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  • Day 100

    Phnom Penh

    April 22, 2017 in Cambodia ⋅ ☀️ 36 °C

    Weiterhin als kleine Gruppe ging es von Battambang nach Phnom Penh. Diesmal haben wir bei unserer Wahl des Hostels irgendetwas falsch gemacht, denn erst nach langer Suche fanden wir ein Hostel. Wie sich rausstellte lag es abseits von jeder Essensmöglichkeit und im Hostel selbst hing ein Verbotsschild neben dem anderen - beides weniger toll.

    Am nächsten Tag machten sich alle bis auf eine Person - sie war bereits zuvor in Phnom Penh - auf den Weg um mehr über die Geschichte des Landes zu erfahren. Zunächst sind wir zum Tuol Sleng Museum - auch unter dem Namen S21 bekannt - gefahren. Während der kurzen aber grausamen Herrschaft der Roten Khmer (1975-1978) wurde diese ehemalige Schule in ein Gefängnis und Folterstätte umfunktioniert. Hier wurden mehrere tausend Menschen - Männer, Frauen, Kinder - so lange gefoltert und gefangen gehalten, bis sie Taten gestanden die sie nie begangen haben und wurden anschließend auf die Killing Fields zu ihrer Hinrichtung geschickt. Wir hatten alle einen Audioguide ausgeliehen, während wir durch die ehemaligen Verhör/Folterräume und Gefängniszellen liefen. So bekamen wir viele Informationen über die Roten Khmer und erfuhren viele schreckliche Geschichten. Es ist unvorstellbar was hier passiert sein muss und die ausgestellten Bilder von Gefangenen und Toten, den Folterinstrumenten und die bis heute erkennbaren Blutspuren lassen das nur ansatzweise erahnen. 

    Obwohl wir alle schon recht bedrückt waren hatten wir noch ein zweites Ziel, die Killing Fields. Wie bereits erwähnt wurden hier die Gefangenen nach dem S21 getötet. Insgesamt wurden hier 85 Massengräber gefunden. Zum Andenken an die verstorbenen wurde ein großes Monument mit den gefunden und fein säuberlich dokumentierten Überreste der Verstorben erbaut. Auch bei der Exekution sind die Roten Khemer sehr grausam gewesen. Um wenig Aufmerksamkeit zu erregen und Kugeln zu sparen wurden die Erwachsen erst erschlagen, dann hat man ihnen die Kehlen aufgeschnitten und um sicher zu gehen das niemand überlebt hat wurden die Massengräber mit Chemikalien überschüttet. Auch wenn alle Taten der Roten Khmer schrecklich waren, war das was sie mit den Babys getan haben für mich das Schlimmste. Denn um zu verhindern, dass sich die Nachkommen der Toten später nicht rächen konnten, wurden die Babys einfach gegen einen Baum totgeschlagen. Auch dieser Baum ist noch erhalten und zum Gedenken mit bunten Armbändern geschmückt. Wie man sich denken kann war der restliche Tag eher gelaufen und wir hatten sehr viel Informationen und Eindrücke zu verdauen. 

    Am nächsten Tag sind wir etwas näher ins Zentrum und zur Promenade gezogen. Aber bis auf einen kurzen Spaziergang durch die Stadt und zu einem Markt haben wir nicht viel gemacht, dafür war es einfach zu heiß und ab Morgen geht es endlich wieder an den Strand!
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