabei kräftig den Pelz in der Sonne verbrennen. Auch für das leibliche Wohl ist hier mittels eines kleinen aber köstlichen Warungs gesorgt. Wer die Insel unbedingt zu den 5 Gebetszeiten des Islam besuchen muss findet hier (wie eigentlich überall auf Lombok) eine kleine Moschee für den schnellen Instant-Pray.

    Was sich uns allerdings nicht erschloss ist, warum diese Insel überall als "Honeymoon Paradies" beworben wird.

    In Anbetracht der unzähligen Touristen am Strand, vorallem die mit den Selfiesticks bewaffneten, kam bei uns beiden eher keine Honeymoon Stimmung auf.

    Ich persönlich komme mit der Heuschrecken Mentalität dieses Touristentypus überhaupt nicht klar.

    Demut und Respekt vor Natur und Einheimischen sind für diese Menschen ein Fremdwort. Da wird laut grakeelt, der Müll (trotz mehrfacher "Keep our Island Clean! " Hinweisschilder) überall liegen gelassen und sich ansonsten auch aufgeführt wie der letzte Depp.

    Miri und ich zogen es vor uns etwas Abseits dieses Heuschreckenschwarms aufzuhalten und verbrachten ca. 2 Stunden mit Schnorcheln und Planschen. Wir umrundeten die Insel ebenfalls einmal per Pedes,bevor wir gegen Mittag einen Snack im Warung zu uns nahmen.

    Gegen 14:00 Uhr traten wir per Boot die Rückkehr zum Festland an. Meine etwas nüchterne Zusammenfassung dieses Inselbesuchs rührt daher, dass wir es beide nicht besonders aufregend dort fanden. Wir waren dank der Begleitung durch Azardi auch ständig etwas unter Zeitdruck, da er uns einen relativ engen Zeitplan auferlegt hatte, der ein Rückkehr zum Festland nicht später als 15:00 Uhr vorsah.

    Für einen möglichen nächsten Besuch wissen wir jetzt, dass wir diesen auf jeden Fall eigene Faust unternehmen würden.

    Gegen ca. 14:40 Uhr erreichten wir Lombok. Azardi wollte uns unbedingt noch eine Weberei, die auf dem Weg zum Hotel lag, zeigen. Abseits der Zivilisation lag dieses Sarong Manufaktur etwas versteckt. Der Weg dorthin war gesäumt von vielen Palmen und Bäumen und hatte etwas von einem Tropenpark obwohl es sich Ackerland handelte. Miri schlief so ziemlich die ganze Fahrt über.

    Als wir bei der Weberei ankamen, begann es langsam zu regnen. Insgesamt war das Wetter auf Lombok die letzten zwei Tage eher durchwachsen und passte somit auch zum auf und ab unserer Stimmung an diesem Tag.

    Die Weberei an sich war total unspektakulär und eine, unserer Meinung nach, herbe Enttäuschung. In einer geräumigen Fabrikhalle wurden allerlei Sarongs, Taschen, Hüte, Tücher und anderes Webgut niedrigster Qualität angeboten. Vor der Tür der Lagerhalle wurde die vermeintliche Produktion der Webwaren durch Locals vorgeführt.

    Durch unseren damaligen Tourguide auf Bali wissen wir, dass das angebotene Zeug ausschließlich zu Spottpreisen in Fabriken von kambodschanischen Gastarbeitern hergestellt wird.

    Deswegen bedankte wir uns für die kleine Führung durch die Manufaktur und hielten Ausschau nach Azardi und Gargamel. Wir mussten nicht lange suchen, da sich Azardi und Gargamel in der in die Weberei integrierten Moschee befanden. Schließlich war es früher Nachmittag und es musste gebetet werden.

    Nachdem Lobpreisung und Gebet abgeschlossen waren fuhren wir zurück Richtung Hotel.

    Mittlerweile fielen auch mir gelegentlich die Augen zu und wir verbrachten im Hotel angekommen den Rest des Tages liegenderweise auf dem Daybed.

    Bei Azardi und Gargamel hatten wir uns bedankt und noch ein hübsches Erinnerungsfoto geschossen.

    Abschließend muss ich sagen, dass ich mit der angebotenen Leistung zum ziemlich teuren Tarif von Bidy Tour eher enttäuscht war. Das geht hier mit Locals sicher viiiel besser.
    Read more

  • Day 11

    Island in the Sun, Mate!

    September 18, 2016 in Indonesia ⋅ ☀️ 15 °C

    Den Freitag verbrachten wir weitestgehend damit Souvenirs für die daheimgebliebenen zu kaufen. Am Abend machten wir uns ein letztes Mal auf nach Senggigi um die Einheimische Küche zu genießen. Wir besuchten das hervorragende, wenn auch abgeranzte "Banana Leaf Café" und hatten dort das geschmacklich beste Abendessen unseres ganzen Trips.

    Am Abend verkrochen wir uns früh in die Heia, da wir am nächsten Tag gegen 10:00 Uhr früh die Überfahrt nach Gili Meno geplant hatten.

    Ein bisschen Leid tat es uns am nächsten Tag schon, das wunderschöne Jeeva Klui verlassen zu müssen, da uns sowohl die Location an sich als auch das Personal dort ziemlich ans Herz gewachsen sind. Einfach jeder der Angestellten war bezaubernd freundlich und den ganzen Aufenthalt über fürsorglich um unser Wohlergehen bemüht.

    Jetzt hieß unser nächstes Ziel aber "Gili Meno". Um Lombok herum gibt es mehrere dieser kleinen Inseln, die sogenannten Gilis (das indonesische Wort für kleine Insel ist im übrigen "Gili"). Drei davon liegen im Süden von Lombok, wiederum drei nordwestlich von Lombok.

    Inmitten der drei nordwestlichen Inseln, namentlich" Gili Trawangan", "Gili Meno" und "Gili Aire" befindet sich auch unser nächster Stop. Das MAHAMAYA Beach Resort auf Gili Meno.

    Wir wurden am Morgen des 17.09. vom Jeeva Klui zum belebten Touristen Hafen Bangsal gebracht und setzten dort mit einem kleinen Speedboat nach Gili Meno über. Speedboat hieß hier in diesem Zusammenhang auch wirklich "Speed", denn für die Strecke braucht man normalerweise per Boot 30 Minuten. Nicht so mit unserer Bootscrew.

    Hier ballerten wir innerhalb von 9 (!) Minuten von Lombok nach Meno. Im Gespräch mit dem Bootskapitän bekamen wir heraus, dass er die Strecke auch schon in 5 Minuten geschafft hatte. "To many waves today, had to drive slow." stellte er enttäuscht fest.

    Da unser Zimmer im MAHAMAYA noch nicht fertig war als wir auf Meno ankamen, verbrachten wir den Tag am Meer und später am Pool. Gegen 13:00 Uhr konnten wir unsere Accommodation für die letzten 6 Tage dann beziehen. Ein schönes, relativ einfaches Zimmer am Pool gelegen. Der Komplex an sich ist relativ klein. Insgesamt gibt es nur ca. 10 Zimmer, 8 davon am Pool, 2 am Strand.

    Wir haben keinen Fernseher im Zimmer und eine dem Bad angeschlossene Freiluftdusche, die dank der direkten Sonneneinstrahlung einem Backofen gleicht.

    Eine Klimaanlage gibt es deswegen auch nur im Schlafbereich.

    Nach kurzer Kofferausräumaktion erkundeten wir noch ein wenig die Insel. Angeblich benötigt man 1 Stunde und 15 Minuten strammen Schrittes für die Inselumrundung. Das werden wir die nächsten Tage sicherlich ausprobieren.

    Am Nachmittag lernten wir am Pool eine australische Großfamilie kennen. Wir unterhielten uns nett und machten uns dann gegen 18:00 Uhr zum Abendessen fertig.

    Das Warung respektive Restaurant Angebot ist extrem überschaubar. Im MAHAMAYA ist das Essen zwar sehr lecker, für Indonesien aber mal wieder unverschämt teuer. Deswegen gingen wir Abends in Adeng-Adeng, ein kleines leckeres Warung mit angeschlossenem Freiluftkino für die Kids.

    Sehr günstig und lecker, trotz für uns nicht nachvollziehbarer schlechter Kritiken bei TripAdvisor.

    Da die Sonne hier auf Meno den ganzen Tag unnachgiebig vom Himmel brennt waren wir Abends ziemlich platt und sind gegen 22:00 Uhr ins Bett geschlüpft. Zum Glück sind wir von Lombok bereits knusprig gebräunt, hätten wir uns hier sonst sicher den Kittel verbrannt.

    Am heutigen Morgen sind wir früh zum schnorcheln ins Meer, da die Touristen Boote auch vor Gili Meno nicht halt machen und die Bucht dank der Schiffsschrauben dann zu aufgewühlt ist und ca. null Sicht Unterwasser herrscht.

    Hier ist die Unterwasserwelt, zumindest das was wir heute Morgen sehen konnten, noch relativ in Ordnung. Da uns Meeresschildkröten versprochen wurden, werden wir diese in den kommenden Tagen suchen.

    Da ich beim verfassen dieser Zeilen unfassbar geschwitzt habe und mir einen Sonnenbrand am rechten Oberarm eingefangen habe, springen wir jetzt in den Pool!

    Bis die Ta....*platsch*
    Read more