Abflug und Ankunft

Nachdem die wichtigsten Sachen in Deutschland erledigt waren, unter anderem ein letztes Mal feiern in der MuPa, ein letztes Stauder und natürlich ein letztes Mal Koffer wiegen, geht es Montagmorgen los Richtung Frankfurt Flughafen. Erster Schreck am Bahnsteig: Ich habe meine Jacke vergessen, durch Papas folgenden mehrfachen Bruch jeglicher Verkehrsregeln starte ich aber schließlich doch mit Schal und Jacke Richtung anderes Ende der Welt. Dieses Manöver erweist sich 24 Stunden später als die beste Idee der Welt, denn der neuseeländische Winter ist kälter als erwartet und ich friere schon mit besagter Jacke und Schal. Der zweite Schreck folgt nur wenige Zeit später: „Guten Tag, aufgrund einer technischen Störung endet dieser Zug heute in Köln, wir bemühen uns um einen Ersatzzug und bitten um Entschuldigung“. Gut man ist es gewohnt, aber gebrauchen kann man das heute trotzdem nicht. Trotz kurzer Aufregung kommen wir pünktlich am Flughafen an um dort den dritten Schreck zu erleiden: Ich (eigentlich eher Papa) habe das Visum einmal zu wenig ausgedruckt - natürlich lösen wir auch dieses Problem charmant und lassen es uns von der netten Dame am Schalter kopieren. In der Check-In Schlange vertreiben Papa und ich uns die Wartezeit mit dem Spiel „Zukünftiges Au Pair oder nicht?“ Ich bin noch am überlegen bei einem Mädchen hinter mir, da klären sich die Fronten bereits, denn sie ergreift die Initiative und wir stellen fest, dass wir beide in Auckland wohnen werden. Theoretisch kennen wir uns alle aus einer WhatsApp-Gruppe, aber in der ganzen Aufregung hat man das alles glatt wieder vergessen. Das kurze Gespräch mit Johanna nimmt mir aber auf jeden Fall ein bisschen die Aufregung. Nach einem letzten Kaffe geht es dann ans Tschüss sagen, kurz und schmerzlos haben Papa und ich ausgemacht und nun stehe ich auch schon alleine an der EU-Außengrenzkontrolle. Fünf Minuten stehe ich da noch und wäge alles ab, aber so eine richtige Alternative gibt es ja eh nicht - also Augen zu und durch. Die Zeit am Gate vergeht wie im Flug, wir werden eine immer größere Gruppe voller aufgeregter Au Pairs und ehe wir uns versehen sitzen wir auch schon im A380 nach Doha . Man kommt mit allen ganz nett ins Gespräch, das Mädchen vom Gate (Johanna) ist mir aber am sympathischsten, schade, dass wir im Flugzeug nicht zusammensitzen. Dass der A380 das größte Passagierflugzeug der Welt ist, ist für die meisten von uns gerade nebensächlich. Die sechs Stunden Flug ziehen sich, das Essen ist nicht lecker und die Aufregung steigt. Mein persönlicher Trick 17 kommt daher erst im Flieger von Doha nach Auckland zur Geltung: Ich habe in Deutschland die letzte Woche so gut wie gar nicht geschlafen, so dass ich hier solide 12 Stunden durchschlafe, zwar sind meine Waden mir dafür nicht dankbar und mein Sitznachbar fragt besorgt ob es mir gut geht oder ich irgendwas genommen hätte, aber der Flug kommt mir wirklich angenehm vor. Kurz vor Landung beginnt die allgemeine Panik, was muss man denn jetzt aber auch auf der ArrivalCard angeben und was nicht, hat jemand am besten noch die deutsche Übersetzung mit ausgedruckt? Am Flughafen geht es weiter, welches Essen muss jetzt hier weggeschmissen werden und welches nicht, darf man Wasser aus dem Flugzeug einführen und verstehen wir gleich überhaupt die Zollbeamten? Wir sind inzwischen bei der Passkontrolle angekommen, die Gruppe steht auf neuseeländischeM Boden, bis auf ein Mädchen und ich, unsere Pässe wurden als ungültig erklärt - nach mehreren Versuchen erweist sich dies zum Glück als ein technisches Problem und so machen auch wir den ersten legalen Schritt am anderen Ende der Welt.Read more